Nachfrage stark gestiegen

Immer mehr Haushalte decken sich mit Jod-Tabletten ein

Kärnten/Österreich -
 
Der russisch-ukrainische Konflikt führt auch in Teilen der österreichischen Bevölkerung zu Verunsicherung. Immer mehr Haushalte decken sich mit Kaliumjodid-Tabletten ein. Doch die Apothekerkammer beruhigt: “Zu Panik- oder Hamsterkäufen besteht allerdings kein Anlass.”
 


Kein Anlass zu Hamsterkäufen

Von der Österreichischen Apothekerkammer wird derzeit eine erhöhte Nachfrage nach Kaliumjodid-Tabletten verzeichnet. Diese bieten einen wirksamen Schutz vor strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs. Die Fachleute führen den plötzlichen “Kaufrausch” auf den Russland-Ukraine-Konflikt zurück, denn dadurch würde auch in der österreichischen Bevölkerung die Verunsicherung stark ansteigen. Doch die Experten beruhigen: “Zu Panik- oder Hamsterkäufen besteht kein Anlass. Ebenso wenig zu unbedachter Einnahme von Kaliumjodid.”

Wichtiger Hinweis

Weiters weisen die Experten gegenüber 5 Minuten daraufhin, dass Kaliumjodid-Tabletten nur auf ausdrückliche Anordnung der Gesundheitsbehörde eingenommen werden dürfen. “Eine vorsorgliche Einnahme ist sinnlos und eventuell sogar schädlich!”, betont ein Sprecher der Apothekerkammer.

Was bewirken Kaliumiodid-Tabletten?

Der Reaktorunfall von Tschernobyl hat zu einem starken Anstieg von strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen in den stark belasteten Gebieten der Ukraine, Weißrusslands und Russlands geführt. Ursache dafür ist radioaktives Iod, das bei schweren Reaktorunfällen in großen Mengen freigesetzt wird. Nach Aufnahme in den Körper wird es in der Schilddrüse gespeichert und führt dort zu einer hohen lokalen Strahlenbelastung.

Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten schützt die Schilddrüse

“Das stabile Iod der Kaliumiodid-Tabletten sättigt die Schilddrüse vorübergehend mit Iod (Iod-Blockade). Das eingeatmete radioaktive Iod wird daher von der Schilddrüse nicht mehr aufgenommen, sondern vom Körper rasch wieder ausgeschieden”, heißt es seitens des österreichischen Sozialministeriums. So können hohe Strahlendosen für die Schilddrüse vermieden und damit das Auftreten von strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs praktisch auf null gesenkt werden.

Quelle: www.sozialministerium.at