Nassfeld -
KR Arnold Pucher feiert am 29. Feber seinen 80. Geburtstag. Sein Pioniergeist brachte der Gailtaler Region die zweite Saison. Mittlerweile zählt das Nassfeld zu den Top 10 Skigebieten von Österreich.
Es war der sichere Schnee, gegenüber damals anderen Schigebieten in Kärnten, warum Arnold Pucher am Nassfeld gelandet ist und in der Folge zum berühmtesten Nassfelder und wohl erfolgreichsten (Winter-)Touristiker Kärntens geworden ist. Den Tipp dazu bekam Pucher, Vater von vier Kindern, vom gebürtigen Lesachtaler und später legendären Klagenfurter Bürgermeister Dr. Leopold Guggenberger beim Kartenspielen im Gasthaus (bekannt als Santler-Gasthaus) seines Vaters in Unterwollanig. Bereits 1962 ging es mit vielen Hürden (noch keine Infrastruktur) mit dem ersten Hotelbau – „Alpenhotel Wulfenia“ los. Es wurden in der Folge noch weitere Hotels, zahlreiche Restaurants und vieles mehr. Neben seiner Tätigkeit als Hotelier, aber auch als Politiker lag sein Schwerpunkt auf der schitouristischen Entwicklung.
Was waren die wichtigsten Entwicklungsschritte?
Pucher: „1977 wurde unter meiner Führung die Touristik gegründet und bereits 1979 zunächst mit dem Bau von Schleppliften bis hin zu einer modernen Infrastruktur mit kuppelbaren Sesselbahnen begonnen. Wichtige Investition waren 1987 auch die Beschneiungsanlagen und 1997 die Einführung des ersten berührungslosen Kartensystems“.
Der Aufstieg in die Europaliga
„Der nächste große Sprung war dann die Anbindung ans Tal mit dem Millennium-Express, der mit seinen 6,1 km als längste Kabinenbahn der Alpen gilt. Die Umsetzung war für mich zusammen mit dem heutigen Aufsichtsvorsitzenden der Bergbahnen Max Rauscher nicht nur eine große Herausforderung, sondern für das Nassfeld auch der Aufstieg in die Europaliga der Wintersportzentren“.
Seit 2009 in Pension
Ende April 2009 hat Arnold Pucher sein Amt als Vorstand der Nassfeld Pramollo AG verabschiedet. Pucher: „Ich konnte meine Funktion quasi an meinen Bürolehrling Christian Krisper, der viele Jahrzehnte am Aufbau der Schiregion beteiligt war und zuletzt auch als Prokurist zur Seite stand, übergeben. Auch Stefan Flaschberger und Robert Buchacher waren meine langjährigen Begleiter und sind heute die neuen Prokuristen.
Worauf Sind Sie besonders stolz?
Pucher: „Wenn ich zurückblicke wie klein und bescheiden wir begonnen haben, bin ich nur stolz, dass das Nassfeld in unserer Region wurde, was es heute eben ist. Wenn du an das, was du tust glaubst, dann erreichst du auch das Ziel“.
Was hätten Sie lieber nicht gemacht?
Pucher: „Dazu kann ich gar nichts sagen. Ich habe immer versucht, Dinge zu formulieren, hab auch immer Freunde wie den Max Rauscher gefunden, die mit mir die Dinge mitgetragen haben“.
Wie muss sich das Nassfeld weiterentwickeln, um erfolgreich zu bleiben?
Pucher: „Ein Traum von mir ist noch immer die italienische Seite. Ohne Italien ist eine weitere Zukunft nicht zu schaffen. In Pontebba geht die Autobahn vorbei und gibt es auch eine Zu- und Abfahrt, sowie die Eisenbahn. Solche Verkehrsanbindungen gibt es nur in wenigen Schigebieten Europas. Das muss auch mit Nachdruck verfolgt werden und ist ein wichtiger Moment für die Zukunft des Nassfelds“.
Zum Ehrenbürger ernannt
Anlässlich der Verabschiedung im April 2009 wurde Arnold Pucher vom damaligen Bürgermeister Vinzenz Rauscher eine Ehrenurkunde und der 1. Tourismus Award sowie die Ehrenwulfenia rund um die Verdienste für das Nassfeld überreicht.
Wie sieht der Alltag von Arnold Pucher aus?
Pucher: „Mit dem Schifahren habe ich im Vorjahr aufgehört. Nun verbringe ich vor allem im Winter noch mehr Zeit in meinem Fitnessraum mit Sauna und Infrarotkabine etc. Im Sommer halte ich mich mit Radfahren fit, wo ich jährlich mit meinem E-Bike bis auf 6000 Kilometer komme. Zwischendurch ist auch Golfen ein Ausgleich, entweder in Waidegg oder in Caorle, wo ich eine Wohnung habe. Gerne mache ich auch noch Kulturreisen mit meiner Frau Elfriede. Also langweilig war es mir noch nie“.
Was sagen seine engsten Freunde zu Arnold Pucher?
Helfried Lasser: „Ich kenne Arnold schon seit der Berufsschulzeit. Mich fasziniert, was er zu seinem und vor allem zum Vorteil des Gailtals alles aufgebaut hat“.
KR Ernst Buchacher: „Er ist seinen Weg gegangen und hat nie nach links oder rechts geschaut, und hat damit seine Ziele erreicht.“
Altbgm. Vinzenz Rauscher: „Arnold war nicht nur ein Pionier, sondern auch Chefkoch, der immer die richtigen zukunftsweisenden Rezepte für die Entwicklung des Nassfelds gefunden hat“.
Ignaz Assinger: „Für mich war Arnold eine Persönlichkeit, die immer seinen Mann stellte. Er war ein strenger aber gerechter Chef und der Ausdruck „Nassfeldkaiser“ trifft auf ihn absolut zu“.
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