Erinnerung an die Kraft des Wassers

Feierliche Einweihung des Infoplatzes „Hochwasser 2018“ bei der Gailbrücke in Unterdöbernitzen

Kirchbach -

Kirchbach/Unterdöbernitzen. Am Freitag wurde bei der Gailbrücke in Unterdöbernitzen der neu errichtete Infoplatz „Hochwasser 2018“ eröffnet. Der Platz verbindet Erinnerung, Information und Erholung – und steht zugleich als Symbol für Zusammenhalt und Tatkraft der Region.

Bürgermeister Markus Salcher eröffnete die Feierlichkeiten mit einer Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste darunter Landesrat Ing. Daniel Fellner, Referent für Katastrophenschutz und Wasserwirtschaft, begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter DI Dr. Stephan Schober, Wasserbau, dessen Klagenfurter Kollege DI Andreas Vogt sowie DI Hannes Poglitsch sowie dessen Stellvertreter Ing. Stefan Kovac von der Wasserwirtschaft Hermagor. Ebenfalls anwesend waren BH-Stv. Mag. Manfred Jost, die Bürgermeister Markus Salcher, Johannes Lenzhofer und DI Leopold Astner,  die Vizebürgermeister Winfried Eder, und Ralf Neuwirth, Gemeindevorstand Christoph Bodner und Bernhard Eder, die beiden Alt-Bürgermeister Hermann Jantschgi und Christof Buchacher sowie zahlreiche Gemeinderäte und AL Mario Konegger. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Bläser der Trachtenkapelle Alpenrose Waidegg. Beiträge der Volksschule und des Kindergartens Kirchbach rundeten das Programm ab.

Verbogene Stahlträger der alten Gailbrücke erinnern an die zerstörerische Kraft des Wassers.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Bläser der Trachtenkapelle Alpenrose Waidegg
Die Kinder von Kindergarten und Volksschule Kirchbach untermalten die Veranstaltung mit ihren Darbietungen
Der Platz verbindet Erinnerung, Information und Erholung

Rückblick auf das Hochwasser 2018

Die massiven Überflutungen der Gail im Herbst 2018 führten in der Marktgemeinde Kirchbach von der Gailbrücke Reisach/Stranig, Tressdorf/Unterdöbernitzen bis nach Rattendorf zu erheblichen Schäden. Behörden, Gemeinden, Feuerwehren, das Bundesheer sowie zahlreiche Freiwillige arbeiteten Hand in Hand, um die Folgen zu bewältigen. Neben großen Infrastrukturschäden mussten auch die beiden Gailbrücken in Tressdorf/Unterdöbernitzen und Reisach/Stranig neu errichtet werden. Nach einjähriger Bauzeit konnten diese im Oktober 2020 ihrer Bestimmung übergeben werden – bei einem Gesamtaufwand von 2,1 Mio. Euro. Finanzielle Unterstützung kam unter anderem vom Land Kärnten, dem Regionalfonds und dem Katastrophenfonds. Insgesamt flossen bisher rund 12,85 Millionen Euro in Sanierungen und Hochwasserschutzmaßnahmen im Gailtal.

Großes Interesse der Bevölkerung

Ein Platz mit Symbolkraft

Besonders eindrucksvoll sind die  verbogenen Stahlträger der alten Unterdöbernitzer Brücke, die als Mahnmal in den Infoplatz integriert wurden. Sie wurden auf Initiative vom damaligen Bürgermeister Hermann Jantschgi gesichert, später aufgearbeitet, verzinkt und nun sichtbar als Erinnerungszeichen aufgestellt. Der Infoplatz selbst, umgesetzt vom Amt der Wasserwirtschaft Hermagor in Kooperation mit der Marktgemeinde Kirchbach, lädt auf mehreren Ebenen zum Verweilen ein. Infotafeln geben Einblicke in Ursachen, Folgen und Präventionsmaßnahmen rund um das Hochwasser.

Statements der Ehrengäste

DI Dr. Stephan Schober

DI Dr. Stephan Schober betonte in seiner Ansprache die gewaltige Kraft der Wassermassen, die damals zu immensen Schäden geführt haben: „Dank dem Einsatz der Wasserwirtschaft, dem Bundesheer, den Gemeinden und Freiwilligen konnte viel geleistet werden. Der neue Infoplatz soll einerseits an die Geschehnisse erinnern, andererseits aber auch die Gail erlebbar machen. Die Gailregulierung hat wesentlich dazu beigetragen, weitere Schäden zu verhindern – sie gilt österreichweit als Vorzeigeprojekt.“

DI Hannes Poglitsch

DI Hannes Poglitsch verwies auf die lange Geschichte der Hochwasserproblematik im Gailtal: „Schon vor vielen Jahren wurde in Stranig bei einer Informationsveranstaltung aus der Bevölkerung, die das große Hochwasser 1965/66 miterlebt hat: ‚Wir leben in einem Katastrophengebiet.‘ Das hat sich 2018 erneut gezeigt. Es ist wichtig, vor allem der Jugend zu vermitteln, welche Gefahren mit Hochwasser verbunden sind und wie entscheidend Prävention ist.“ Besonders eindrucksvoll sei, dass beim Infoplatz nun auch verbogene Stahlträger, Relikte der Wasserkraft, als Mahnmal sichtbar gemacht wurden. „Diese Träger wurden aufbereitet und gemeinsam mit den Infotafeln ist ein authentisches und nachhaltiges Erinnerungszeichen entstanden“, so Poglitsch.

Landesrat Daniel Fellner

Landesrat Daniel Fellner betonte:
„Wir können keine hundertprozentige Sicherheit garantieren, aber wir tun alles dafür, die Lebensräume der Kärntnerinnen und Kärntner so sicher wie möglich zu gestalten.“

 

Bürgermeister Markus Salcher

Der Infoplatz, umgesetzt von der Wasserwirtschaft in Kooperation mit der Marktgemeinde Kirchbach, soll nicht nur Mahnmal, sondern auch Lernort sein. Besucherinnen und Besucher können sich über Ursachen, Folgen und Maßnahmen zum Hochwasserschutz informieren. „Es ist uns wichtig, dass dieser Platz nicht nur an die Katastrophe erinnert, sondern auch Bewusstsein für den Schutz vor Naturgefahren schafft“, fasste Bürgermeister Markus Salcher zusammen.

 

Zahlreiche Ehrengäste nahmen an der feierlichen Eröffnung teil.

Impressionen: