Gute Zusammenarbeit von Bergwacht und Jagdaufsehern im Bezirk Hermagor

10. Staatsgrenzbegehung im Plöcken Gebiet

Bezirk Hermagor, Gebiet Plöcken -

Der Kärntner Jagdaufseher Verband (KJAV) und die Kärntner Bergwacht (BW) verbindet seit mehr als 10 Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit in den Bereichen Jagdaufsicht, Natur- und Umweltschutz.

Diese Zusammenarbeit wurde am 13. September 2022 bei einer gemeinsamen Begehung der österreichisch-italienischen Staatsgrenze im Plöcken-Gebiet vertieft.

Bei herrlichem Herbstwetter trafen sich um 8:30 Uhr im Restaurant-Werkskantine „Thurner Säge“ in Kötschach die Teilnehmer. Vertreter des KJAV LO Bernhard Wadl, BO-Stv.Dr. Walter Tischler mit Gattin Sonja, LVM Kurt Buschenreiter, Alt-BO Walter Fankhauser mit Gattin Maria. Von Seiten der Kärntner Bergwacht war der Leiter der Einsatzstelle Kötschach-Mauthen/Lesachtal, Helmut Huber, Stv. Walter Pichler und Erhard Maier – Bergwächter und Jagdaufseher. Erstmals teilgenommen hat Bundesheer – Oberst i. R. Erhard Eder. BJM Ing. Raphael Gressel begrüßte die Teilnehmer namens der Jägerschaft des Bezirkes Hermagor mit den besten Wünschen für diese interessante Begehung.

In Fahrgemeinschaften über die B 111 – Plöckenpass Bundesstraße wurde zum Parkplatz Plöckenhaus gefahren.

Wanderroute

Vom Plöckenhaus aus führte die Wanderung entlang des Güterweges bis zum Grünsee – Abzweigung Kleiner Pal und Freikofel (1757 Meter) – den Steig in Serpentinen über die Kamelbuckel zur Freikofelscharte an der Staatsgrenze. Oben am Kamm öffnet sich ein fantastischer Ausblick auf die Umgebung und auf den weiteren Wegverlauf, der sich zwischen Hügeln und bizarren Felsformationen hindurch schlängelt.

Historischer Rückblick

Nach kurzer Rast und „Getränkelabung“ aus den Rucksäcken hielt Oberst i. R. Erhard Eder einen historischen Rückblick auf die damaligen militärischen Auseinandersetzungen/Kämpfe des I. Weltkrieges (1914-1918). Unfassbar, welchen körperlichen Strapazen Soldaten und Pferde, vor allem in den Wintermonaten ausgesetzt waren. Der Wahnsinn des 1. Weltkrieges und seinen verheerenden Folgen steht im starken Kontrast zu der malerischen Gebirgslandschaft des Karnischen Kammes, so das einhellige Resümee der Teilnehmer.

Entlang der Staatsgrenze auf italienischem Territorium ca. 3,5 km , vorbei an alten Stellungen und Schützengräben ging es in Richtung zum „Pal grande di Sotta“  – zu den italienischen Almen, wo sich die Wanderer nach einer verdienten Mittagspause bei interessanten Gesprächen und „Almjausen“ aus den Rucksäcken stärken und erholen konnten. Die Gebäude dort dienen als Stützpunkt der „Italienischen Alpini/Gebirgsjäger, wo jedes Jahr in einer Gedenkveranstaltung, zu Ehren der gefallenen Soldaten des ersten Weltkrieges gedacht wird.

Rückwanderung

Nach dieser Rast sammelten sich die Teilnehmer zur Rückwanderung über den  „Roßboden“  und Abstieg ins Angerbachtal vorbei an den Heldenfriedhöfen – Grünsee zum Ausgangspunkt Plöckenhaus.

In den Gesprächen während der Wanderung und auch bei der Schlussbesprechung im „Gasthof Lamprechtbauer“ am Kreuzberg wurden wichtige Themen der Jagd und des Naturschutzes diskutiert. Aktuell die Wolfsrisse auf unsren Almen und auch die latente Problematik von freilaufenden Hunden, des Mountain- und E-Bikings, aber auch das illegale Motorcrossfahrens auf Forststraßen und im hochalpinen Gelände, wurden angesprochen und erläutert. Zu all diesen Problembereichen wurden Möglichkeiten zum Einschreiten von Bergwächtern und Jagdschutzorganen besprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Sowohl die Vertreter der Kärntner Bergwacht und des Jagdaufseher Verbandes sind sich einig, dass die enge Zusammenarbeit beider Wachkörper im Interesse des Wild- und Naturschutzes von großer Bedeutung sind und diese jährliche Begegnung auch nächstes Jahr stattfinden sollte.