Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Neue Heimat, vertreten durch die Geschäftsführer Harald Repar und Wolfgang Ruschitzka, und der Sozialhilfeverband Hermagor, namentlich Obfrau Elisabeth Mosser, haben gemeinsam mit Verkäufer Christian Essl den Kaufvertrag für das ehemalige Essl-Gebäude unterzeichnet. Damit wurde offiziell eines der bedeutendsten Wohn- und Sozialprojekte Oberkärntens auf den Weg gebracht: die Revitalisierung des Essl-Gebäudes zu einer modernen, barrierefreien Wohnanlage mit 45 leistbaren Wohneinheiten und umfassender sozialer Infrastruktur.
Der Kaufpreis beträgt 2,3 Millionen Euro, wovon 300.000 Euro vom Sozialhilfeverband Hermagor getragen werden. Das soziale Engagement der Familie Essl wurde im Kaufpreis berücksichtigt – das Gebäude wird künftig als „Essl-Haus des sozialen Miteinanders“ geführt.
Bürgermeister
Bürgermeister DI Leopold Astner: „Ich bin stolz, dass es nun nach langjährigen Verhandlungen gelungen ist, dieses Projekt in die Umsetzungsphase zu bringen. Für uns als Stadtgemeinde ist es einerseits besonders wichtig, damit den dringend benötigten Wohnraum im Stadtzentrum zu schaffen. Andererseits kann ein solcher Gebäudekomplex mit einer so großen Nutzfläche nun einer hochwertigeren Verwendung zugeführt werden und den oberen Stadtteil beleben. Auch wird das soziale Betreuungsangebot enorm ausgeweitet. Dieser Akt ist für mich heute ein Meilenstein in der Entwicklung der Bezirksstadt. Mein Dank gilt allen Beteiligten: der Eigentümerfamilie Essl für die Bereitschaft, dem Land Kärnten und der Landeswohnbaugesellschaft, der AVS und dem Sozialhilfeverband Hermagor mit Bezirkshauptmann und allen Bürgermeistern der Region. Nur in der gemeinsamen Aktivität war es möglich dieses Projekt umzusetzen!“
Landespolitik
Für die modernen und energieeffizienten 45 Wohneinheiten, aufgenommen in das Wohnbauprogramm 2026 bis 2028, stehen die erforderlichen Landesmittel bereit. Wohnbau-Referentin LH-Stv.in Gaby Schaunig betont, dass mit dem Sanierungs- und Nachverdichtungsprojekt „leistbarer, generationenverbindender Wohnraum an einem Standort entsteht, der Wohnen, soziale Angebote und Nahversorgung beispielhaft verbindet. Gerade in Zeiten knapper Wohnressourcen ist das Essl-Haus ein starkes Zeichen gelebter sozialer Verantwortung – ein Vorzeigeprojekt, das das soziale Gefüge stärkt und zeigt, wie moderne Wohnpolitik die Lebensqualität in Städten und Dörfern verbessert.“
Das „Essl-Haus des sozialen Miteinanders“ verbindet Wohnen, Pflege, Teilhabe und Inklusion in beispielhafter Weise und setzt konkrete Maßnahmen aus dem Regierungsprogramm und aus dem Bedarfs- und Entwicklungsplan für Pflege in Kärnten um. Geplant sind 20 Tagesstätten-Plätze für die ältere Generation (die ersten im ganzen Bezirk) sowie durch ein Alltagsmanagement betreute Wohneinheiten (betreubares Wohnen). Außerdem sind acht Wohnverbund-Plätze für Menschen mit Behinderung, vier Einzelwohnungen für selbstbestimmtes Wohnen mit Assistenz sowie die Einrichtung eines Inklusiven Kleinunternehmens (IKU) mit zwölf Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung im Sinne von „Lohn statt Taschengeld“ vorgesehen. Hinzu kommt eine tagesstrukturierende Einrichtung zur psychosozialen Versorgung, die eng an das bestehende Psychiatrische Therapiezentrum (PTZ) Villach angebunden werden soll.

Gesundheits- und Pflege-Landesrätin Beate Prettner unterstreicht die Bedeutung dieses inklusiven Ansatzes: „Wohnen bedeutet Lebensqualität, Teilhabe und Sicherheit. Mit dem Essl-Haus schaffen wir ein Umfeld, das Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung sowie mit psychosozialen Herausforderungen gleichermaßen unterstützt. Durch die Nähe zu bestehenden Pflege- und Gesundheitsangeboten sowie die barrierefreie Gestaltung ermöglichen wir ein selbstbestimmtes Leben mitten in der Gemeinschaft. Dieses Projekt wird die Versorgung im Bezirk Hermagor auf ein neues Niveau bringen.“
Durch Sanierung und Revitalisierung – statt Neubau auf der grünen Wiese – wird ein klares Zeichen für nachhaltige Ortsentwicklung gesetzt. Das Projekt wird neues Leben in den Stadtkern bringen, Leerstand verringern und erhält wertvolle Bausubstanz. Gemeinde-Referent LR Daniel Fellner dazu: „Das Essl-Gebäude zeigt beispielhaft, wie durch hochwertige Revitalisierung Ortszentren gestärkt und gleichzeitig moderner Wohnraum geschaffen werden kann. Wir erhalten ein lokales, doch stark in die Jahre gekommenes Wahrzeichen, beleben den Stadtkern und schaffen zukunftsorientierten Wohnraum. Das ist Baukultur, die Gemeinden stärkt und über Kärnten hinaus Vorbildwirkung hat.“
Christian Essl
Familie Essl dankt allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit. Im ehemaligen Fabriksgebäude für Rucksäcke und Taschen waren früher bis zu 140 Mitarbeitende beschäftigt, zuletzt wurden nur noch Teile davon genutzt. „Wir freuen uns, dass Landesregierung, Gemeinde, Landeswohnbau und Verwaltung es möglich machen, dass das Gebäude künftig als soziale Einrichtung und für gemeinnützigen Wohnbau genutzt wird und so auch in Zukunft gute Dienste an der Gemeinschaft leisten kann. Die Revitalisierung dieser großen Bestandsfläche ist ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt ohne zusätzliche Bodenversiegelung und mit hoher Ressourceneinsparung. Das ist ganz in unserem Sinne als bekannte Marke für Wanderrucksäcke – daher sind wir beim Preis auch gerne entgegengekommen“, so Christian Essl.
Landeswohnbau

Verantwortlich für die Sanierung des imposanten Gebäudes im eleganten Industriedesign zeichnet die Landeswohnbau Kärnten, Muttergesellschaft der Neuen Heimat. Geschäftsführer Harald Repar erklärt: „Mit diesem 15-Millionen-Investment wird die Landeswohnbau Kärnten ihrer strategischen Ausrichtung – nämlich Gebäude nachhaltig zu sanieren und nachzuverdichten, und dies tunlichst im Ortskern – voll gerecht. Dies ist ein weiteres Paradeprojekt der LWBK, das einen Mehrfachnutzen für die Bevölkerung der gesamten Region vorweist und mit erfahrenen und bewährten Partnern – Land Kärnten, Sozialhilfeverband und AVS – umgesetzt wird.“
Sozialhilfeverband
Auch Elisabeth Mosser dankt allen Beteiligten: „Der Sozialhilfeverband sowie alle Bürgermeister unserer Gemeinden stehen voll und ganz hinter diesem wichtigen Projekt. Wir ziehen gemeinsam an einem Strang, weil wir wissen, wie entscheidend dieses Vorhaben für die pflegerische Versorgung in unserem Bezirk ist. Mit dem Projekt schaffen wir nicht nur wichtige Arbeitsplätze, sondern setzen auch ein starkes Zeichen für bedarfsgerechtes Wohnen: Es entsteht ein Wohnbau, bei dem der soziale Zweck klar im Mittelpunkt steht. Dieses Vorhaben zählt zu den bedeutendsten Zukunftsprojekten in unserem Bezirk. Es stärkt die regionale Infrastruktur, verbessert die Lebensqualität unserer Bevölkerung und zeigt, dass wir gemeinsam Verantwortung übernehmen – für heute und für kommende Generationen.“
Das „Essl-Haus des sozialen Miteinanders“ soll das Gailtal stärken und ein neues, positives Kapitel für Hermagor aufschlagen.
Stadtgemeinde
Die ehemalige Rucksackfabrik wurde zuletzt vor allem als Lagerhalle genutzt. Nun kann sie durch den Erwerb für ein Wohngebäude adaptiert werden
Von den 3 Grundparzellen wird jene mit dem neueren Fabriksgebäude von der Landeswohnbaugesellschaft erworben und mit Mitteln des Landes Kärnten umgebaut. Es sollen zahlreiche Wohnungen für den sozialen Wohnbau entstehen. Die 2 anderen Grundparzellen werden vom Sozialhilfeverband Hermagor erworben. Dieser gewährt der Landeswohnbau ein Baurecht für eine Tagesbetreuungsstätte, welche von der AVS-Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens betrieben wird. Der gemeinsame Betrieb mit dem Pflegeheim Wulfenia bringt etliche Synergieeffekte.
Die Unterfertigung fand durch den Eigentümer Mag. Christian Essl, die Geschäftsführer der Landeswohnbaugesellschaft Mag. Harald Repar und Wolfgang Ruschitzka, der Obfrau des Sozialhilfeverbandes Hermagor, GR Elisabeth Mosser und ihrer Stv. GR Mag. Eva Maria Schwenner, im Beisein von LR Dr. Beate Prettner, LR Daniel Fellner, den GF des Sozialhilfeverbandes BH Dr. Heinz Pansi und allen Bürgermeistern des Bezirkes sowie AVS-Leiter Dir. Klaus Harter statt.














































