120 Jahre MGV Kirchbach

Optimismus und Zuversicht zum runden Jubiläum

Kirchbach -

Der Männergesangsverein Kirchbach feiert heuer sein 120jähriges Bestandsjubiläum, das mit dem Gausingen seinen feierlichen Höhepunkt erreichen hätte sollen. Pandemiebedingt wurde es auf unbestimmte Zeit verschoben. Trotzdem ist man voller Vertrauen in die Zukunft und zumindest die Proben werden bald wieder aufgenommen.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung 2019 wurde dieses Foto aufgenommen

Herwig Schwarz ist seit sagenhaften 45 Jahren Chorleiter des MGV und hatte in seiner „Amtszeit“ noch nie so wenig zu tun wie im letzten und heurigen Jahr. „In den Sommermonaten war es möglich, ein paar Mal im Freien zum Singen zusammen zu kommen“, so der Seniorchef vom Autohaus Schwarz in Kirchbach. Auch wurden Begräbnisse mit insgesamt vier Sängern mitgestaltet. Das heurige Gausingen hätte der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten sein sollen und auch die Aufnahme eines Tonträgers für August des vorigen Jahres war bereits terminisiert. Sie mussten leider abgesagt bzw. verschoben werden. „Wir sind schon froh, wenn wir wieder zu proben beginnen können“, sagt der Chorleiter, welcher auch eng mit seinem Obmann Erwin Themessl, dieser übt auch schon 21 Jahre seine Funktion aus, zusammenarbeitet.

Große und lange Tradition

Bereits vor 1900 gab es eine kleine Sängerrunde in Kirchbach, die zur Geselligkeit im Gasthaus sang. Das Quartett bestand aus Johann Lederer (vlg. Stieber), Martin Martin (vlg. Marasch), dem Pfarrer Johann Koller sowie dem berühmten Kärntner „Liederfürst“ Thomas Koschat. Er war ein Jugendfreund und Studienkollege von Pfarrer Koller und kam gerne nach Kirchbach, besonders die Jagdleidenschaft hatte es ihm angetan. Koschat komponierte in Kirchbach den „Gailtaler Jägermarsch“ und eine Gedenktafel erinnert noch heute an dieses Ereignis. Im Jahr 1901 kam Oberlehrer Johann Berger, ein geborener Hermagorer, nach Kirchbach – die „Geburtsstunde“ für den Männergesangsverein.

Die Kirchbacher beim Gausingen in Egg (2012)

Fest verankert

Speziell im Vereinsleben von Kirchbach ist der Männergesangsverein fest verankert und nicht mehr wegzudenken. Egal ob Begräbnisse, runde Geburtstage, kirchliche Festivitäten oder auch die Abendsingen, welche in den Sommermonaten abgehalten werden, der MGV ist immer zur Stelle und verschönert mit seinem Liedgut die Veranstaltungen. Derzeit gibt es so gut wie keine Nachwuchssorgen und Chorleiter Herwig Schwarz hofft, dass möglichst alle Sänger wieder dem Verein den Rücken stärken. So wie bei jeder anderen Gemeinschaft im Bezirk Hermagor, welche von der Pandemie betroffen ist, kann man nur nach vorne schauen und möge der „Neustart“ wieder gut und frohen Mutes über die Bühne gehen. Unter dem Motto: „Halli, hallo, heint gibt’s in Kirchbach Jagd“, dies wurde übrigens von Thomas Koschat in Kirchbach geschrieben, jagen die Kirchbacher Sänger nach neuen Liedern.

Ein jahrzehntelanges Team an der Spitze (v.l.): Chorleiter Herwig Schwarz und Obmann Erwin Themessl