Unkontrollierte Vermehrung und ihre Folgen
Katzen sind bereits ab einem Alter von fünf Monaten fortpflanzungsfähig und können mehrfach im Jahr Nachwuchs bekommen. Innerhalb weniger Jahre kann eine einzige nicht kastrierte Katze tausende Nachkommen zeugen, was zu einer unkontrollierten Vermehrung führt und die Situation der Streunerkatzen noch weiter verschärft.Die Kastration von Streunerkatzen ist die einzige langfristig wirksame Methode, um das Wachstum der Population zu stoppen und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Tierschutz-Landesrätin Beate Prettner betont: „Die Kastration ist tierschutzgerecht und notwendig.“ Viele Streunerkatzen tragen Infektionskrankheiten, die nicht nur für andere Katzen, sondern auch für Menschen gefährlich sein können. Zu den häufigsten Krankheiten gehören parasitäre Infektionen, die durch Katzenkot auf Menschen übertragbar sind.
Gesetzliche Vorschriften und Strafen
In Österreich ist die Kastration von Freigänger-Katzen gesetzlich vorgeschrieben. Ausgenommen sind lediglich registrierte Zuchtkatzen, die bei der Bezirkshauptmannschaft gemeldet und in der Heimtierdatenbank eingetragen sind. Werden diese Vorschriften missachtet, drohen empfindliche Geldstrafen.
Kastrationsprojekt in Kärnten
Das Kastrationsprojekt für Streunerkatzen wird in Kärnten seit 2018 erfolgreich durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, dem Kärntner Gemeindebund und der Tierärztekammer werden jährlich tausende Streunerkatzen kastriert und mit Mikrochips versehen, um sie eindeutig als Streuner zu kennzeichnen. Das Land fördert das Projekt finanziell, und Tierärztinnen sowie Tierärzte beteiligen sich durch eine Reduzierung ihrer Honorare. Für jede kastrierte Katze erhalten sie 80 Euro als Unterstützung. Die Firma ANIMAL DATA hilft durch die Vorregistrierung der Mikrochips.
Erfolgreiche Bilanz und Ausblick
Das Kastrationsprogramm hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen: Seit 2018 hat sich die Zahl der Kastrationen etwa verdreifacht. 2024 waren über 100 Gemeinden an dem Projekt beteiligt, und mehr als 1.000 Streunerkatzen konnten kastriert werden.
Tierschutz-Landesrätin Prettner richtet einen dringenden Appell an alle Katzenhalter in Kärnten: „Halten Sie sich bitte an die Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen. Nur so kann verhindert werden, dass verwilderte Katzenpopulationen überhaupt entstehen.“