Kastration von Streunerkatzen 2025: Tierschutz mit vereinten Kräften

Kärnten -

Streunerkatzen sind in der Regel scheu und meiden den Kontakt mit Menschen. Das macht es schwierig, ihnen bei Verletzungen oder Krankheiten zu helfen. Besonders problematisch ist die Situation für nicht kastrierte Kätzinnen, die ein- bis dreimal im Jahr trächtig werden und deren geschwächten Körper die Aufzucht ihrer Jungen zusätzlich belasten. Im Winter sind viele Muttertiere aufgrund dieser Belastung besonders anfällig für gesundheitliche Probleme. Auch unkastrierte Kater kämpfen häufig in Revierkämpfen, was ihre Gesundheit ebenfalls beeinträchtigen kann.

LR.in Prettner: Land Kärnten, Kommunen und Tierärztekammer setzen Kastrationsprojekt für Streunerkatzen und -kater fort – kärntenweit engagieren sich Ehrenamtliche für das Wohl wilder oder verwilderter Streuner.

Unkontrollierte Vermehrung und ihre Folgen

Katzen sind bereits ab einem Alter von fünf Monaten fortpflanzungsfähig und können mehrfach im Jahr Nachwuchs bekommen. Innerhalb weniger Jahre kann eine einzige nicht kastrierte Katze tausende Nachkommen zeugen, was zu einer unkontrollierten Vermehrung führt und die Situation der Streunerkatzen noch weiter verschärft.Die Kastration von Streunerkatzen ist die einzige langfristig wirksame Methode, um das Wachstum der Population zu stoppen und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Tierschutz-Landesrätin Beate Prettner betont: „Die Kastration ist tierschutzgerecht und notwendig.“ Viele Streunerkatzen tragen Infektionskrankheiten, die nicht nur für andere Katzen, sondern auch für Menschen gefährlich sein können. Zu den häufigsten Krankheiten gehören parasitäre Infektionen, die durch Katzenkot auf Menschen übertragbar sind.

Gesetzliche Vorschriften und Strafen

In Österreich ist die Kastration von Freigänger-Katzen gesetzlich vorgeschrieben. Ausgenommen sind lediglich registrierte Zuchtkatzen, die bei der Bezirkshauptmannschaft gemeldet und in der Heimtierdatenbank eingetragen sind. Werden diese Vorschriften missachtet, drohen empfindliche Geldstrafen.

Kastrationsprojekt in Kärnten

Das Kastrationsprojekt für Streunerkatzen wird in Kärnten seit 2018 erfolgreich durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, dem Kärntner Gemeindebund und der Tierärztekammer werden jährlich tausende Streunerkatzen kastriert und mit Mikrochips versehen, um sie eindeutig als Streuner zu kennzeichnen. Das Land fördert das Projekt finanziell, und Tierärztinnen sowie Tierärzte beteiligen sich durch eine Reduzierung ihrer Honorare. Für jede kastrierte Katze erhalten sie 80 Euro als Unterstützung. Die Firma ANIMAL DATA hilft durch die Vorregistrierung der Mikrochips.

Erfolgreiche Bilanz und Ausblick

Das Kastrationsprogramm hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen: Seit 2018 hat sich die Zahl der Kastrationen etwa verdreifacht. 2024 waren über 100 Gemeinden an dem Projekt beteiligt, und mehr als 1.000 Streunerkatzen konnten kastriert werden.

Tierschutz-Landesrätin Prettner richtet einen dringenden Appell an alle Katzenhalter in Kärnten: „Halten Sie sich bitte an die Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen. Nur so kann verhindert werden, dass verwilderte Katzenpopulationen überhaupt entstehen.“