Achtung: Mofa, Roller, Cross!

Wenn Jugendliche die Straßen erobern

Hermagor -

Endlich 15! Ein Stück mehr „erwachsen sein“, mehr Unabhängigkeit, ein Statussymbol setzen. Das Erreichen dieses Zieles steht für die Teenager an erster Stelle. Ab nun können sie per Kleinkraftrad unterwegs sein, die Wege werden länger, aber die Risiken steigen dadurch auch. Warum es so wichtig ist, die Jugend auf ihren Gefährten zu verantwortungsvollen Verkehrsteilnehmern werden zu lassen und wie sich das Zweiradverhalten im Bezirk verändert hat, erklärt uns Michael Brunner von der hiesigen Fahrschule:

Hier in der Fahrschule Brunner am Übungsplatz in Hermagor, lernen die Neoführerscheinbesitzer Victoria Rettenbacher und Sandro Neuwirth den richtigen Umgang mit dem Zweirad. An ihrer Seite ist Fahrschullehrer Bernd Erlacher

Von Ellen Rettenbacher

Im Gespräch mit Michael und Sabine Brunner (Fahrschule Brunner) berichten sie, dass die Anzahl der Mopedschüler seit 2018 wieder ansteigt. Im Vergleich zu den Vorjahren sind nun erheblich mehr Mädchen am Fahrspaß interessiert. „Für uns ist es wichtig, die „jüngsten“ Verkehrsteilnehmer ausreichend auf den Straßenverkehr und die damit verbundene Verantwortung auszubilden, denn die Mopedfahrer von heute sind die Auto- und Motorradfahrer von morgen. Nach dem Intensiv-Tages-Theoriekurs und einer praktischen Ausbildung am Gefährt selbst (6 Stunden), wird das Gelernte mittels einer Abschlussprüfung am PC hinterfragt. Danach absolviert der Mopedschüler noch eine Praxisfahrt zum Erlangen des Führerscheines. Ein rücksichtsvoller und vorausschauender Umgang mit allen Zweiradfahrern ist im Straßenverkehr extrem wichtig, denn ihre Gesundheit liegt uns am Herzen!“.

Samira Sarajlic, 16 Jahre aus Nötsch: Samira Sarajlic, 16 Jahre aus Nötsch „Als ich noch jung war, besaß mein Vater ein Motorrad. Mit diesem durfte ich manchmal mitfahren und das machte mir so großen Spaß, dass ich unbedingt den Mopedführerschein machen wollte. So kam es dann auch und mein Vater unterstützte mich dabei vollkommen! Ich wohne in Nötsch und obwohl es hier reichlich Bus- und Zugverbindungen gibt, fühle ich mich auf meinem Cross unabhängiger und freier. Es lenkt mich auch vom gelegentlichen Schulstress ab. Leider haben die Autofahrer oft wenig Geduld und überholen uns Mopeds bei Gegenverkehr mit zu geringem Abstand. So sind es oft nur 10 oder 20 cm. Es kam auch schon vor, dass der Außenspiegel gestreift wurde. Hier würde ich mir deutlich mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr wünschen.“
Katja Steinacher, 15 Jahre aus Bad Bleiberg: „Ich habe mich dazu entschlossen den Mopedschein zu machen, da ich mich schon als kleines Kind dafür interessiert habe. Ja es war ausschlaggebend, da die Verbindungen von meinem Wohnort aus nach Nötsch, Villach oder Hermagor sehr spärlich sind. Ein weiterer Grund wäre, dass es zum Alltag eine willkommene Abwechslung und man etwas unabhängiger ist. Auch ich bin schon in Situationen gekommen, wo Autofahrer zu dicht an mir ein Überholmanöver getätigt haben und ich fast gestürzt wäre. Es müssen Radfahrer, Mopeds sowie andere Verkehrsteilnehmer gegenseitig mehr aufeinander Acht geben.“