Zwei tote Tiere und etliche Frühgeburten hatten Daniela Fröse und ihr Partner Christoph Speidel (24) heuer zu beklagen. Dass „Hundedrutzerln“ dieses Unglück heraufbeschwört haben, ist für Laien kaum vorstellbar. Aber man muss wissen: Der Hundekot auf der Wiese ist nicht nur unappetitlich, sondern auch tödlich für die Tiere.
Gefährlicher Krankheitserreger
„Viele Leute meinen, Kot ist Kot. Dass Hundekot nicht gleich wie Kot von Weidetieren ist, wissen die wenigsten“, sagt Daniela Fröse. Den Krankheitserreger Neospora Caninum (Parasitose beim Hund), den der Hund über den Kot ausscheidet, können die Weidetiere über das Futter aufnehmen. Tritt das ein, können Stoffwechselerkrankungen bis hin zum Abort die Folge sein. Unter anderem kann die Infektionskrankheit Neosporose durch den Hundekot übertragen werden.
Bei trächtigen Tieren kann es zum Absterben des ungeborenen Tieres im Mutterleib führen. Die Erreger der Krankheit können sich bis zu zwei Jahre auf der Weidefläche halten. „Selbstverständlich frisst ein Wiederkäuer keinen Hundehaufen. Der Kot in den Feldern wird durch die Bewirtschaftung mit den Erntemaschinen aber großflächig im Futter verteilt und so gelangt er auch unbemerkt auf den Futtertisch der Tiere“, merkt Fröse an.
Der „Tatort“
Das Paar betreibt eine Landwirtschaft und hat seit dem letzten Jahr den Gaildamm bei Podlanig als Weidefläche gepachtet. Heuer kommt die Seite von Möderndorf bis Postran dazu. Betroffen von diesem Problem ist nicht nur der Damm alleine, sondern auch die angrenzenden Wiesen und Felder, die von den Bauern bewirtschaftet werden. „Mit Schrecken mussten wir feststellen, dass sich der meiste Hundekot am Anfang des Dammes befindet, obwohl sich dort der Ständer für Hundesackerl befindet“, bedauert Daniela. Die 30-jährige Kinderbetreuerin betont: „Ich bin selbst Hundebesitzerin und bestätige, dass es zu wenig von den Ständern entlang des Dammes gibt.
Aber man könnte trotzdem darauf achten, dass der Kot des Hundes entsorgt wird. Ich selbst achte immer darauf, dass ich ein Sackerl mit dabei habe.“ Den Fröses ist es wichtig, Aufklärungsarbeit zu betreiben, ohne den Zeigefinger zu erheben. „Mein persönliches Anliegen ist ein Weckruf an alle Hundebesitzer, mehr darauf zu achten den Kot des Hundes zu entsorgen. Die Menschen sollten wissen welche Folgen verunreinigtes Futter für Nutztiere hat“, sagt die Nebenerwerbslandwirtin. Das Paar hat bereits Infotafeln aufgestellt, Kot entfernt und frühzeitig die Weidefläche wieder eingezäunt. Jetzt hoffen Daniela und ihr Partner Christoph, dass ihr Appell nicht auf taube Ohren stößt.