Kleine Oasen für die Natur: So schützen Trittsteinbiotope bedrohte Arten in Kärnten

Kärnten -

In Kärnten entstehen immer mehr kleine Oasen der Natur: Bereits 31 Trittsteinbiotope bieten bedrohten Pflanzen und Tieren neue Rückzugsräume. Durch Bodenversiegelung werden natürliche Lebensräume zerschnitten – ein entscheidender Faktor für das fortschreitende Artensterben. Trittsteinbiotope wirken dem entgegen: Sie verbinden intakte Lebensräume miteinander und schaffen naturnahe Korridore, in denen Flora und Fauna ungestört gedeihen können.

Kärnten schafft mit 31 Trittsteinbiotopen auf freiwilligen Waldflächen kleine, naturnahe Rückzugsräume, die bedrohten Pflanzen und Tieren sichere Lebensräume und vernetzte Korridore bieten.

Rückzugsräume für bedrohte Arten

In Kärnten gibt es mittlerweile 31 Trittsteinbiotope, die sich über rund 110 Hektar erstrecken. Betreut werden diese wertvollen Waldflächen vom Bundesforschungszentrum für Wald. Die Besonderheit: Die Flächen werden von Waldbesitzer:innen freiwillig aus der Nutzung genommen und dienen so als Schutzräume für Flora und Fauna.

Voraussetzungen für ein Trittsteinbiotop

Damit ein Wald als Trittsteinbiotop gelten kann, müssen bestimmte ökologische Kriterien erfüllt sein. „In meinem Wald gibt es viele Totholzstämme, sowohl stehendes als auch liegendes, die unterschiedliche Tierarten benötigen. Dazu kommen Bäume mit Höhlen und seltene Arten wie die Stechpalme“, erklärt ein Waldbesitzer und Forstwirt gegenüber dem ORF. Besonders wichtig seien Mikrohabitate – kleine Lebensräume innerhalb des Waldes. Ist die Mindestanzahl dieser Mikrohabitate, etwa fünf pro Hektar, vorhanden, eignet sich die Fläche ideal als Trittsteinbiotop oder besonderer Lebensraum für gefährdete Arten.

Loslassen und der Natur vertrauen

Die Pflege von Trittsteinbiotopen erfordert von Waldbesitzern ein Umdenken in der Waldarbeit. Gewohnte Maßnahmen wie das Freischneiden einzelner Bäume, um junge Ahorn- oder andere Baumarten zu fördern, sind nicht mehr vorgesehen. Stattdessen müssen die Flächen weitgehend sich selbst überlassen werden, damit sich die Natur ungestört entwickeln kann. Diese Herangehensweise stellt eine Herausforderung dar, ist jedoch essenziell, um intakte Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entstehen zu lassen.