Der Lehre ein Gesicht geben

Kötschach-Mauthen -

Der Verein ZHIG hat es sich gemeinsam mit dem Gailtal Journal zur Aufgabe gemacht, Einblick in regionale Lehrbetriebe zu geben. Im April schauen wir hinter die Kulissen der Firma Maschinen Gailer GmbH in Kötschach-Mauthen und haben Lehrling Christian Ainetter gefragt, warum er sich für die Lehre zum Land- und Baumaschinentechniker entschieden hat.

Christian Ainetter (20) aus Aigen im Lesachtal hat sich nach Abschluss der Landwirtschaftsfachschule Stiegerhof zu der dreieinhalb-jährigen Lehre zum Land- und Baumaschinentechniker entschlossen. Die Berufsschule besucht Christian einmal im Jahr in Villach geblockt für 10 Wochen. Privat hilft er in der elterlichen Landwirtschaft, Zeit für Skifahren oder Freunde bleibt auch immer – wenn alles seinen normalen Lauf nimmt.

Gailtal Journal: Warum fiel Ihre Entscheidung genau auf diese Lehre?

Christian Ainetter: Für technische Dinge habe ich mich von klein auf interessiert und nach einem Monat Praktikum hier im Betrieb – von der Schule aus – war für mich klar, dass ich bei Maschinen Gailer eine Lehre beginnen möchte. Das Betriebsklima und die vielseitigen Aufgabenstellungen haben mich einfach angesprochen.

Welche Fähigkeiten konnten Sie sich bereits aneignen?

Das kann ich gar nicht alles aufzählen, was hier an verschiedenen Arbeiten an den unterschiedlichsten Maschinen anfällt. Ich erledige anfallende Reparaturen, Service, Wartung, Fehlerbehebungen an Mähern, Traktoren, Schneefräsen, Motorsägen usw. Natürlich wird oft im Team gearbeitet, die einzelnen Maschinen und Geräte sind ja meistens groß und schwer.

Wie würden Sie Ihren Arbeitsalltag beschreiben?

Montag bis Freitag, 8 bis 17 Uhr bin ich im Einsatz, morgens starten wir mit einer kurzen Besprechung, wo die Arbeitsaufgaben verteilt werden, dann weiß ich genau was zu tun ist und mit wem ich arbeite. Das Spannende an dem Beruf ist, dass jede neue Maschine, jede neue Arbeitsaufgabe ein kleines Rätsel ist, das gelöst werden möchte: „Warum funktioniert das Gerät nicht?“ Das Highlight ist natürlich, wenn das, was ich repariert oder zusammengebaut habe, dann auch funktioniert – das freut mich jedes Mal aufs Neue!

Wie sehen Sie Ihre Zukunft in ein paar Jahren?

Zuerst will ich die Lehre abschließen und die Lehrabschlussprüfung erfolgreich hinter mich bringen, danach möchte ich unbedingt hier im Betrieb weiterarbeiten. Wie gesagt, ich finde die Arbeit an den verschiedenen Maschinen sehr spannend und die elterliche Landwirtschaft braucht auch meine Hilfe.

„Ohne die Auszubildenen fehlen jedem Betrieb früher oder später die Facharbeiter, daher investiere ich viel Zeit in Auswahl und Ausbildung der Lehrlinge, biete vielen Schülern die Möglichkeit, im Rahmen von Praktika in den Betrieb ‚hineinzuschnuppern‘. Das macht sich bezahlt: Mein Kontingent von meist acht Lehrlingen ist schon jetzt bis 2023 ausgeschöpft, im Sommer starten hier fünf Jungs und Mädels ihre ‚Karriere mit Lehre‘ in Verkauf, Büro und Landmaschinentechnik. Wir stellen seit drei Jahren am Stück den Landesmeister der Lehrlingswettbewerbe, nehmen damit jedes Jahr an den Bundes-Lehrlingswettbewerben teil – das erfüllt mich natürlich mit Stolz!“