Kärnten hat als erstes Bundesland einen Handlungsleitfaden für die Einrichtungen von Fachleuten erstellen lassen. Diesen präsentierte LH Kaiser gemeinsam mit Doris Schober-Lesjak von der Unterabteilung Elementarbildung des Landes. Carina Zavodnik vom Kinderhaus/Hort Puch berichtete aus der Praxis, dass sich die Pädagoginnen schon sehr auf die Kinder freuen.
„Alle Eltern, die das möchten und es für richtig erachten, können ihre Kinder ab 18. Mai in die Einrichtungen bringen“, stellte der Landeshauptmann klar. Er machte aber auch deutlich, dass eine Grundregel über allem stehe: „Wenn sich ein Kind krank fühlt, soll es daheimbleiben. Das ist ein unerlässlicher Solidarschutz und auch Schutz für das Kind selbst.“ Der Handlungsleitfaden für die Einrichtungen wurde laut Kaiser von Fachleuten der Unterabteilung Elementarpädagogik, der Landessanitätsdirektion und des IBB Institut für Bildung und Beratung entwickelt. Er gelte für die Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie Tageseltern. Enthalten seien u.a. die Hygienemaßnahmen nach den Bundesvorgaben, eine Anleitung zum Verhalten im Verdachtsfall und Empfehlungen für den pädagogischen Alltag.
Auch Kärntner Kinderstipendium wieder zu 100% ausbezahlt
Zum Thema Sommerbetreuung sagte er, dass vom Land die entsprechende Öffnung der Einrichtungen empfohlen werde. Man mache ständige Bedarfserhebungen. Dort, wo die für eine Sommerbetreuung vorgegebene Zahl von 15 Kindern nicht erreicht werde, sollte es gemeindeübergreifende Lösungen geben.
Kaiser betonte noch, dass bisher kein Cluster bezüglich Virusverbreitung in einer Kinderbetreuungseinrichtung oder Schule nachgewiesen wurde. „Unsere Pädagoginnen und Pädagogen geben ihr Bestes“, dankte er allen in der Elementarpädagogik Tätigen. „Ab 18. Mai werden glückliches Kinderlachen und die zweite Geborgenheit neben der Familie wieder in allen Einrichtungen Platz greifen“, ist der Landeshauptmann überzeugt.
Derzeit nur 25% der Kinder in den Einrichtungen betreut
Landesexpertin Schober-Lesjak sagte, dass derzeit 25 Prozent von 22.000 Kindern in den Kärntner Einrichtungen betreut werden. Der erstellte Handlungsleitfaden beantworte den „Ruf nach mehr Klarheit“ seitens der Einrichtungen. Es gelte, den täglichen Ablauf neu zu denken und zu strukturieren. Besonders das Thema Hygiene und Abstand sei eine Riesenherausforderung mit Kindern. „Kinder brauchen zudem einen besonderen Rahmen für das Zurückkommen, sie kommen ja nicht aus den Ferien wieder. Es geht um Sicherheit, Vertrautheit und Rituale, um wieder gut einzusteigen“, so Schober-Lesjak. „Abholen“ wolle man in diesem Sinne aber auch die Eltern.
Carina Zavodnik berichtete aus den Alltagserfahrungen der Elementarpädagoginnen und Pädagogen: „Für viele von uns hat diese turbulente Zeit auch eine Chance dargestellt, bestehende Wege zu überdenken. Hauptaufgabe war und wird es sein, die Kinder dort abzuholen, wo sie jeweils stehen, ihnen Ängste beispielsweise im Zusammenhang mit Schutzmasken zu nehmen, und ihnen mit viel Empathie einen sanften Wiedereinstieg zu erleichtern.“