Kinderschutz: ,,Die Basis bröckelt”

Kärnten -

„Hinschauen statt wegschauen“, – dieses Motto prägte die diesjährige Kinderschutz-Fachtagung des Landes Kärnten, die einen dringenden Handlungsaufruf an die Politik richtete und zwar in Form einer mutigen Elementarpädagogin aus Millstatt, Manuela Söllnbauer, die in ihrer Brandrede explizit darauf hinwies, dass es dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Elementarpädagogischen Einrichtungen gibt.

Kinderschutz: Die Basis bröckelt - ein Appell für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen!

Die freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe sind finanziell unter Druck, da gestiegene Kosten (z. B. für Betreuung, Kilometerpauschalen, Mieten) nicht ausreichend berücksichtigt werden. Besonders Kinder und Jugendliche mit komplexen Problemlagen (Sucht, Gewalt, Suizidalität) stellen das System vor große Herausforderungen, ohne dass geeignete Lösungen in Sicht sind. Der Status der Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten ist im Vergleich zu anderen Bundesländern benachteiligt.

Verbesserung der Lage in Sicht

Trotz dieser schwierigen Lage gibt es Hoffnung durch die Landesrätin Mag.a Sara Schaar, die auf eine Reform und eine Verbesserung der Betreuungssituation hinwirkt. Ein wichtiger Schritt ist die Evaluierung der mobilen Dienste und des Betreuten Wohnens, die für den 16. Dezember 2024 geplant ist. Ein gerechteres System, das auf individuelle und sozialräumliche Lösungen setzt, ist notwendig, um den Kindern und Jugendlichen eine positive Zukunft zu ermöglichen. Dazu braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Behörden und den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, die auf Vertrauen und Fürsorge basiert.

Forderungen an die Landesregierung

Die freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe setzen auf das Evaluierungsergebnis im Dezember 2024, um die Versorgungssicherheit, besonders im ländlichen Raum, zu gewährleisten. Sie fordern dringend notwendige Reformen von der Landesregierung:

  1. Erhöhung des Betreuungsschlüssels: Ausreichend Personal ist notwendig, um die intensive Betreuung für Kinder und Jugendliche sicherzustellen.
  2. Ausreichende Finanzierung: Steigende Betriebskosten und erhöhter Betreuungsaufwand müssen realistisch abgedeckt werden.
  3. Flexible Betreuungsmodelle: Neue sozialräumliche Ansätze sind nötig, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.
  4. Partnerschaftliche Zusammenarbeit: Politik, Behörden und Träger müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Einsparungen – Erhöhte Kosten in Zukunft

Es wird betont, dass der Schutz und die Förderung von Kindern und Jugendlichen nicht an finanziellen Engpässen scheitern darf. Experten warnen, dass Einsparungen heute zu höheren Kosten in der Zukunft führen werden. Die Kinder- und Jugendhilfe braucht dringend Reformen, um den Anforderungen gerecht zu werden und eine positive Zukunft für die Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen.