Bodenerosionsprozesse durch Wegabkürzungen
Abseits der erfolgten Baumaßnahmen der letzten Jahrzehnte werden durch das
Verlassen der markierten Wanderwege Bodenerosionsprozesse in Gang gesetzt. Durch
das ständige Abkürzen von Wegen entstehen sogenannte Wegabschneider und
allmählich kommt das anstehende Gestein und Schotter zum Vorschein. In der Folge
spülen die häufiger werdenden Starkregenereignisse den Boden zunehmend weg.
Um die zunehmende Erosion des Dobratsch-Gipfels hintanzuhalten, wurden die
Wegabschneider daher nun schon mehrere Jahre versperrt und die markierten Wege
einladend gepflegt.
Beginn einer standortgerechten Wiederbegrünung
Besonders erfreulich ist – in diesem Jahr konnte mit einer autochthonen Wieder-
begrünung begonnen werden! Die Mitarbeiter des Alpengartens – allen voran der
botanische Leiter Andreas Dorrighi – haben in mühevoller Arbeit standortgerechte
Pflanzen gezogen, die in diesem Frühsommer erstmals ausgesetzt werden konnten.
Speziell das „Lebendgebärende Alpen-Rispengras“ verspricht, rasch anzuwachsen. Der
kuriose Name hält, was er verspricht. Denn die jungen Pflänzchen keimen bereits an der
Ährenrispe und fallen vorgetrieben zu Boden, wo sie dann rasch Wurzeln schlagen
können. So gewinnt diese Pflanze Zeit und überlistet die kurze Vegetationsdauer in den
Höhenlagen. Gemeinsam mit der Naturpark-Rangerin Mag. Birgit Pichorner konnten nun schon an die 100 Pflanzen ins Geröll versetzt werden, versehen mit ebenso autochthonem Humus aus dem Alpengarten. Im Herbst und im nächsten Frühjahr sollen die
Bepflanzungen fortgesetzt werden.

Gemeinsamer Einsatz für den Naturschutz am Dobratsch
Die Obfrau des Vereines vom Alpengarten Villacher Alpe, Erika Winkler, zeigt sich
hocherfreut: „Diese gemeinsame Aktion ist für uns eine tolle Gelegenheit bei einem
umsetzungsorientierten Naturschutzprojekt am Dobratsch mitzuwirken.“ Ebenso optimistisch zeigt sich der Geschäftsführer vom Naturpark Dobratsch, Mag. Robert Heuberger, dass diese fachlich fundierte Begrünung erfolgreich sein wird. Gemeinsam
mit der Almgemeinschaft Villacher Alpen und dem Alpengarten Villacher Alpe könnte so ein wichtiger Beitrag zur Besucherlenkung und Eindämmung der Erosion
erreicht werden.
