Schadholzanteil sinkt, Borkenkäfer österreichweit im Rückgang
Derzeit liegt der Schadholzanteil bei rund 50 Prozent der gesamten ÖBf-Holzerntemenge, etwa 500.000 Festmeter, was deutlich unter dem Vorjahreswert liegt. Ein erheblicher Teil des Schadholzes stammt aus Sturmschäden, die im vergangenen Jahr entstanden und nun aufgearbeitet wurden. Auch der Anteil des Borkenkäferholzes geht zurück, was den Erfolg intensiver Präventionsmaßnahmen unterstreicht. „Vor einem Jahr hatten wir um diese Zeit bereits ein Drittel mehr Schadholz zu bewältigen“, erklärt Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. „Durch rasche Identifikation befallener Bäume, deren Abtransport und den Einsatz von rund 20.000 Fangbäumen in diesem Jahr können wir die Ausbreitung des Borkenkäfers effektiv eindämmen. Die Zahlen zeigen, dass unsere Strategien Wirkung zeigen, auch wenn die weitere Witterung im August und September entscheidend bleiben wird.“
Investitionen in Waldpflege und Holzernte sichern Zukunft
Um flexibel auf Wetterextreme, Schädlinge und die steigende Menge an Schadholz reagieren zu können, stocken die Bundesforste ihre Holzerntekapazitäten und investieren bis 2027 rund 6,5 Millionen Euro in neue Seilgeräte sowie zusätzliche Mitarbeitende. Die Mittel für die Borkenkäferbekämpfung können 2025 um rund 1,5 Millionen Euro reduziert werden, was die positive Entwicklung unterstreicht. Insgesamt sollen für die Waldpflege rund 17 Millionen Euro eingesetzt werden, wodurch die ÖBf sowohl die Pflege bestehender Waldflächen als auch die nachhaltige Aufbereitung von Schadholz sichern.
Jahrhundertprojekt „Wald der Zukunft“ auf Kurs
Trotz dieser positiven Sommerbilanz bleibt die Klimakrise eine ernsthafte Herausforderung. Allein im vergangenen Jahr führten Schadholz, höhere Erntekosten, Mindererlöse und Infrastrukturschäden zu Rekordschäden von rund 50 Millionen Euro. Mit dem Projekt „Wald der Zukunft“ reagieren die Bundesforste aktiv: Der Anteil klimastabiler Baumarten wie Tanne, Lärche, Buche und Eiche wird gezielt erhöht, während der Anteil der Fichte zurückgeht. Ziel ist ein artenreicher, strukturreicher und naturnaher Wald, der die Folgen der Klimakrise besser verkraftet und langfristig die vielfältigen Leistungen des Waldes – Schutz vor Naturgefahren, saubere Luft, Wasserfilterung und Kohlenstoffbindung – für kommende Generationen sichert.
Positiver Ausblick für Wald und Holzmarkt
Die Sommerbilanz 2025 fällt bisher positiv aus: Der Wald ist gesund, die Holzversorgung stabil, und langfristige Verträge sichern die Nachfrage der Partnerunternehmen. „Doch der Wald ist mehr als nur ein Wirtschaftsfaktor: Er schützt Siedlungen, filtert Wasser, reinigt die Luft und bindet Kohlenstoff. Unser Ziel ist es, diese Leistungen für zukünftige Generationen zu bewahren“, betonen die ÖBf-Vorstände. Mit kontinuierlicher Pflege, gezielter Prävention und langfristiger Planung gehen die Bundesforste optimistisch in den Rest des Jahres, während die Natur weiterhin den Takt vorgibt.