Die alte Essl-Fabrik steht seit Jahren still. Ein großer Gebäudekomplex im Herzen Hermagors, der viel Platz und Möglichkeiten bieten würde. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Überlegungen und Bemühungen, wie man dem Areal neues Leben einhauchen könnte. Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Die „Landeswohnbau Kärnten“ und der Sozialhilfeverband Hermagor haben mit der Eigentümerfamilie einen Letter of Intent unterzeichnet. Damit wurde ein wichtiger Schritt in Richtung einer künftigen Nutzung gesetzt. Mit der Unterstützung des Landes Kärnten könnte hier Großes entstehen. Sowohl Wohnbaureferentin LH-Stvin Gaby Schaunig sowie Sozialreferentin LRin Beate Prettner wollen dieses Projekt in Zukunft weiterentwickeln und unterstützen.
Für die SPÖ Hermagor ist klar, dass diese einmalige Chance nicht ungenutzt bleiben darf. Landtagsabgeordneter und Bezirksvorsitzender Luca Burgstaller kündigt an, dass die SPÖ Hermagor einen Initiativantrag im Gemeinderat einbringen wird. „Wir wollen, dass aus dem ehemaligen Industriebau ein Ort für Menschen wird“, sagt Burgstaller. „Mit dem Antrag soll sichergestellt werden, dass diese Investition den öffentlichen Wohnbau in der Bezirksstadt stärkt und vor allem der soziale Aspekt im Zentrum des Projektes steht“.

Ein Zuhause im Herzen von Hermagor
Die Vision ist klar: leistbarer Wohnraum für die Menschen in Hermagor, mit besonderem Augenmerk auf barrierefreies Wohnen. Eine Tagesstätte, Sozialräume und eine Verbindung zum Altersheim sollen hier entstehen. „Das wäre ein Ort, an dem Leben stattfindet. Wo man gut alt werden kann, wo Menschen zusammenkommen – Angehörige, Pflegekräfte, Nachbarn“, erklärt Burgstaller. „Das Alter verdient Respekt und Raum. Genau diesen Raum wollen wir hier schaffen.“ Besonders wichtig ist dabei auch, dass Chancengleichheit gelebt wird und auch Menschen mit Behinderung die bestmögliche Unterstützung und barrierefreien Angebote vorfinden. „Wir wollen eine Umgebung schaffen, in der niemand ausgeschlossen wird und alle die gleichen Möglichkeiten haben“, betont Burgstaller.

Mehr öffentlicher Wohnraum, weniger Leerstand
Neben dem sozialen Nutzen wäre das Projekt auch ein starkes Signal gegen die Wohnungsnot im Bezirk und zugleich eine Belebung der Innenstadt. „Viele ältere Menschen wohnen in Häusern, die nicht mehr zu ihrem Leben passen“, so Burgstaller. „Wenn wir ihnen eine barrierefreie, leistbare Alternative bieten, schaffen wir gleichzeitig wieder mehr Wohnraum für junge Familien.“ Ein Punkt ist ihm dabei besonders wichtig: „Es muss öffentlicher Wohnraum zu leistbaren Preisen sein. Ein Dank gilt auch der angesehenen Unternehmerfamilie Essl.“

Alte Mauern, neue Chancen
Für Burgstaller hat das Projekt auch eine symbolische Bedeutung: „Die Essl-Fabrik war ein wichtiger Teil der Hermagorer Geschichte. Jetzt kann sie eine neue Rolle bekommen – als Ort der sozialen Wärme. Alte Mauern, neue Chancen.“
„Die SPÖ Hermagor wird in den kommenden Wochen aktiv das Gespräch mit allen Fraktionen im Gemeinderat suchen, um für die Idee breite Unterstützung zu gewinnen“, so Sozialreferent der Gemeinde Hermagor, Vizebürgermeister Roland Jank. Damit diese große Chance genutzt werden kann, müssen alle an einem Strang ziehen. „Es braucht hier gute Zusammenarbeit von Land, Bezirk und Gemeinde“, betont Burgstaller. Ziel sei es, alle politischen Kräfte frühzeitig einzubinden und ein tragfähiges Konzept zu entwickeln. Burgstaller und Jank sind überzeugt: „Wenn wir gemeinsam an einem Ziel arbeiten, können wir hier etwas Nachhaltiges schaffen – für unsere Gemeinde, für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, für alle.“