Die fünf Gailtaler Autobahnpolizisten

Villach -

Die Autobahnpolizei Villach mit Standort Zauchen-Landskron ist eine Außenstelle der Landesverkehrsabteilung Kärnten und wird von Oberst Adolf Winkler (ebenfalls ein Gailtaler) geleitet. Insgesamt versehen rund dreißig Beamte hier ihren Dienst und unter ihnen gibt es einige Gailtaler. Jeder hat seine schwerpunktmäßigen Aufgaben zu erfüllen – es gibt immer viel zu tun.

Von links nach rechts: Bezirksinspektor Herwig Gasser, Abteilungsinspektor Helmut Jank und die Gruppeninspektoren Richard Lopez, Matthias Andritsch und Walter Tillian

Die API Villach ist eine von insgesamt vier Autobahnbahnpolizeiinspektionen in Kärnten und wird von CI Hannes Hohenberger geleitet. Die API sind somit Außenstellen der von Oberst Adolf Winkler geleiteten Landesverkehrsabteilung. Zum Aufgabengebiet gehören die Überwachung sowie Einhaltung der Verkehrsregeln, Geschwindigkeitsmessungen und die Kontrolle des Schwerverkehrs mit Gefahrengutkontrollen oder Fahndungsmaßnahmen. Ebenso gehören zu den Aufgaben Maßnahmen gegen die Staubildung und den Verkehr zu lenken bzw. zu leiten. Der Streifendienst geht logischerweise rund um die Uhr und tagsüber sind immer zwei Blaulicht-Streifen sowie eine Zivilstreife im „Einsatz“, in der Nacht je nach Bedarf. Für technische Kontrollen, insbesondere von LKW, Bus und Gefahrguttransporten gibt es die Autobahnpolizei Verkehrsdienste, in denen speziell geschulte Polizeibeamte sich auch der Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten sowie der Ladungssicherung annehmen. Der Verkehrsdienst ist auch dann gefragt, wenn es gemeinsame Verkehrskontrollen mit anderen Behörden wie beispielsweise dem Prüfzug der ASFINAG oder den Veterinärämtern gibt. Die zivilen Einsatztrupps richten ihr Hauptaugenmerk auf die Bekämpfung von Straftaten und ermitteln schwerpunktmäßig im Bereich Eigentumsdelikte (insbesondere bei Kraftfahrzeugen), Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz (Einfuhrschmuggel) und Verstöße gegen das Fremdenrecht (illegale Einreise und Aufenthalt).

Gute Zusammenarbeit

Wer sind sie nun, die fünf Gailtaler Beamten, welche die Autobahn im Großraum Villach sicherer machen, ist dies ja ein Schnittpunkt zwischen drei Autobahnen? A 10 Tauernautobahn, A 2 Südautobahn und A 11 Karawanken-Autobahn. Eine sehr gute Zusammenarbeit gibt es auch mit der Autobahnmeisterei Villach-Zauchen und diese ist für die Wartung von vielen Autobahnkilometern zuständig.

Der Jüngste im „Bunde“ ist Herwig Gasser (38), er stammt ursprünglich aus Rattendorf und wohnt heute in Köstenberg bei Velden. Sein Schwerpunkt ist der Streifendienst mit Schwerpunkt Verkehrskontrollen und als Schwerverkehrskontrollorgan ist er auch für die grenzüberschreitende Kriminalität auf der Autobahn zuständig, immerhin gehören zu seinem Einzugsbereich insgesamt 99 Autobahnkilometer. Gefährliche Situationen hat er ebenso bereits erlebt: „Geisterfahrer sind immer eine besondere Herausforderung und auch Schneeeinsätze sind nicht so ganz ohne“, wird festgestellt.

Matthias Andritsch (48) kommt aus Bach bei Nötsch im Gailtal und ist seit 1995 bei der Polizei in der Verkehrsabteilung tätig. Er ist ebenfalls im Streifendienst sowie als Zivil-Streife im „Einsatz“ und sein Hauptaufgabenbereich gilt den Drogen im Straßenverkehr und illegalen Umbauten an Fahrzeugen. Die Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten sowie technische Kontrollen runden das umfangreiche Aufgabengebiet ab. Als leidenschaftlicher Ski- und Motorradfahrer findet er neben Wandern und Klettern einen sportlichen Ausgleich.


Richard Lopez (53) stammt ursprünglich aus Jenig und wohnt jetzt in Villach. Seit 1992 ist er im Polizeidienst und war über zwanzig Jahre als Spurensucher in Oberkärnten unterwegs. „Bei einer Spurensicherung nach einem Einbruch im Lesachtal kamen die Nachbarn und erzählten, dass sie im Carport immer die Autoschlüssel stecken lassen und dies jetzt wohl unterlassen“, sagt er und keiner konnte sich je an einen Einbruch hier erinnern. Wie sich die Zeiten wohl geändert haben? Lopez ist seit 1993 einer der wenigen Radarmesser und seit 2004 für das Radargerät in der sogenannten Multabox verantwortlich. Privat ist er gerne im Freien unterwegs und auch das Motorradfahren ist ihm wichtig.

Der Rattendorfer Helmut Jank (53) ist in der Dienstführung tätig und beim Schwerpunkt Verkehrskontrollen kommen auch Laptops zum „Auslesen“ von Schwerfahrzeugen zum Einsatz. Er ist auch zuständig für die Betankung des Hubschraubers mit Flugbenzin und vor jeder Betankung muss ein sogenannter „Wassercheck“ von Beamten der API Villach durchgeführt werden. „Ich sehe den Sinn einer Autobahnpolizei auch darin, dass der Verkehrsteilnehmer sicher von A nach B kommt und dazu bedarf es der nicht immer beliebten Verkehrskontrollen“, meint er.

Walter Tillian erhielt eine Auszeichnung für Lebensrettung durch den Innenminister

Der „Älteste“ ist Walter Tillian ( 57), ebenfalls aus Rattendorf, der bis vor vier Jahren auf der Polizeiinspektion in Hermagor mit Schwerpunkt Bezirksverkehrsdienst arbeitete. Zum Verkehrsdienst kam er bereits auf seiner ersten Dienststelle am GP Stall im Mölltal, wo er von seinem damaligen Kollegen und Freund Sepp Wieser eingeschult wurde. Schwerpunkte von ihm sind Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, Schwerverkehrskontrollen sowie mit der Zivilstreife unterwegs. Im Laufe seiner Dienstzeit gab es unzählige Amtshandlungen, wo Menschen geholfen wurde, aber auch Situationen, wo keine Rettung oder Hilfe mehr möglich war und Angehörigen die Todesnachrichten übermittelt werden mussten. Vor rund zwei Jahren wurde er mit einem Kollegen zum Lebensretter, da eine Frau Suizid verüben wollte. Sie konnte gerettet werden und gab es eine Auszeichnung vom Innenminister. „Bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, insbesondere bei Nacht, Regen- oder Schneefällen“, wird festgestellt.

Arbeit als Teil eines Kollektivs

„Wenn man im Gailtal jemandem sagt, dass man bei der Autobahnpolizei Dienst versieht, so kann niemand so richtig damit etwas anfangen“, wird von den Beamten festgestellt. Es hat keinesfalls etwas mit der Fernsehserie „Cobra 11“ zu tun und sie springen auch nicht über andere Autos oder zerstören Streifenfahrzeuge. Die fünf Gailtaler sind Teil eines „Kollektivs“ und verrichten ihre Arbeit auch gerne.