Kärnten/Hermagor -
Bereits jeder dritte Neuwagen in Kärnten war im Vorjahr ein SUV. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der neuzugelassenen SUV in Kärnten verdreifacht, macht der VCÖ aufmerksam.
Für das Klima ist das eine negative Entwicklung. Denn SUV fressen mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Modelle und stoßen damit auch mehr CO2 aus. Den geringsten SUV-Anteil in Kärnten haben Klagenfurt und der Bezirk Villach Land. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen.
Neuzulassungen
6.721 SUV und Geländewagen wurden im Vorjahr in Kärnten neu zugelassen, so viele wie noch nie, macht der VCÖ aufmerksam. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der neuen SUV verdreifacht, in den vergangenen 15 Jahren sogar fast verfünffacht, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.
„SUV verbrauchen mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Modelle. Damit stoßen sie auch mehr klimaschädliches CO2 aus. Diese Entwicklung am Neuwagenmarkt führt dazu, dass zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr nötig werden, um das Klimaziel zu erreichen“, warnt VCÖ-Experte Markus Gansterer vor den Folgen des SUV-Booms.
Im Bezirk Hermagor Anteil am Höchsten
In Kärnten gibt es in Klagenfurt und im Bezirk Villach den niedrigsten SUV-Anteil. Im Bezirk Hermagor ist der Anteil am Höchsten, hier sind bereits fast die Hälfte der Neuwagen SUV oder Geländewagen.
Was auffällt: 44 Prozent der SUV und Geländewagen wurden im Vorjahr auf Firmen oder andere juristische Personen neuzugelassen, bei den großen SUV beträgt dieser Anteil sogar 62 Prozent. Zum Vergleich: Kleinwagen werden überwiegend von den Haushalten gekauft, nur 39 Prozent sind auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen. „Durch eine stärkere Ökologisierung der Firmenwagen-Besteuerung kann die Bundesregierung einen wichtigen Beitrag leisten, um die Klimabilanz der Autoflotte zu verbessern“, weist VCÖ-Experte Gansterer auf den Reformbedarf hin.
Der Kauf vor allem der großen SUV wird zudem durch die Steuerbegünstigung von Diesel-Treibstoff gefördert. Die Mineralölsteuer auf Diesel ist um 8,5 Cent niedriger als auf Benzin. Während nur sechs Prozent der Kleinwagen Diesel tanken, sind es bei den großen SUV 81 Prozent, macht der VCÖ aufmerksam. Zusätzlich verursachen Dieselabgase große Mengen an gesundheitsschädlichen Stickoxiden. Der VCÖ spricht sich für eine rasche Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel aus.
Insgesamt wurden in Kärnten im Vorjahr 17.919 Pkw neuzugelassen, um 44 weniger als im Jahr 2017. Davon waren 57 Prozent Benzin-Pkw, 39,2 Prozent Diesel-Pkw und 1,5 Prozent Elektro-Pkw. Der Rest verteilt sich auf Hybrid-Pkw. Die Zahl der E-Autos ist nur gering gestiegen, von 258 im Jahr 2017 auf 261 im Vorjahr.
Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (01) 8932697, (0699)18932695
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