Durch die Elterntaxis kam es vor vielen Schulen zu Verkehrsproblemen. Neben dem Verkehrschaos, werden die Kinder auch durch gesundheitsschädliche Abgase belastet. „Eltern wollen dem eigenen Kind Gutes tun. Doch Elterntaxis schaden sowohl den anderen Kindern, als auch dem eigenen Kind”, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Bei Kindern und Jugendlichen ist Bewegungsmangel ein zunehmendes Problem. Laut WHO-Studie bewegen sich in Österreich sieben von zehn Buben und acht von zehn Mädchen zu wenig. Der Schulweg ist eine Chance, auf eine tägliche Portion Bewegung zu kommen, stellt der VCÖ fest. Kinder, die zu Fuß, mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen, bringen zudem durch die Bewegung ihren Kreislauf in Schwung und sind schon ab der ersten Stunde konzentrierter.
Auch ist auf Schulwegen die Verkehrssicherheit dank zahlreicher Maßnahmen höher. Damit können Kinder am Schulweg Kompetenz für das richtige Verhalten im Straßenverkehr erlangen, betont der VCÖ. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht, wird ihnen diese Chance genommen.
Pedibus und Fahrrad-Bus als gesunde Alternative zum Elterntaxi
Jetzt ein guter Zeitpunkt den Schulweg mit Volksschulkindern und den Kindern, die im kommenden Schuljahr ins Gymnasium oder in die Neue Mittelschule kommen zu üben. Wichtig ist, den für das Kind besten und nicht unbedingt den kürzesten Weg zu wählen, betont der VCÖ. Konkret heißt das, jene Route zu wählen, auf der weniger Autos fahren, das Tempo des Autoverkehrs niedriger ist und wo weniger Straßen zu überqueren sind.
„Schulen und Elternvereine können Bewusstseinsaktionen durchführen und auch mit so genannten Pedibussen und Fahrrad-Bussen dazu beitragen, dass mehr Kinder gesund zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Elterntaxi zur Schule kommen“, empfiehlt VCÖ-Experte Schwendinger. Beim Pedibus treffen sich Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit bei einer „Pedibus-Station” und gehen dann in Begleitung eines Erwachsenen gemeinsam zur Schule. Ähnlich funktioniert ein so genannter Fahrrad-Bus.
Verstärkte Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung
Gerade in Zeiten wie diesen sind Gemeinden und Städte besonders gefordert, verstärkte Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung durchzuführen. Direkt vor dem Schulumfeld können Schulstraßen oder Wohnstraßen und Begegnungszonen die Situation verbessern, betont der VCÖ. Darüber hinaus ist in den Wohngebieten eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung mit einem durchgängigen Netz an ausreichend breiten Gehwegen und übersichtlichen Übergängen wichtig.
Tempo 30 sollte im Ortsgebiet die Regelgeschwindigkeit sein, Tempo 50 die Ausnahme. „Die Anzahl der Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, zeigt auch, wie hoch die Qualität der Verkehrsplanung im Ort ist“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.
Die öffentlichen Verkehrsunternehmen sorgen zudem mit zahlreichen Maßnahmen, dass die Kinder weiterhin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sicher unterwegs sind. Tägliche Reinigung, regelmäßiges Lüften und der Mund-Nasen-Schutz der Fahrgäste sorgen für Sicherheit.