Dachträger mit 53 Metern Länge – neuer Rekord!

Hermagor/Kroatien -

Die längsten jemals in Hermagor produzierten Leimholz-Dachträger wurden kürzlich an einen kroatischen Kunden geliefert.

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Hasslacher Holzbausysteme Hermagor, ein Unternehmen der international tätigen Hasslacher-Gruppe, ist seit Jahrzehnten bekannt für Sonderlösungen im konstruktiven Holzbau. Wenn die Holz-Architektur nach speziellen Bauteil-Formen ruft, landen die Projekt-Ideen und Pläne zuerst meist auf den Tischen der erfahrenen Hermagorer Konstrukteure, die mit Sicherheit für jede Aufgabe eine innovative und maßgeschneiderte Lösung finden. Egal ob es um gebogene, überbreite oder überlange Sonderformen der „Kategorie X-Large“ geht. So auch kürzlich für ein Projekt in Kroatien.

Wirtschaftszentrum Osijek

In der ost-slawonischen Großstadt Osijek, etwa 200 Kilometer östlich von Zagreb, investiert die Stadtgemeinde mit EU-Kooperation in ein neues Wirtschaftszentrum, dessen 40.000 Quadratmetern große Ausstellungshalle als Holzkonstruktion realisiert wird. Und die Dachträger dieser Halle haben die stattliche Länge von 53 Metern, was auch für die Spezialisten der Hermagorer Holzbaufirma eine Herausforderung war.

Betriebsleiter Gottfried Stocker: „Die beidseitigen Vordach-Kragarme wurden mit Keilzinken-Technologie angeschlossen; die Zwillingsträger-Form bietet dabei optimale statische Möglichkeiten mit versetzter Stoß-Anordnung.“

Und Prodktionsleiter Stefan Tassotti ergänzt: „Unsere Produktionshallen sind großzügig ausgelegt, aber trotzdem stößt man bei diesen extremen Stücklängen manipulationsmäßig schon an die Grenzen des Machbaren.“

Sondertransporte bei Nacht

Auf der Suche nach einer guten Transport-Lösung für dieses Projekt wurde man in unserem Nachbarland Bayern fündig. Eine Spezialfirma aus dem Raum Passau hatte die passenden schweren Zugmaschinen mit lenkbaren Nachläufer-Hänger dafür.

Insgesamt sechs LKW-Zug-Ladungen waren erforderlich, um die zwölf langen Dachträger von Hermagor über drei EU-Staaten in die 600 Kilometer entferne Stadt Osijek zu bringen. Bevor die behördlichen Genehmigungen für derartige Sondertransporte mit jeweils 50 Tonnen Gesamtgewicht ausgestellt werden, muß vom Frächter eine detaillierte Planung und Dokumentation der gesamten Fahrtstrecke eigenverantwortlich durchgeführt und vorgelegt werden. Erst wenn sichergestellt ist, dass es durch die extreme Überlänge zu keinen unakzeptablen Hindernissen oder Störungen des Verkehrs-Flusses kommt, werden die Papiere ausgestellt. Selbstverständlich werden Transporte dieser Dimension auch von beeideten Transportbegleiter-Firmen eskortiert. Hier konkret vier Begleitfahrzeuge pro LKW-Zug.

Sicherheit hat Priorität

Aus Sicherheitgründen dürfen Transporte dieser XL-Kategorie nur zu möglichst verkehrsschwachen Zeiten, also nachts, durchgeführt werden. Etwa zehn Stunden dauerte jede Fahrt von Hermagor via Villach, durch den Karawankentunnel nach Ljubljana, weiter nach Zagreb und schlussendlich bis an die Baustelle in Osijek.

Hotspots, das heißt zeitraubende Bereiche für die 53-Meter-Teile waren der Kreisverkehr in Hermagor sowie die Auffahrt auf die Südautobahn am Ende des Gailtalzubringers, aber auch die letzten Kilometer und Meter am Bestimmungs-Ort Osijek, wo sich solche Monster-Transporte zwangsläufig wieder abseits der Autobahn, also auf Bundes- und Stadtstraßen bewegen müssen.

 

Für einen der beiden Fahrer, den jungen Sebastian Surdukan aus Rumänien, war nur die erste Fahrt spannend. „Bei der zweiten und dritten Fahrt habe ich schon genau gewusst, wo die kritischen Stellen sind. Mit Erfahrung und etwas Glück geht dann doch alles gut.“