Reparaturbonus ausgenutzt: Ermittlungen gegen mehrere Handyshops!

Kärnten -
 
Mehrere Betriebe in Österreich stehen im Visier der Ermittler wegen Betrugs mit dem sogenannten „Reparaturbonus“. Die betroffenen Unternehmen sollen teils überhöhte Preise für Reparaturen verrechnet haben, um dadurch höhere Zuschüsse zu bekommen. Auch ein Kärntner Betrieb ist betroffen. Die Ermittlungen laufen.


Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 36 Betriebe, die fast ausschließlich Handyshops sind. Die meisten befinden sich in Wien, aber auch je einer in der Steiermark, Tirol, Niederösterreich und Kärnten. Gegen 20 weitere Unternehmen sind Anzeigen in Vorbereitung. Der Vorwurf: Die Betriebe haben Fördergelder durch Schein-Reparaturen ergaunert und in die eigene Tasche gesteckt. Das bestätigte das Klimaschutzministerium.

“Volle Härte” gegen die Täter

Mehreren Medienberichten sollen die Firmen den Bonus in betrügerischer Absicht beantragt haben. Wie die Ermittler betonen, handelt es sich bei dem Bonus um eine wichtige Unterstützung für Konsumenten und Unternehmen, die durch die Corona-Pandemie wirtschaftlich geschädigt wurden. Der Vorwurf des Missbrauchs des Bonus sei demnach ein schweres Delikt, das den betroffenen Firmen eine Anzeige einbringen könnte. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist sauer: “Es ist völlig jenseitig, sich an einem Förderprojekt zu bereichern, das so viele Menschen im Land gut unterstützt.” Sie verspricht “die volle Härte des Gesetzes” für die Täter.

Was ist der Reparaturbonus?

Mit dem Reparaturbonus werden die Menschen in Österreich unterstützt. Jeder Reparaturbon deckt 50 Prozent der Reparaturkosten bis zu einem Wert von 200 Euro. Pro Elektrogerät kann ein Bon beantragt werden, der für eine Reparatur und/oder einen Kostenvoranschlag genutzt werden kann. Sobald dieser Bon eingelöst wurde, können Kunden neuerlich einen Bon beantragen und für die Reparatur eines weiteren Elektro- oder Elektronikgerätes nutzen. Bei Betrieben hängt die Höhe des Zuschusses von der Unternehmensgröße ab. Der „Reparaturbonus“ soll somit dazu beitragen, dass Geräte und Fahrräder wieder repariert statt weggeworfen werden.

„Reparaturbonus“

Der „Reparaturbonus“ wurde im Vorjahr vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ins Leben gerufen und dient der Unterstützung von privaten Haushalten und Betrieben bei der Reparatur von Elektrogeräten und Fahrrädern.

Seit seiner Einführung wurden mehr als 560.000 Bons eingelöst. Der erst für Anfang 2026 prognostizierte Meilenstein von 400.000 Reparaturen wurde daher bereits im ersten Jahr weit übertroffen. Österreichweit beteiligen sich derzeit über 3.500 Partnerbetriebe und es werden stetig mehr.