Rinder nach Angriff schwer verletzt: “Diese Raubtiere sollten abgeschossen werden”

Göriacher Alm -

Ein Landwirt aus Hohenturn ist wütend: Zwei seiner Rinder sind nach Angriffen von einem Großraubwild schwer verletzt. Den Auftrieb kann er nun vergessen, es entstehen unnötige Kosten. Er spricht sich für einen Abschuss der “Täter” aus: “Diese Tiere, egal ob Wolf oder Bär, gefährden die Almwirtschaft”.

Rinder nach Angriff schwer verletzt: "Diese Raubtiere sollten abgeschossen werden"

Erst vor einer Woche hat der Landwirt seine Rinder auf seinem Almgrundstück knapp unter der Göriacher Alm. Seitdem sind sie bereits drei Mal ausgebrochen. In der Nacht auf Samstag passierte dann das Unglück: “Drei meiner Tiere unternahmen eine kleine Weltreise. Sie wurden rund fünf Kilometer Luftlinie entfernt von der Weide aufgefunden und waren schwer verletzt. Den Weg, den sie genommen haben, würden sie nie freiwillig gehen, da er steinig und unwegsam ist. Sie müssen von etwas getrieben worden sein”, erzählt uns der Landwirt.

Rinder erlitten schwere Verletzungen

Passanten hatten seine Tiere entdeckt und er wurde verständigt: “Das war Glück im Unglück. So konnten sie schnell gefunden und versorgt werden”, berichtet der Besitzer der Rinder. Zwei Rinder wurden bei den Angriffen verletzt. “Ein Tier erlitt eine große Bisswunde am Hals. Ein anderes Tier trug eine große Fleischwunde am Bein davon.

Beide hatten noch weitere Katz- und Bissspuren an den Hinterläufen”, hält der Landwirt fest. Ein Tierarzt versorgt nun die verletzten Rinder. Auch der Rissbeauftragte des Landes Kärnten, Roman Kirnbauer, hat die Wunden begutachtet und DNA-Proben entnommen. Er bestätigt, dass es sich bei den Angreifern um Großraubwildtiere, vermutlich um Bären oder Wölfe, gehandelt haben muss.

KK

Landwirt ist für einen Abschuss

Der Hohenturner Landwirt erlebt unterdessen ein Wechselbad der Gefühle: “Ich bin froh, dass die Tiere leben. Das ist mir das wichtigste”, betont er mit Nachdruck. Auf der anderen Seite muss er aber auch an die nächsten Schritte denken: “Ein Auftrieb ist unter den Umständen sinnlos.

Ich muss den Elektrozaun oben abbauen und viele weitere Entscheidungen treffen. Das kostet alles Zeit und Geld”, stellt er nüchtern fest. Genau aus diesen Gründen ist er als Landwirt auch für einen Abschuss der Tiere, die seine Rinder angegriffen haben: “Sie sind hier nicht heimisch und haben hier auch nichts verloren. Sie zerstören unsere Almwirtschaft. Das kann so nicht weitergehen”, möchte der Landwirt abschließend klarstellen.

„Es muss die Entscheidung fallen: Almwirtschaft oder Wolf?”

Seine Rinder sind nicht die ersten Opfer in dieser Gegend. Auch auf der Poludnigalm hat es schon Fälle von Wolfsangriffen gegeben. Nach den Vorfällen von letzter Woche, wir haben berichtet, sollen dort wieder fünf Schafe gerissen worden sein. In der Politik und der Landwirtschaftskammer werden langsam stimmen laut.

Die FPÖ spricht sich beispielsweise für eine Entnahme der Wölfe aus. „Almwirtschaft und Wolf sind ein Widerspruch in sich und funktionieren einfach nicht. Herdenschutzmaßnahmen sind eine Träumerei und haben nichts mit der Realität zu tun“, sind sich Landesparteiobmann Erwin Angerer und der freiheitliche Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Manfred Muhr einig. „Es muss die Entscheidung fallen: Almwirtschaft oder Wolf? Die FPÖ spricht sich ganz klar für den Erhalt der Almwirtschaft aus. Der Wolf hat dort nichts zu suchen, wo Almwirtschaft betrieben wird.“