Ortsrettungsstelle Kötschach-Mauthen

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Kötschach-Mauthen -

Schon im Jahr 1945 hat man erkannt, dass es im langgestreckten Bezirk Hermagor notwendig ist, in Kötschach-Mauthen ein Einsatzfahrzeug – es war ein Jeep der Marke „Willys Overland“ – zu positionieren, der kurzerhand zu einem Rettungswagen umgebaut wurde.

Die Mitarbeiter der Ortsstelle Kötschach-Mauthen freuen sich über den gelungenen Zubau ( v.li. Markus Gratzer, Günther Themessl, Karin Kreuzberger, Bruno Zerza, Fabian Themessl und Markus Goldberger)

Stationiert war das Fahrzeug beim Transportunternehmen der Firma Zojer in Kötschach und wurde von ehrenamtlichen Mitarbeitern gelenkt. Als erster hauptamtlicher Mitarbeiter der Ortsstelle Kötschach-Mauthen wurde im Jahr 1948 Andreas Wurzer eingestellt. Er übte den Fahrdienst bis 1972 aus. Ihm wurde dieses Einsatzfahrzeug übergeben. Seine Frau betreute in dieser Zeit den Telefondienst. So kam es nicht selten vor, dass sie zwischen Herd und Telefonanlage hin und her „pendelte“. Damals wurden im Monat immerhin schon zwischen 500 und 800 km zurückgelegt. Hatte Herr Wurzer einmal Urlaub und verreiste mit seiner Frau, kam aus Hermagor ein Fahrer als Vertretung und für die nicht besetzte Telefonanlage gab es eine Umschaltmöglichkeit zu Frau Gertrude Kogler.

Mehr Kilometer

In den darauf folgenden Jahren wurden immer mehr Kilometer zurückgelegt, man kam schon auf ca. 10 000 im Jahr. Daher wurde ein weiterer Fahrer aus Hermagor eingestellt. 1965 wurden für das Rote Kreuz gegenüber von Auto Schwarzenbacher zwei Garagenboxen angekauft, wobei eine Box für den Materialaufwand oder für ein Leihauto aus Hermagor benutzt wurde. Aufgrund der vielen Rettungs- und Krankentransporte stellte man 1972 ein zweites Rettungsauto mit dem Fahrer Albert Schellander in Kötschach ein. Das Telefon wurde damals zu Frau Anni Schellander umgeleitet. Die Notrufnummern 144, 141 und 261 kamen alle auf ein Telefon. 1978 wurde auch der telefonische Ärztedienst von Frau Schellander übernommen und Umleitungen waren zu Johann Ertl möglich. Er wurde 1980 zur Unterstützung ins Team aufgenommen. Die Anschaffung eines weiteren Einsatzfahrzeuges wurde notwendig. 1983 verabschiedete sich Andreas Wurzer in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Nachfolger war Maximilian Lesiak. Die Fahrzeuge blieben weiterhin bei den jeweiligen Fahrern zu Hause untergestellt.

Motiviert für jeden Einsatz

Bau der Ortsstelle Kötschach-Mauthen

1987 begann unter der Führung von Ortsstellenleiter MR Dr. Ernst Steinwender endlich der Bau der Ortsstelle, die im Juli 1988 bezogen und im Oktober feierlich übergeben wurde. Mit der Übernahme des neuen Hauses wurde ein vierter Fahrer, Gernold Flaschberger, eingestellt. Die Fahrzeuge, mit einem weiteren Auto für Ambulanztransporte, wurden ab jetzt dort untergestellt. 2006 wurde eine vierte Einsatzgarage dazugebaut.
2013 feierte man 25 Jahre Ortsstelle Kötschach-Mauthen mit 20 Jahren Essenszustelldienst, zwei neue Rettungsfahrzeuge wurden damals der Ortsstelle übergeben. Durch die immer komfortableren Einsatzfahrzeuge, die besonders an Höhe zugenommen haben, war es jetzt dringend notwendig die Garagen in der Ortsstelle Kötschach-Mauthen den Erfordernissen anzupassen und einen Zubau zu gestalten. Dieser konnte noch im letzten Jahr vor Wintereinbruch fertiggestellt und bezogen werden. Seit 1998 obliegt Günther Themessl die Leitung der Ortsstelle Kötschach-Mauthen.

Die Geschichte der Ortsstelle Kötschach-Mauthen zeigt, dass auch Einrichtungen die heute selbstverständlich erscheinen, dies nicht immer waren. Unser Bezirk ist aufgrund der dezentralen Struktur und der Länge etwas Besonderes. Oft werden jedoch mit der geringen Besiedelungsdichte Einsparungen gerechtfertigt. Dabei wird jedoch zumeist auf die dahinter stehenden Schicksale vergessen. Für uns ist die Rot-Kreuz-Ortsstelle in Kötschach-Mauthen von zentraler Bedeutung für die Versorgung im oberen Gailtal und Lesachtal. Deshalb wurde dieser Standpunkt in den letzten Jahren sukzessive gestärkt und ausgebaut. Der Garagenzubau ist einer dieser Schritte. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Unterstützern dieses Projektes bedanken. Vor allem möchte ich aber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ortsstelle für ihre hervorragende Arbeit Danke sagen, denn nur dadurch können wir unsere Leistungen in höchster Qualität sicherstellen!

Einsatz zum Wohle der Mitarbeiter und Bevölkerung

Seit 1985 ist Günther Themessl ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Roten Kreuz in Kötschach-Mauthen. Dazu motiviert wurde er von seinem Nachbarn und Freund Albert Schellander. 1988 absolvierte Günther Themessl die Ausbildung zum Rettungssanitäter, die Ausbildung zum Lehrbeauftragten und zum Notfallsanitäter folgten. Von Beginn an war er mit Begeisterung Mitarbeiter beim Roten Kreuz und leistete in den Anfangsjahren bis zu 1200 Stunden freiwilligen Dienst. Nach dem Abgang von Ortsstellenleiter Prevedel übernahm er auf Empfehlung der Mitarbeiter vorerst für zwei Jahre dessen Aufgaben.
„Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2021 und ich komme noch immer und gerne den nicht immer einfachen Aufgaben des Ortsstellenleiters nach. Meine Herzensangelegenheiten waren es, stets neue Mitarbeiter auf ehrenamtlicher Basis für das Rote Kreuz zu gewinnen und ihnen bestmögliche Aus- und Weiterbildung in Theorie und Praxis zu ermöglichen, um für die Bevölkerung des Tales zu jeder Zeit unser Bestes geben zu können. Mit Stolz erfüllt mich die Tatsache, dass wir unlängst noch eine adäquate Unterbringung unserer Einsatzfahrzeuge in Bezug nehmen konnten“, so Themessl.