Nervosität beim LKW-Fahrer
“Für eine Nachschau in den verplombten Sattelaufleger gab es zu diesem Zeitpunkt keine Veranlassung”, betont man seitens der Beamten. Das Abschleppunternehmen brachte den LKW in der Folge zu einem Firmengelände in Villach. Dort sei der LKW-Lenker sichtlich nervös geworden, da er nicht wusste, was mit dem LKW-Aufleger passieren würde. Erst nachdem er sich sicher war, dass dieser zirka 50 Meter von der Werkstatt entfernt abgestellt war, stellte er telefonisch den Kontakt zu seinem Chef her.
Der Abschleppunternehmer teilte dem „Chef“ des LKW-Fahrers daraufhin mit, dass der Lenker in einem Hotel übernachten solle und die restliche Abwicklung am nächsten Tag erfolgen würde. “Daraufhin sei der ‘Chef’ sehr unruhig geworden und ersuchte den Unternehmer, den LKW so schnell wie nur irgendwie möglich zu reparieren”, heißt es seitens der Polizei. Der Mann versprach, seinen Cousin aus Wien mit Bargeld und einem neuen Aufleger zu schicken. Die Mitarbeiter des Abschleppunternehmens begannen daraufhin sofort mit den Reparaturarbeiten.
Mitarbeiter nahmen Geräusche und Stimmen wahr
Gegen 21 Uhr nahm einer der Mitarbeiter Geräusche und Stimmen aus dem Sattelaufleger wahr. Mit einer Wärmebildkamera konnte man schließlich Bewegungen im Inneren des Auflegers erkennen und verständigte sofort die Polizei. “Aufgrund des vorliegenden Sachverhalts wurde der Aufleger von den Beamten geöffnet und es wurden schließlich 35 Fremde vorgefunden”, erklären die Beamten. Der 68-jährige LKW-Lenker wurde an Ort und Stelle festgenommen und mehrere Streifen aus Villach sowie das Landeskriminalamt Kärnten wurden hinzugezogen.
Erstversorgung der völlig unterkühlten Flüchtlinge
“Die 35 völlig unterkühlten Personen mussten mehr als 70 Stunden ohne Versorgung auf dem Sattelauflieger ausharren”, schildern die Polizisten. Sie wurden im Bereich des Abschleppunternehmens mit Getränken erstversorgt und von mehreren Polizeistreifen in eine vorübergehende Unterkunft verbracht. “Bei den Fremden handelt es sich um Personen aus Bangladesch, Nepal und Ägypten”, bestätigt die Polizei. Die Ermittlungen laufen.