Bis zur rechtskräftigen Entscheidung gilt die Unschuldsvermutung:

Feuerwehrmann (24) wird selbst zum Brandstifter – sechs Jahre Haft nach Serie in Bad Bleiberg

Klagenfurt/Bad Bleiberg -

 Der monatelange Prozess um eine rätselhafte Brandserie in Bad Bleiberg endete am Donnerstag mit einem klaren Urteil: Ein 24-jähriger ehemaliger Feuerwehrmann wurde am Landesgericht Klagenfurt zu sechs Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Angeklagte wurde jedoch direkt im Gerichtssaal festgenommen.

Über Monate hatte die Brandserie im Ortszentrum von Bad Bleiberg für Verunsicherung gesorgt. Immer wieder standen Müllcontainer, Kellerabteile oder sogar der Dachstuhl eines Mehrparteienhauses in Flammen – jenes Gebäudes, in dem der junge Mann selbst wohnte. Der entstandene Sachschaden belief sich auf mehrere hunderttausend Euro. Ermittler kamen dem Verdächtigen schließlich durch eine Kombination aus Überwachungsvideos, fehlenden Alibis und auffälligem Verhalten bei Brandeinsätzen auf die Spur. Der Mann war bereits beim vierten Brand in unmittelbarer Nähe des Tatorts aufgegriffen worden und hatte danach mehrere Wochen in Untersuchungshaft verbracht.

Gericht sieht eindeutige Beweislage

Im Verlauf des Prozesses wurden zahlreiche Zeugen und Sachverständige gehört. Ein Brandsachverständiger stellte fest, dass alle Feuer vorsätzlich gelegt worden seien. Die Richterin sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte mehrere Brände selbst gelegt habe – unter anderem auf einem Dachboden, zu dem nur er Zugang hatte. Auch ein versuchter Versicherungsbetrug über rund 61.000 Euro wurde thematisiert – der Mann soll nach den Bränden gefälschte Kaufverträge für Möbel eingereicht haben. Der 24-Jährige beteuerte bis zuletzt seine Unschuld. Sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft legten Berufung ein. Bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung gilt die Unschuldsvermutung.