Das Sturmtief VAIA, die schneereichen Winter und der Borkenkäferbefall haben mehr als eine Million Festmeter Schadholz im Gail- und Lesachtal verursacht. Um weitere Schäden zu vermeiden, ist dieses so rasch wie möglich aus dem Wald zu verbringen. Örtliche Abnehmer sind darüber hinaus nicht mehr in der Lage die großen Mengen auf- bzw. abzunehmen. Eine Erweiterung des Absatzmarktes ist daher ganz wesentlich.
Neuprojekt 2022 | Testzug Schadholztransport
Nach den Erfolgen der “Gailtal-Draisine” als touristisches Sommerhighlight in der Region, freut man sich seitens GBgmbh nun über die Kooperation mit Mayr-Melnhof Holz, der „Steiermarkbahn Transport und Logistik, StB” (StB TL) und der heimischen Holzwirtschaft.
Mit Mayr-Melnhof Holz und der Steiermarkbahn ist es gelungen, zwei optimale Projektpartner zu gewinnen, die dem Verein Gailtalbahn in allen Belangen hilfreich zur Seite stehen, um auf Basis des “Testzugs” wirtschaftliche Daten und Fakten zu gewinnen, die einen permanenten Gütertransport von Schadholz rechtfertigen und aus allen ökonomischen und ökologischen Perspektiven als unverzichtbar bestätigen.
“Der Gütertransport von Schadholz ab Kötschach-Mauthen ist für die ganze Region nach den Unwettern der letzten Jahre und den enormen Schadholzmengen im Gail- und Lesachtal naheliegend und dringend notwendig”, meint Geschäftsführer Andreas Mühlsteiger. “Es war für uns nur eine Frage der Zeit, bis die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen passen, um einen Testzug erfolgreich organisieren zu können”, so Mühlsteiger.
Gütertransport von Schadholz ab Kötschach-Mauthen
Die Fahrten von Kötschach-Mauthen bis Leoben (Stmk) werden über das zertifizierte Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) „Steiermarkbahn Transport und Logistik, StB TL“ abgewickelt und erfolgen mit maximal 40 km/h und ausschließlich unter Tags. Dabei werden mit einem Zug (rund 15 Waggons = 300 Meter) rund 900 Festmeter Rundholz per Bahn von Kötschach-Mauthen aus abtransportiert und ersparen so bis zu 80 LKW-Fahrten (hin & zurück) auf der Gailtal Bundesstraße.
Im Vergleich zum Gütertransport auf der Straße ist der Gütertransport auf der Schiene umweltfreundlicher, platzsparender und effizienter: Ein LKW stößt 110mal so viel CO2 aus, braucht dreimal so viel Verkehrsfläche und fährt bei gleichem Energieverbrauch nur rund ein Viertel der Strecke eines Zuges. Die maximale Zuladung bei einem 40-Tonner liegt bei ungefähr 25 Tonnen, bei einem Waggon beträgt die Zuladung hingegen 56 Tonnen.
Verlässlicher Partner für das Land Kärnten
Eigentümerin der rund 30 km langen Strecke ist das Land Kärnten. Alle Projektschritte des Vereins und der GBgmbh werden in transparenten Entwicklungsstufen mit den zuständigen Behörden auf Gemeinde-, Bezirks- und Landesebene abgestimmt. Nach über vier Jahren kann man durchaus von einem Schulterschluss aller Verantwortungsträger sprechen.
Vom Testzug zum permanenten Güterverkehr
Mit dem Projekt TESTZUG sollen für alle Beteiligten folgende Projektpunkte geklärt werden
- Infrastrukturelle Nutzbarkeit der Bahnstrecke
- Wirtschaftlichkeit der Güterzüge
- Umwelt-, Natur- und Klimaschutzaspekte
Durch den Holzgütertransport auf der Bahn werden folgende Ziele verfolgt:
1. Erschließung neuer Absatzmärkte für das Schadholz
- Schadholzverkauf überregional – neue Absatzmärkte bei gleichzeitiger
- Konzentration auf höherwertiges Holz in der Region.
2. Güterverlagerung von Straße auf die Bahn
- Schonung der Straßeninfrastruktur und
- Reduktion des LKW-Verkehrsaufkommens im Tal.
3. Aufarbeitung des Schadholzes im Sinn des Umwelt-/Naturschutzes
- Aufarbeitung wird und muss ohnehin erfolgen.
- Wirtschaftlicher und touristischer Druck auf die Region.
Rückfragemöglichkeit: Verein Gailtalbahn | the Lounge
T. +43 699 12647680
ingo.ortner@thelounge.net