Kärntner Frauenforum: Vernetzungstreffen zu Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Frauen und Mädchen

Kärnten -

LR.in Schaar und Frauenbeauftragte Gabriel: Intensive Zusammenarbeit und Vernetzung von Organisationen, Politik und Bevölkerung wichtig für Kärntner Frauenpolitik.


Das Kärntner Frauenforum, es wurde 2018 von Frauenreferentin LR.in Sara Schaar und Frauenbeauftragter Martina Gabriel aktiviert, kam gestern, Mittwoch, auf Einladung des Referates für Frauen und Gleichbehandlung zu einem Vernetzungstreffen zusammen. Dabei wurden die Auswirkungen für Frauen und Mädchen aufgrund von Covid-19 sowie die weitere Vorgehensweise thematisiert.

„Das Forum setzt sich aus allen Kärntner Frauen- und Mädchenberatungsstellen, den Frauenbeauftragten der Städte, der AK, des Klinikums sowie weiteren Frauenorganisationen, Vereinen und Vertreterinnen und Vertretern aus Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsorganisationen, Gewaltschutz, Polizei und vielen mehr zusammen“, gab Schaar bekannt.

Zunahme häuslicher Gewalt


Um der Zunahme an häuslicher Gewalt sowie familiären und persönlichen Krisen präventiv und rechtzeitig entgegenzuwirken und zur Deeskalation im häuslichen Bereich beizutragen, wurde eine bisher in Österreich einzigartige Initiative am Beginn der Pandemie ins Leben gerufen. Sie soll bis auf weiteres fortgesetzt werden. „Jede Frau und jedes Mädchen in Kärnten kann bei Bedarf kostenlos und rund um die Uhr über die Telefonnummer 0660/244 24 01 ein Beratungsangebot in Anspruch nehmen“, teilte Schaar mit.

Durch die enge Kooperation der sieben Kärntner Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstellen gemeinsam mit der Frauenhelpline und dem Frauenreferat wurde nun zusätzlich diese Möglichkeit geschaffen. „Die bisherigen Telefonnummern der Beratungsstellen stehen ebenfalls zur Verfügung, denn keine Frau und kein Mädchen darf alleine gelassen werden“, bekräftigte die Frauenreferentin.

Opferschutzorientierte Täterarbeit


Unter dem Aspekt der opferschutzorientierten Täterarbeit haben sich während der Corona-Krise auch mehrere österreichische Männerberatungen und Anti-Gewalt-Einrichtungen zusammengetan, um gemeinsam die „maennerinfo.at – 0720-70 44 00 – Männerberatung bei Gewalt in der Familie“ zu betreiben. „Wir müssen den Fokus der Verantwortung von den Opfern wegbekommen, da uns dies nicht viel weiterbringt hinsichtlich Prävention von Gewalt. Ein kleiner Schritt ist die ab 1. Jänner 2021 verpflichtende opferschutzorientierte Täterarbeit“, stellte Gabriel fest.

„Das gestrige Treffen wurde auch von allen genutzt, sich gemeinsam auf den neuesten Stand nach Covid-19 zu bringen. „Uns ist es sehr wichtig, mit unseren Expertinnen und Experten zu diskutieren, wie wir weiter vorgehen können, wenn sich nun, da die Ausgangsbeschränkungen vorbei sind, mehr Frauen und Mädchen bei den Beratungsstellen melden“, betonte Schaar.

Positive Entwicklungen in der Covid-Krise


Gabriel berichtete auch über positive Entwicklungen in der Covid-Krise: „Es ist uns gelungen, einige unserer Maßnahmen, wie die VHS-Angebote zur Stärkung ‚Von Frauen für Frauen‘ online durchzuführen. Somit konnten Frauen aus ganz Kärnten an dem Kurs teilnehmen, da die örtliche Begrenzung wegfiel.“

Erstmalig digital war auch der Girls Day in Kärnten am 23. April. „Das ganzjährige Projekt zur Förderung frühzeitiger Berufsorientierung abseits von Rollenklischees für Volksschülerinnen der dritten und vierten Klassen wurde erstmals digital eröffnet. „Das war einzigartig in ganz Österreich“, teilte Schaar mit. „Um den Mädchen auch im Home-Schooling eine Teilnahme am Girls‘ Day zu ermöglichen, stellte das Mädchenzentrum Klagenfurt auf Initiative des Referates für Frauen und Gleichbehandlung gemeinsam mit den teilnehmenden Unternehmen und Institutionen ein umfassendes Onlineprogramm auf die Beine. „Kärnten nimmt hier eine Vorreiterrolle ein“, so die Jugendreferentin.

Einig sind sich Schaar und Gabriel, dass man generell überlegen sollte, dass bereits vorbereitete Maßnahmen vom Referat für Frauen und Gleichbehandlung, wie die Nachfolge der Finanzbasics-Workshops und neue Formate in den Regionen, einen Plan B benötigen. „Sie sollten auch online angeboten werden“, so Schaar und Gabriel.

Frauenbildungsfond


Von beiden wurde auch erneut auf den Frauenbildungsfonds des Referates für Frauen und Gleichbehandlung hingewiesen, der heuer erst sehr wenig von Frauen in Anspruch genommen wurde.

„Frauen, die zurzeit nicht berufstätig sind und eine Höher-Qualifizierung für bessere berufliche Chancen anstreben, finden auf www.frauen.ktn.gv.at unter dem Menüpunkt „Service“ den Antrag und Informationen dazu“, teilte Schaar mit.