Programm
Im Rahmen der Eröffnung begrüßte Prof. Dr. Peter Jordan die 65 anwesenden internationalen Symposiums-Teilnehmer und präsentierte vorab den Themenkreis sowie die einzelnen Fach-Referenten aus Österreich und Südost-Europa.
Bürgermeister DI Leopold Astner überbrachte als „Hausherr“ Grußworte der Stadtgemeinde Hermagor-Presseggersee und wies auf die große Bedeutung des Sommer- und Wintertourismus in der Region hin.
NLW-Geschäftsführer Markus Brandstätter nutzte in seiner Eröffnungs-Ansprache die Gelegenheit, die Symposiums-Teilnehmer über die bestehenden konkreten Angebote und Zukunfts-Pläne zu informieren, wobei ganz klar auch die bisherigen Erfolge auf dem Weg zur nachhaltigsten Region Österreichs mit dem erklärten Ziel „Austrian ECO Label“ aufgezeigt wurden.
Beim Symposion an den beiden Vortragstagen und mit einer abschließenden Exkursion auf das Nassfeld wurden 33 Vorträge und 2 Posterpräsentationen aus Österreich, Slowenien, Kroatien, Italien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Albanien und Indien präsentiert. Die drei Keynotes waren Lea Hartl mit Andrea Fischer, österreichische Wissenschafterin des Jahres 2024, vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck über Gletscherveränderungen in den Alpen von 1850 bis 2050, der bedeutende slowenische Tourismusgeograph Anton Gosar zum Thema des Übertourismus (overtourism) und Daniela Soldić Frleta von der Fakultät für Tourismus und Hotelmanagement in Opatija über die Möglichkeiten der Tourismusentwicklung in der kroatischen Kvarnerregion. Die Konferenzsprache im Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia Tröpolach war Englisch.
Das Themenfeld
Die Zukunft des Tourismus im Alpen-Adria-Raum steht vor ernsthaften Herausforderungen, vor allem durch den Klimawandel.
Werden Skifahren und andere Wintersportarten in den Bergen bei Mangel an natürlichem Schnee weiterhin möglich sein? Werden die Meeresküsten in den zunehmend heißen Sommern attraktiv zum Baden bleiben, wenn weiter nördlich die Sommertemperaturen milder und leichter erträglich sind?
Ein zweiter Problemkreis sind Klimaschutz und Beschränkung des Energieverbrauchs. Wird der Tourismus, der in dieser Region bisher ganz überwiegend auf privatem Autoverkehr beruht, überleben können, wenn die Treibstoffpreise weiter steigen und Verkehrsbeschränkungen die Anfahrt mit dem Auto immer beschwerlicher machen?
Es stellt sich auch die Frage nach der künftigen Rolle des Tourismus in ländlichen Randgebieten. Demographischer Wandel und der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance führen zu wachsenden Schwierigkeiten bei der Anwerbung von touristischen Arbeitskräften, insbesondere von Saisonarbeitern, die im Tourismus so wichtig sind. Die anhaltende Abwanderung aus ländlichen Gebieten kann zur Folge haben, dass der Tourismus zu einem ‚Geschäft zwischen Auswärtigen‘ wird, in welchem die Gäste auf auswärtiges Bedienungspersonal und auswärtige Eigentümer treffen und der Zielort selbst außer einer schönen Landschaftskulisse kaum noch etwas beisteuert. Nicht wenige Destinationen der Alpen-Adria-Region weisen bereits Merkmale dieser Art auf und vermitteln eine Vorstellung davon, was noch kommen könnte.
Die geringere Attraktivität des Wintersports und die heißeren Sommer könnten aber auch zu einem Abflachen der Saisonspitzen und zu einem gleichmäßigeren Jahresverlauf der touristischen Frequenz führen, was eine bessere Auslastung der Kapazitäten und eine höhere Rendite des investierten Kapitals bedeuten würde.
Das sind nur einige der Problemlagen und Aussichten, die bei diesem Symposion besprochen wurden, das zu Ehren von Zlatko Pepeonik, einem bedeutenden kroatischen Tourismusgeographen, statt fand (vor 20 Jahren verstorben).
Organisation, Struktur und Ort der Veranstaltung
Das Symposium nach einer Idee und unter der Leitung des Hermagorer Geographen Peter Jordan wurde von der deutschen Südosteuropa-Gesellschaft (SOG) mit ihrer neuen Zweigstelle in Klagenfurt, der Österreichischen Geographischen Gesellschaft (ÖGG) und ihrer Zweigstelle in Klagenfurt, vom Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Klagenfurt, dem Institut für Geographie der Universität Zagreb und der Kroatischen Geographischen Gesellschaft veranstaltet. Mitveranstalter sind die Commission on Tourism, Leisure and Global Change der International Geographical Union (IGU), die IGU Commission on Marginalization, Globalization and Regional and Local Response, der Verband der Slowenischen Geographen, die Italienische Geographische Gesellschaft, die Universität des Küstenlandes in Koper/Capodistria, die Kroatische Akademie der Wissenschaften (Abteilung Naturwissenschaften), die Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See und die NLW Tourismus Marketing GmbH, Hermagor.