Kärnten setzt auf Prävention: Steigende Temperaturen belasten Gesundheitssystem

Kärnten -

Mit den anhaltend hohen Temperaturen steigt auch die Belastung für das Gesundheitssystem. Gestern, Dienstag, kam es mit Werten bis 32 Grad nur zu einer ganz leichten Entspannung. Bis zum Donnerstag klettern die Werte wieder auf bis zu 36 Grad, stellenweise vielleicht sogar knapp darüber. „In der KABEG wird seit Jahren eine steigende Zahl von Patientinnen und Patienten in den Notaufnahmen während Hitzeperioden beobachtet. Besonders ältere Menschen sowie Personen mit chronischen Erkrankungen reagieren empfindlich auf extreme Temperaturen“, berichtet Gesundheitsreferentin LR.in Beate Prettner, die appelliert, die Maßnahmen im überarbeiteten Hitzeschutzplan zu befolgen.

LR.in Prettner appelliert, die Tipps des überarbeiteten Hitzeschutzplans zu befolgen - das entlastet auch das Gesundheitssystem.

Erkennen von Warnsignalen 

In den Ambulanzen kommen vermehrt Menschen mit Symptomen wie Schwäche, Hitzschlag oder Nierenproblemen zur Behandlung. Hauptursachen sind oft unzureichende Flüssigkeitszufuhr, körperliche Arbeit oder sportliche Aktivitäten bei großer Hitze. Um eine Überhitzung des Körpers zu vermeiden, ruft Prettner daher dazu auf, erste Warnzeichen frühzeitig zu erkennen. Zu diesen zählen:

  • Temperaturanstieg oder Fieber
  • Heiße, rote und trockene Haut
  • Schneller, starker Puls
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit
  • Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe
  • Übelkeit
  • Ohnmachtsneigung

Was tun bei Hitzesymptomen?

„Wer solche Symptome bei sich bemerkt, sollte sich sofort an einen kühleren Ort begeben, körperliche Aktivität einstellen und sich mit feuchten Tüchern oder kalten Kompressen abkühlen. Bei anhaltenden Beschwerden ist ärztliche Hilfe unbedingt notwendig“, so Prettner. Hitze ist auch eine Belastung für das Herz-Kreislauf-System, insbesondere bei Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen. Gewisse Medikamente können in Kombination mit hohen Temperaturen zusätzliche Risiken bergen. Dennoch appelliert Prettner: „Die verordneten Medikamente dürfen auf keinen Fall eigenmächtig abgesetzt werden – eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin ist im Zweifelsfall unbedingt notwendig.“

Maßnahmen zum Hitzeschutz in Kärnten

Präsentiert wurde der überarbeitete Kärntner Hitzeschutzplan im Rahmen des 1. Kärntner Hitzeschutztages Anfang Juni. Er orientiert sich am nationalen Rahmen, berücksichtigt aber gezielt regionale Besonderheiten. Neu sind etwa Merkblätter für spezielle Zielgruppen – darunter Säuglinge, Haustierbesitzer, pflegende Angehörige oder medizinisches Personal. Prettner ruft besonders die Risikogruppen aber auch alle anderen Kärntnerinnen und Kärntner dazu auf, die Hitzeschutzmaßnahmen ernst zu nehmen. „Trinken Sie ausreichend, meiden Sie die direkte Sonne in den heißen Mittagsstunden – und schauen Sie besonders auf ältere Mitmenschen und Risikogruppen in Ihrer Umgebung.“

Hier findet man den Kärntner Hitzeschutzplan und die Merkblätter mit hilfreichen Tipps:
https://www.ktn.gv.at/Themen-AZ/Details?thema=32&subthema=39&detail=472

Maßnahmen zur Hitzeprävention beachten. (c) Land Kärnten

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