Gelungene regionale Lösung für die Bergbahnen-Anteile

Nassfeld -

Sowohl die Anteile des Landes Kärnten als auch die Anteile der Heta/Grawe-Gruppe wurden nun nach einvernehmlich gelungenen Vereinbarungen endgültig an heimische Unternehmer verkauft, die ohnehin am Nassfeld tätig sind.

Scheidender Aufsichtsrats-Vorsitzender Max Rauscher mit seinen Nachfolgern Elfriede Pucher und Herbert Waldner

Von Hans Jost

Bereits vor einem Jahr, im Sommer 2021, wurden erste konkrete Lösungs-Ansätze im jahrelangen Tauziehen um die am Markt befindlichen Anteile an der Bergbahnen AG erkennbar. Ende des Jahres konnte dann der entscheidende Durchbruch erzielt werden, über den vorerst Stillschweigen vereinbart wurde. Im kürzlich geführten Gespräch mit dem Gailtal Journal bestätigte der bisherige Aufsichtsrats-Vorsitzende Max Rauscher den aktuellen Deal. „Ich habe in all den Jahren meiner Funktion als Aufsichtsrats-Vorsitzender stets das gemeinsame Gespräch gesucht. Gerade in der sensiblen Angelegenheit der Gesellschafter-Anteile ist die Kärntner Lösung das bestmögliche Ergebnis für die Zukunft der Bergbahnen und der gesamten Region. Wo gehobelt wird, fallen halt Späne, aber schlussendlich kommen beim Reden die Leute doch zusammen, wie sich erfreulicherweise gezeigt hat.“

Details zur Einigung

Elfriede Pucher, die Witwe des im Mai verstorbenen Nassfeld-Pionieres Arnold Pucher, zieht gemeinsam mit Herbert Waldner, der in unmittelbarer Nähe zur Staatsgrenze am Nassfeld derzeit sein „Resort Sonnenalpe“ baut, in den Aufsichtsrat ein. Sie teilt sich mit Waldner den Aufsichtsrats-Vorsitz im jährlichen Wechsel. Nach der Aufstockung des Aufsichtsrates von bisher sechs auf nunmehr sieben Personen stellt künftig das „Team Pucher“ mit Elfriede Pucher, Christoph Herzog, Stefan Leitner und Michael Pucher vier Aufsichtsräte, während die „Gruppe Waldner“ mit Herbert Waldner, Friedl Seiwald und Günther Pöschl drei Aufsichtsräte stellt. Der bisherige Aufsichtsrats-Vorsitzende Max Rauscher will sich „step by step“ zurückziehen.

Nassfeld – Kärntens größtes Skigebiet, hat mit der Bergbahnen Nassfeld-Pramollo AG noch viel Entwicklungs-Potential

Blick in die Zukunft

Arnold Puchers vorausschauende Vision war es immer, auch die Erschließung des Nassfeldes von italienischer Seite her in die wirtschaftlichen Zielsetzungen einzubinden. Wegbegleiter Max Rauscher ist nach wie vor überzeugt, dass diese Idee lebt. „Den Standort Pontebba darf man touristisch nicht unterschätzen. Alleine in den angrenzenden Regionen Friaul, Veneto und Lombardei leben etwa 16 Millionen Menschen. Pontebba ist sowohl über das Autobahn-Netz als auch über die Bahnverbindungen so optimal erreichbar, dass sich sogar Tages-Skitage am Nassfeld ausgehen. An diese Fakten müssen wir unsere Überlegungen für die kommenden Jahre knüpfen. Ein Gesamt-Entwicklungskonzept für die Region Nassfeld inclusive Investitionsplan ist gerade in Ausarbeitung und wird der Kärntner Landesregierung zeitnah präsentiert.“

Nassfeld-Entwicklung

Als im Jahre 1962 der damals 22-jährige Arnold Pucher zum ersten Mal auf das tief verschneite Nassfeld kam, gab es dort praktisch noch nichts außer einer einfachen Schutzhütte in der Nähe der Staatsgrenze sowie einen kleinen Schlepplift des Steinbruch-Unternehmers Hans Jenul.
Aufsichtsrats-Vorsitzender Max Rauscher, der bereits als seinerzeitiger Finanz-Landesrat die Nassfeld-Entwicklug an der Seite Arnold Puchers intensiv begleitet hat, erinnert sich noch an die vielen Gespräche und Verhandlungen mit Grund- und Waldbesitzern sowie mit den Nachbarschaften der Region. Rauscher: „Ohne das fortschrittliche strategische Denken und das Verständnis der Waldbesitzer und Almgemeinschaften hätte sich das Skigebiet keinesfalls so entwickeln können, wie wir es heute kennen.“