Auch wenn die absolute Zahl der derzeit Infizierten im Bezirk mit 97 bei insgesamt über 18.000 im Bezirk lebenden Menschen überschaubar ist, setzt das Land Kärnten nun gemeinsam mit der Bezirkshauptmannschaft weitere Schutzmaßnahmen. „Wir tun alles in unserem Verantwortungsbereich Nötige, um die Bevölkerung zu schützen, die Ausbreitung des Virus und vor allem der britischen Mutation im Bezirk einzudämmen und auch nachhaltigen Imageschaden für den Bezirk in weiterer Folge abzuwenden“, betonen Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Martin Gruber heute, Donnerstag, nach einem Treffen mit Hermagors Bezirkshauptmann Heinz Pansi unisono.
Die dabei besprochenen möglichen weiteren Maßnahmen werden jetzt im Koordinationsgremium des Landes geklärt und auch mit den Regierungsmitgliedern erörtert.
Kontaktpersonen I und II getestet
Laut Kaiser und Gruber werden künftig Kontaktpersonen I und II Tests unterzogen und die derzeit infizierten Menschen werden am 8. Tag, bevor die Quarantäne beendet wird, noch einmal getestet, um auf Nummer Sicher zu gehen, da die Viruslast bei den Infizierten sehr hoch ist.
Verstärkte Polizeikontrollen in Bezug auf Zweitwohnsitze und Gewerbebetriebe
„Ebenso zur Diskussion stehen verpflichtende Tests für die Schifahrerinnen und Schifahrer, die beispielsweise am Nassfeld die Lifte nutzen. Die drei vorhandenen Teststraßen mit vier Testlinien in Hermagor, Kötschach und im Lesachtal können intensiviert werden“, so Kaiser. Außerdem sollen die Polizeikontrollen in Bezug auf Zweitwohnsitze und Gewerbebetriebe wesentlich verstärkt werden. Für den Tourismus in der Region sei die Situation eine besondere Herausforderung, so Gruber. „Aber uns allen muss bewusst sein, dass Reisewarnungen auch weiterhin vom Infektionsgeschehen abhängig sein werden. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, die Inzidenzzahlen zu senken, riskieren wir nicht nur die Winter-, sondern auch die Sommersaison“, unterstreicht Gruber.
Clusterbildung im Bezirk vor allem im privaten Bereich
Die Cluster im Bezirk Hermagor seien nach erfolgtem Contact Tracing vor allem auf den privaten Bereich zurück zu führen. „Es herrscht im ländlichen Raum grundsätzlich ein anderes soziales Kontaktverhalten und es leben größere Familien unter einem Dach. Das begünstigt die Ansteckungen“, so Kaiser.
Wohnzimmertests ab 1. März 2021
Beide appellieren daher erneut an die Eigen- und Mitverantwortung der Menschen, sich selbst gegenüber, ihren Angehörigen, Arbeitskolleginnen und -Kollegen und Arbeitgebern, aber auch der gesamten Region gegenüber. „Auch die Wohnzimmertests, die es ab 1. März geben soll, können zu mehr Schutz und Sicherheit und vor allem Gewissheit aller beitragen, wenn sie entsprechend der Eigenverantwortung auch genutzt werden“, so Kaiser abschließend.