Aufruf zur Massentestung und Mahnung vor Übermut

Kärnten -

Kärnten ist gerüstet für die Massentests am 11., 12. und 13. Dezember: Tausende Helfer haben Enormes auf die Beine gestellt, um eine reibungslose und für die Kärntner möglichst unkomplizierte Teilnahme zu sichern. „Nun ist es wichtig, dass die Testmöglichkeiten auch angenommen werden. Denn die Tests sind wesentlich, um asymptomatisch Infizierte zu entdecken und herauszufiltern.

Rudolf Likar (Primar Abt. für Anästhesiologie und Intensivmedizin), LHStv.in Beate Prettner, Maria Korak-Leiter (1. Kurienobmann-Stellvertreterin - Kurie der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer Kärnten)

Das bietet uns die Chance, weitere Infektionsketten und Cluster zu unterbinden“, appellierten heute, Donnerstag, Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner sowie Primarius Rudolf Likar und Ärztekammer-Vertreterin Maria Korak-Leiter. „Die Massentests sind so gesehen ein sinnvolles Instrumentarium. Sie helfen mit, mögliche neue Cluster gar nicht erst entstehen zu lassen“, so Prettner.

Allerdings mahnten die Gesundheitsreferentin, Likar und Korak-Leiter auch zur Vorsicht. Unison erklärten sie: „Damit Massentests nicht zum Bumerang werden, muss eines klar sein: Ein negatives Ergebnis ist kein Freibrief. Im Gegenteil: An diesem Punkt ist Verantwortung mehr denn je gefragt.“ Das heißt: Die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen seien weiterhin zwingend erforderlich!

„Der Test ist eine Momentaufnahme – bitte gehen Sie mit Ihrem negativen Testergebnis verantwortungsvoll um. Das wird das Um und Auf sein, um die Massentests zu einem Erfolg zu machen – denn der Erfolg definiert sich primär darüber, wie viele weitere Infektionen in der Folge verhindert werden können“, betonten Prettner, Likar und Korak-Leiter. Ihr Appell lautete daher: „Negativ Getestete haben mit ihrem Testergebnis sorgsam umzugehen, damit negativ auch negativ bleibt!“

Vorausschauende und restriktive Teststrategie

Abgesehen von den Massentests am Freitag, Samstag und Sonntag verfolge Kärnten eine vorausschauende und restriktive Teststrategie in öffentlichen pflegerischen und sozialen Einrichtungen, erklärte die Gesundheitsreferentin. Konkret biete das Land Kärnten – im Übrigen als einziges Bundesland österreichweit – allen Pflegeheimen die Möglichkeit zu einer täglichen Mitarbeitertestung vor Dienstbeginn.

„In den Pflegeheimen wurden die bundesweit vorgegebenen wöchentlichen Screenings zu täglichen Tests ausgebaut. Das heißt, das Land stellt den Alten- und Pflegeheimen so viele Antigentests zur Verfügung, dass jeder der rund 3.100 Mitarbeiter – zusätzlich externes Personal – jeden Tag vor Dienstantritt getestet werden kann. Diese Tests sind gemäß Screening-Verordnung freiwillig. Ich kann aber nur eindringlich dazu aufrufen und wirklich dringend appellieren, dieses tägliche Testangebot in Anspruch zu nehmen“, so Prettner. „Zusätzlich werden die Heimbewohner einmal pro Woche getestet“, informierte die Gesundheitsreferentin.

„Diese regelmäßigen Testungen sind unsere große Chance, das Virus in den Einrichtungen zu bekämpfen.“ Ein Restrisiko bliebe aber immer – denn man könne Bewohner und Klienten nicht isolieren… „Das heißt, auch wenn wir regelmäßige Testungen durchführen und ein Besuchsverbot ausgesprochen haben, dürfen die Bewohner selbstverständlich die Einrichtung verlassen – zum Spazierengehen, um Verwandte zu besuchen etc. Das bleibt natürlich eine potenzielle Gefahrenquelle.“

Wöchentliche Tests für die Mobilen Pflege-Dienste

Wöchentliche Tests werden darüberhinaus für die Mobilen Pflege-Dienste mit ihren rund 1.800 Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Ebenso für alle Einrichtungen für Menschen mit Behinderung (rund 1.700 Mitarbeiter), für alle 28 ZPSR-Häuser sowie für sämtliche Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe mit knapp 700 Mitarbeitern und für die 67 Mitarbeiter der Kärntner Frauenhäuser.

Sehr gut in Anspruch genommen werden auch die Testmöglichkeiten bei den niedergelassenen Ärzten, wie Korak-Leiter informierte. Hier lasse sich beobachten, wie schnell sich das Virus innerhalb einer Familie ausbreiten könne.

Die ungemein schnelle Ausbreitung thematisierte auch Primarius Likar. Er forderte eindringlich die Verantwortung jedes Einzelnen ein, aber auch jedes Unternehmens. Vor allem Lockangebote von Händlern finde er in Zeiten wie diesen unpassend. Die Gesundheit und das Eindämmen des Virus müsse vor Rabattschlachten stehen.