Stammzellen-Typisierungsaktion

Bad Bleiberg -

Es geht um eine Chance,
es geht um Gesundheit,
es geht um Leben.

Walter Brenner, Karin Fischer, Bgm. Christian Hecher

Wenn Karin Fischer über die gelungene Stammzellen-Typisierungsaktion vom 30. September 2017 in Bad Bleiberg spricht, beginnen ihre Augen zu leuchten.

Jahr 2017

Nach intensiver Vorbereitung mit vielen fleißigen Helfern unter der Federführung von Karin Fischer lud der Verein „Geben für Leben“ nach Bad Bleiberg, um sich hier in der internationalen Datenbank registrieren zu lassen. „Es wird eine kleine Blutprobe genommen, und schon könnte man möglicherweise jemanden das Leben retten“, erklärt Fischer. Die gebürtige Holländerin lebt seit zehn Jahren im Hochtal und hat sich aus persönlichen Gründen für die Organisation dieser Typisierungsaktion stark gemacht. „Gesundheit ist das Allerwichtigste im Leben, wenn man diese verliert, hat alles Andere keinen Wert mehr“, ist sie überzeugt.
Großes Lob für die Organisatorin hat auch Walter Brenner vom privaten Verein „Geben für Leben“, der Leukämiehilfe Österreichs. „Ich bin selbst Patient und weiß, was es bedeutet, auf geeignete Stammzellen zu warten.“

In angenehmer und freundlicher Atmosphäre wurden am 30. September 2017 im Knappenhaus in Bad Bleiberg 213 Personen als potentielle Stammzellenspender in die Spenderdatei aufgenommen und über € 2.600,- an Spenden für den Verein Geben für Leben eingenommen.

Mai 2021

„In dem Moment, als Herr Walter Brenner mich telefonisch kontaktierte um mir zu sagen, dass es aus der Stammzellentypisierungsaktion in Bad Bleiberg ein „Match“ gibt, bekam ich Gänsehaut und Tränen in meinen Augen – es ist unfassbar, dass wir irgendwo auf dieser Welt auf diese Art und Weise einer Person das Leben retten dürfen“ schildert Karin Fischer.

Es ist ein Bad Bleiberger Bürger, Herr Michael Keuschnig, der Anfang Mai 2021 vom Verein „Geben für Leben“ die Nachricht erhielt, dass er unter Umständen aufgrund seiner Typisierung im Oktober 2017 in Bad Bleiberg, für einen Leukämiepatienten als passender Stammzellenspender in Frage kommt.

Bild aus dem Jahr 2021: vlnr: Bgm. Christian Hecher, Michael Keuschnig und Karin Fischer

„Viele Fragen gingen mir bezüglich der Spende durch den Kopf: Wie läuft eine Spende ab? Ist es mit einer Narkose verbunden? Wird Knochenmark aus meiner Hüfte entnommen? Muss ich längere Tage im Krankenhaus bleiben? Was passiert mit meinem Immunsystem durch die Injektionen?
Da ich selbst nicht viel darüber wusste und sich auch in meinem engeren Umfeld kaum jemand fand, der über eine Stammzellenspende gut Bescheid wusste, wurden mir nach einem Beratungs- und Aufklärungsgespräch mit “Geben für Leben” alle Zweifel zur Gänze genommen. Die Kollegen von “Geben für Leben” sowie das Personal im AKH Wien waren sehr bemüht und hilfsbereit.“
Mitte Mai wurden eine CT-Untersuchung und ein Bestätigungstest durchgeführt, bei dem Blut abgenommen wird und ein Fragebogen über den gesundheitlichen Zustand auszufüllen ist. Dabei wird kontrolliert, ob die Gewebemerkmale auch mit dem Empfänger übereinstimmen. Ebenfalls wird das Blut auf Infektionen untersucht, um eine mögliche Gefährdung des Patienten auszuschließen.
„Nach der Bestätigungstypisierung sowie der Auswertung meiner gesundheitlichen Angaben wurde bestätigt, dass ich ein geeigneter Spender bin und wurde damit für drei Monate reserviert, da in manchen Fällen für einen Patienten verschiedene Spender zur Verfügung stehen und der behandelnde Arzt des Patienten die Auswahl trifft.“

September 2021

„Der Verein “Geben für Leben” gab mir zwei Tage nach der Abnahme meiner Blutstammzellen Bescheid, dass sich die Eltern des Empfängers bei mir für die Spende ganz herzlich bedanken. Die Möglichkeit der Spende ging mir nahe und ich bin dankbar für die neu gewonnene Erfahrung, dass ich einem Menschen und dessen Familie Hoffnung in einer schweren Zeit geben konnte.“

„Was mir die Spende auch gezeigt hat ist, dass es noch zu wenige Typisierungen in Österreich gibt!“
Keuschnigs Aufruf lautet: „Wenn ihr noch nicht typisiert seid, dann lasst euch jetzt registrieren!“

  • Für Interessierte steht Herr Michael Keuschnig (0664/1920300) gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.

Der Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Bleiberg, Christian Hecher, der sich bereits im Jahr 2017 registrierte, begrüßt die Aktion. „Als Bürgermeister unterstütze ich gerne Initiativen, die der Bevölkerung helfen, umso schöner ist es, wenn eine derartige Initiative Früchte trägt. Gerade aus diesem Grund rufe ich zum Registrieren auf.“ Im Dezember 2021, durfte ich mich im Namen der Marktgemeinde bei Frau Fischer und Herrn Keuschnig persönlich bedanken.