Saison-Auftakt mit Engelbert Obernosterer und einer Vernissage von Walther Preiml im GailtalMuseum

Insider ahnen schon schmunzelnd, was da auf das Publikum zukommt.Und das Bild trügt nicht. Was erwartungsgemäß folgt, ist eine etwa einstündige, erfrischend-heitere szenische Lesung aus Engelbert’s druckfrischen Prosa-Miniaturen mit dem Buch-Titel „Overnosterers Spätlese“ aus dem Wieser-Verlag.

Dabei seziert der unermüdliche „Wortklauber“ seine eigenen Alltags-Rituale des fortgeschrittenen Alters, sowie die Verhaltens-Kuriositäten der vermeintlich braven und unauffälligen Mitmenschen der Region messerscharf mit analytischen Beschreibungen und auf treffsicheren Minimalismus getrimmten Wortspielen, die man erst mit etwas Verspätung, das heißt beim bewussten Hinschauen und Hinhören, beschämend und verlegen als die ungeschminkte Wahrheit erkennen muß. Wie schön, dass es Leute gibt, die einem mal wieder den menschlichen Spiegel ungetrübt und ohne zartes Rosa vorhalten! Jedenfalls „voll erwischt!“

Szenische Umsetzung

Yulia und Felix vom „Verein zur Anregung des dramatischen Appetits“ (VADA) beschäftigen sich schon seit Jahren überaus erfolgreich mit der Weiterentwicklung, Vermittlung und Verbreitung origineller und universeller künstlerischer Konzepte.

Beide sind stets bemüht, das hungrige Publikum, sowohl in urbaner als auch in ländlichen Regionen regelmäßig mit Kunst und Kultur zu versorgen – dazu gehören unter anderem auch szenische Lesungen wie eben mit Engelbert Obernosterer im GailtalMuseum. Dass Obernosterers Wortwahl und deren schauspielerische Interpretation durch VADA bei den Besuchern perfekt ankamen, wurde durch mehrfachen und herzlichen Szenen-Applaus eindrucksvoll bestätigt.

Ausstellung Walther Preiml

Gleichzeitig mit der Obernosterer-Lesung fand auch die Vernissage einer Ausstellung von interessanten Holzschnitten, Holzdrucken und Papierschnitt-Drucken des Druck-Grafikers Walther Preiml, der seit etwa einem Jahr in Würmlach lebt und arbeitet.

„Im Mittelpunkt meiner künstlerischen Arbeit steht der Mensch. So werden zum Beispiel Szenen aus dem Café – stille Momente fernab der alltäglichen Hektik – zwischenmenschliche Situationen, Gesten, Gesichtsausdrücke oder Portraits zuerst auf Papiere oder Holz gezeichnet, dann geschnitten und in einer kleinen Auflage gedruckt.“ Die Ausstellung ist bis Anfang Juni im GailtalMuseum zu besichtigen.

Gäste

Stadtrat Mag. Karl Tillian, ÖAV Urgestein Dr. Hermann Verderber, aus der Hermagorer Kunst- und Kulturszene Bildhauer Herbert Unterberger, Inge und Rudi Lasser, Irmi Janschitz, Sepp Rauscher, Architekt Werner Moritsch, HLW- Leiter Mag. Werner Wölbitsch, Siegi Kreuzberger, Lois Marka, Diözesan-Bauchef Dipl. Ing. Ruprecht Obernosterer u.v.a.

Overnosterers Spätlese (Wieser-Verlag, 193 Seiten) ist in der Hermagorer Buchhandlung Hannes Eder erhältlich.

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