Wohnbeihilfe NEU einstimmig beschlossen
„Es ist ein guter Tag für die Kärntnerinnen und Kärntner, denn heute geht es um einen großen Beitrag zum leistbaren Leben in unserem Bundesland“, sagte Wohnbau- und Sozialreferentin LHStv.in Gaby Schaunig in der gestrigen aktuellen Stunde im Kärntner Landtag. Zur Diskussion und Abstimmung stand die Wohnbeihilfe NEU, eine der größten sozialpolitischen Weichenstellungen Kärntens der vergangenen Jahre.
Kärnten stärkt Unterstützung für Alleinerziehende und Pensionisten
„Wir unterstützen die Kärntnerinnen und Kärntner – insbesondere Alleinerziehende sowie Pensionistinnen und Pensionisten – in weitaus höherem Ausmaß als bisher“, so Schaunig. Die Wohnbeihilfe NEU sei ein wichtiger neuer Beitrag, „um Kärnten zu Recht als soziales Bundesland bezeichnen zu können“. Landesrätin Beate Prettner sprach in Ihrer Wortmeldung vom „modernsten Wohnbeihilfegesetz Österreichs“. Der Beschluss im Landtag fiel einstimmig aus.
Niedrigste Mieten in Österreich
In ihrem Redebeitrag verwies Schaunig auf die seit 2013 gesetzten Schritte zur Sicherstellung einer leistbaren Wohnversorgung. Mit der Reform der Wohnbauförderung wurden die Mietensprünge, die es in der Vergangenheit gegeben hatte, geglättet. Und mit dem Mietensenkungsprogramm wurden die Mieten in Tausenden gemeinnützigen Wohnungen nachhaltig gesenkt. „All das hat dazu geführt, dass Kärnten die österreichweit niedrigsten Mieten hat“, betonte Schaunig.
Gemeinnütziger Wohnbau in Kärnten
Parallel werden Jahr für Jahr rund 300 neue gemeinnützige Wohnungen in Kärnten errichtet und bestehende Wohnhäuser klimafit und modern saniert. „Wir bauen aber nicht nur Wände, sondern Räume zum Leben – für Familien, für Singles, für ältere Menschen mit Betreuungsbedarf, für Pflegefamilien, für Menschen mit Behinderungen. Wir integrieren Tagesstätten, Kindergärten, Arztpraxen – all das ist gemeinnütziger Wohnbau in Kärnten“, so die Landeshauptmannstellvertreterin.
Ausbau von Wohnraum und Wohnbeihilfe als Maßnahme gegen Armut
Gesundheits- und Pflegelandesrätin Beate Prettner strich hervor, dass der hohe Bestand an gemeinnützigen Wohnungen in Kärnten ein wertvoller Schatz sei „Wir werden auch in den kommenden Jahren Wohn- und Lebensräume für Menschen mit Behinderungen ebenso wie betreubares Wohnen für ältere Menschen weiter ausbauen“, kündigte sie an. Die neue Wohnbeihilfe sei ein wichtiges Instrument der Armutsbekämpfung, der sich die Nachhaltigkeitskoalition verschrieben habe. „Diese Wohnbeihilfe ist echte soziale Politik und eine nachhaltige Maßnahme in der Armutsbekämpfung. 50 Millionen Euro wird das Land dafür aufwenden, um damit Armut zu reduzieren und das Wohnbedürfnis abzusichern“, hielt Prettner fest
Wohnbeihilfe NEU
Mit der Wohnbeihilfe NEU, die ab 1. 1. 2025 in Kraft tritt, reagiert Kärnten nunmehr auf die Folgen der Teuerung. Es werden künftig nicht nur die Miete, sondern auch die Betriebskosten berücksichtig. Daher bekommen auch Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer mit geringen Einkommen Anspruch auf diese Unterstützung.
Bis zu 500 Euro monatlich, abgestuft nach Einkommen
Die Parameter für die Wohnbeihilfe NEU: Die förderbare Wohnfläche für eine Person beträgt 50 Quadratmeter, für jede weitere Person steigt sie um 10 Quadratmeter. Die Unterstützung pro Quadratmeter beträgt 6,50 Euro, die tatsächliche Höhe hängt vom Einkommen ab. Je geringer das Einkommen ist, desto geringer ist der Wohnungsaufwand, der den Menschen zugemutet wird. Gedeckelt ist die Wohnbeihilfe mit 500 Euro/Monat. Auch bei den Miethöhen wird ein Deckel eingezogen: Der Mietzins darf maximal 10,6 Euro/Quadratmeter betragen, das entspricht dem Doppelten der statistischen Durchschnittsmiete in Kärnten. Kostet eine Wohnung mehr, ist das Mietverhältnis nicht förderfähig. Ein besonderes Augenmerk legt die neue Wohnbeihilfe auf Kinder: Leben Kinder im Haushalt, werden die Einkommensgrenzen stark angehoben. Beantrag werden kann die Wohnbeihilfe NEU ab 1. 1. 2025.