Zehn Verkehrstote in Kärnten seit Jahresanfang – unfallträchtiger Monat August

Unfallrisiko mit Pkw viel höher als mit Öffentlichem Verkehr

VCÖ -

Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle ist heuer Corona bedingt zurückgegangen. Auch in Kärnten. Aber bereits zehn Menschen verloren seit Jahresanfang bei Verkehrsunfällen in Kärnten ihr Leben. Und der August war in den vergangenen Jahren ein sehr unfallreicher Monat, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der VCÖ weist darauf hin, dass das Unfallrisiko mit dem Auto um ein Vielfaches höher ist als mit dem Öffentlichen Verkehr.




Der Blutzoll im Straßenverkehr ist nach wie vor hoch. In Kärnten wurden seit Jahresanfang bereits zehn Menschen bei Verkehrsunfällen getötet, informiert der VCÖ. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist die Zahl der Verkehrstoten um eins zurückgegangen. Noch in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres war die Zahl der Todesopfer mit fünf um drei höher als im 1. Quartal 2019.

Covid-19: starker Verkehrsrückgang

„Infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie gab es bis Ende Mai einen starken Verkehrsrückgang und damit auch einen Rückgang der tödlichen Verkehrsunfälle. In den vergangenen Wochen hat die Verkehrsbelastung wieder stark zugenommen, was sich leider auch in der Unfallstatistik bemerkbar macht“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Und die kommenden Wochen waren in den vergangenen Jahren sehr unfallträchtig, wie eine VCÖ-Analyse zeigt. Allein im Vorjahr kamen im August fünf Menschen bei Verkehrsunfällen in Kärnten ums Leben, weitere 355 wurden verletzt. In den vergangenen drei Jahren gab es im August in Kärnten im Schnitt jeden Tag elf schwere Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt wurden. Bei Schönwetter nimmt zudem der Motorradverkehr zu, was sich ebenfalls in mehr Unfällen niederschlägt.

Unfallrisiko reduzieren

Durch das eigene Fahrverhalten kann das Unfallrisiko reduziert werden, betont der VCÖ. Die Sicherheitstipps: Gleiten statt rasen, volle Aufmerksamkeit und Konzentration auf den Straßenverkehr, Hände weg vom Handy während des Autolenkens und das Motto „Don’t drink and drive“ beherzigen.

„Gleichzeitig gilt es die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer vor Risikolenkern, wie beispielsweise Rasern oder Alko-Lenkern stärker zu schätzen. Deshalb braucht es neben verstärkten Kontrollen auch höhere Strafen und eine Erweiterung des Vormerksystems“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Noch höher ist die Verkehrssicherheit mit dem Öffentlichen Verkehr. Das Unfall- und Verletzungsrisiko ist mit dem Auto um ein Vielfaches höher als mit dem Öffentlichen Verkehr. Gleichzeitig sorgt die Pflicht einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen auch bezüglich Covid-19 für Sicherheit, im Gegensatz zu öffentlich zugänglichen Räumen, wo keine Maskenpflicht besteht.„Aufgrund von vermehrtem Home-Office, Kurzarbeit und ausbleibenden Touristinnen und Touristen aus dem Ausland sind derzeit weniger Fahrgäste in den öffentlichen Verkehrsmitteln, womit es für die Fahrgäste mehr Platz gibt und man de facto eine Sitzplatzgarantie hat“, stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest. Und: „Der Umstieg von Bahn oder Bus auf das Auto ist mit dem erhöhten Risiko verbunden, bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden.“



VCÖ: In den vergangenen Jahren in Kärnten im August viele Verkehrsunfälle

August 2019: 5 Verkehrstote, 355 Verletzte

August 2018: 0 Verkehrstote, 440 Verletzte

August 2017: 4 Verkehrstote, 412 Verletzte

August 2016: 7 Verkehrstote, 423 Verletzte

August 2015: 4 Verkehrstote, 467 Verletzte

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2020