Ein Gailtaler als Liedschöpfer

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Heinz Buchacher (68) stammt aus Griminitzen im Oberen Gailtal und ist ehemaliger Mittelschullehrer sowie Ehrenchorleiter des MGV „Almrose“ Radenthein. Aus seiner „Feder“ stammen viele bekannte Kärntnerlieder und Gesang prägte sein Leben.

Von Wilfried Buchacher

Zur Familie gehört der bekannte Bruder Walter (ehem. Gendarm wie ihr Vater) sowie Schwester Hermi (verheiratete Krall in Spittal an der Drau). Nach der Volksschule „steckte“ man den jungen Gailtaler bereits in die Theresianische Akademie in Wien und nachdem 1966 das „MuPäd“ in Hermagor gegründet worden war, konnte er hier die Oberstufe besuchen. Danach wieder in Wien das Studium für Deutsch und Geschichte. Privat ist der ehemalige Obergailtaler mit Margit verheiratet und der Liebe wegen ins „Gegendtal“ gezogen, kennengelernt haben sie sich übrigens am Weißbriacher Kirchtag. Er
unterrichtete bis zu seiner Pensionierung als AHS-Lehrer am BG „Porcia“ in Spittal an der Drau. Sohn Benjamin (geb. 1982) arbeitet heute ebenfalls als Lehrer in derselben Schule und Tochter Marisa (geb. 1986) studierte Kulturwissenschaft und ist beim Musikverein Kärnten angestellt.

Gailtal Journal: Herr Buchacher, Gesang prägte maßgeblich Ihr Leben?

Heinz Buchacher: Ja, das kann man wohl so sagen. Alles begann am „MuPäd“ in Hermagor, als in unserer Klasse Bernhard Wolfsgruber ein Gesangsquartett zusammenstellte, mit Herwig Schwarz, Hubert Waldner und mir. Wir nannten uns übersetzt „Alpenvolk“ und gewannen sogar die Vorentscheidung bei einer Plattenfirma. Als Student wurde ich Mitglied des Männerchores vom Kärntner Verein „Edelweiß“, heute „Männerchor der Kärntner in Wien“. In dieser Zeit schrieb ich, frisch verliebt, bereits meine ersten Kärntnerlieder.

Schöpfer vieler Kärntnerlieder – Andreas J. Moser und Heinz Buchacher

Sie sind untrennbar mit dem MGV „Almrose“ Radenthein verbunden?

1983 übernahm ich den Gesangsverein als Chorleiter. Es gelang mir mit viel Geduld, den Klangkörper des Chores ständig zu verbessern und den Sängern auch neue, moderne Chorliteratur schmackhaft zu machen. 2004 übergab ich an meinen langjährigen Stellvertreter und Freund Andreas J. Moser, mit dem ich in Sängerkreisen mittlerweile bestens bekannte Lieder zusammen schrieb bzw. schreibe. Nach meiner Übergabe blieb ich als Stellvertreter und Archivar noch einige Jahre im Vorstand und stehe jetzt „verantwortungslos“ in der zweiten Reihe und singe den zweiten Bass. Und ganz wichtig für ehemalige Chorleiter, die weitersingen wollen: Ich habe in die Probenarbeit meiner Nachfolger nie „dreingeredet“.

Ihr Sohn Benjamin hat 2015 die musikalische Führung übernommen?

Ja, das war für den Chor eine besonders glückliche Fügung. Er wuchs praktisch in der „Almrose-Familie“ auf und träumte schon in jungen Jahren davon, den Chor einmal zu leiten. Während seines Studiums und seiner Unterrichtstätigkeit in Graz sang er dort im
gemischten Kärntner Chor mit. Daneben besuchte er den Hochschulkurs für Chorleitung und zog wieder nach Kärnten zurück. Nachdem 2013 viele AHS-Lehrer in Pension gegangen waren, bekam er eine Stelle an der Schule, an welcher ich unterrichtet und er maturiert hatte.

Wie oft kommen Sie noch ins Gailtal?

Leider viel zu selten, oft beschränken sich die Besuche nur auf den Friedhof in Treßdorf, wo meine Eltern und Großeltern begraben sind, und natürlich stehen auch Verwandtenbesuche am Programm. Meine Freizeit gehört hauptsächlich dem Chor und den geselligen Zusammenkünften mit unseren Freunden. Und natürlich unseren Kindern mit ihren Familien, ganz besonders den Enkelkindern Alexia (5) und Florian (3). Meine Frau und ich sind begeisterte Österreich- und Istrienurlauber. Und da wir Kurzurlaube bevorzugen, fahren wir natürlich öfters. Daneben lieben wir das Almwandern und Skifahren.

Einer der ersten Auftritte (v.l.n.r.): Herwig Schwarz, Heinz Buchacher, Bernhard Wolfsgruber, Hubert Waldner



Die bekanntesten Lieder
„Junga Tåg“, „A Lebn voll Liab“, „Heb auf dei Stimm“, „Hintadenkn, hintadrahn“, „In mein Daham“, „Såg jå zu mein Lebn“, „Siehg kan Stern mehr“, „Vabliaht is die Welt“ oder „Weil du då bist“.