Langeweile im Lockdown?

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Keine Spur! Wer seinen Frühjahrsputz dank Kurzarbeit längst erledigt hat, alle Homeoffice- und Homeschooling-Aufgaben erfüllt und alle Serien im TV gesehen hat, dem sei das Basteln ans Herz gelegt.


Dass die fingerfertige Aufgabe, aus Holz, Schnur, Papier, Farbe, Garn, Filz, Kleber oder Perlen – je nach Geschmack – dabei hilft, die Seele baumeln zu lassen, ist mittlerweile vielen bekannt. Die Blogs zum Thema DIY sprießen nur so aus dem Boden und es ist bestimmt für jeden eine Bastelei dabei. Ganz nach Vorliebe können praktische Dinge gezaubert werden, oder auch etwas fürs Auge. Dekoration, die selbstgemacht ist liegt total im Trend und Anleitungen zum Selbermachen gibt es wirklich zur Genüge.

Entspannung pur!

Vor allem regelmäßiges Werken wie Stricken, Sticken oder Häkeln hat angeblich ähnliche Auswirkungen auf das eigenen Stessniveau wie Meditieren oder Yoga, senkt die Pulsfrequenz und den Blutdruck. Auch im Gehirn werden ähnliche Areale aktiv wie bei der Meditation. Auch in Volksschulen wird aus demselben Grund immer öfter Handarbeit angeboten, da vor allem Jugendliche davon profitieren, sich nachhaltig zu entspannen. Je häufiger man es macht, umso leichter gerät man wieder und wieder in den herrlich entspannten Zustand. Kein Wunder, dass beinahe Suchtgefahr besteht!

Basteln gegen Stress

Der Blutdruck wird gesenkt, der Hobby-Bastler entwickelt regelrecht Glücksgefühle und wer sich kreativ betätigt ist oft automatisch glücklich.  Vor allem das Stricken hat in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen, ist wieder IN. In den USA soll es sogar Ärzte geben, die das Stricken gegen Depressionen empfehlen und auch verschreiben. Das Ausmalen von Mandalas ist ja auch hierzulande ein Begriff und wird automatisch mit Entspannung, Glücksgefühlen und heilsamer Konzentration in Verbindung gebracht. Leise Musik im Hintergrund verstärkt angeblich den Effekt und unser Gehirn, das ohnehin ständiger Reizüberflutung ausgesetzt ist, findet endlich die langersehnte Ruhe…

Origami

Besonders interessant wird es, wenn man aus sehr wenig Material ganz tolle Dinge herzustellen vermag. Bei Origami zum Beispiel, entsteht aus einem einzigen Bogen Papier quasi das ganze Universum. Hochinteressant – und gar nicht immer so einfach. Zumindest nicht am Anfang. Die Kunst des Papierfaltens ist hunderte von Jahren alt und Schere oder Klebstoff werden dabei nicht benötigt. Allerdings muss man sehr auf die Qualität des Papiers achten! Mit der richtigen Stärke und Festigkeit erzielen Könner oft unbeschreibliche Ergebnisse.

Alte Kunst

Man nimmt heute an, dass die ersten Origami-Figuren aus dem alten China stammten und dort im ersten oder zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung erstmals entstanden – das Papier stellten die Chinesen rund 200 Jahre vorher zum ersten Mal her. Jahrhunderte später erreichte das Wissen um diese Kunst auch Japan, das sich damals in der “Heian-Zeit” (794 bis 1185) befand. Auch in Ägypten und in Mesopotamien entwickelten die Menschen unabhängig von Chinesen und Japanern aus Papier gefaltete Figuren. Erst im 19. Jahrhundert erfanden die Japaner mit “Origami” den Namen für die Kunst des Papierfaltens, der uns heute geläufig ist.

Zeremonielle Kunst

Die verschiedenen Origami-Figuren besitzen vor allem eine zeremonielle und oft auch religiöse Bedeutung: Spezielle Figuren mit bestimmtem Zweck nannten die Japaner übrigens “Noshi”. Diese Noshi-Figuren werden noch heute gemeinsam mit anderem wie Blumen oder Nippes verschenkt, das bedeutet einfach Glück und Segen.