Zur Steigerung der Impfquote:

Kommen in Kärnten noch strengere Regeln?

Kärnten -

Abhängig davon, was letztlich der Hauptausschuss im Nationalrat an Maßnahmen beschließt, behält sich Kärnten laut Landeshauptmann Peter Kaiser weitergehende Maßnahmen vor, ebenfalls strengere Maßnahmen zu beschließen. Dazu soll es heute eine weitere Sondersitzung des Koordinationsgremiums geben.

Als dramatisch und gefährlich bezeichnet Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser die aktuelle Entwicklung der Corona-Infektionszahlen. „Der einzige, alternativlose Ausweg ist die lebensrettende Schutzimpfung“, macht er heute nach der Konferenz der Landeshauptleute mit der Bundesregierung und Expertinnen und Experten deutlich. Sein eindringlicher Appell: „Nur die Impfung rettet Leben. Bitte helfen Sie mit!“

Von einem Lockdown zum nächsten

(c) LPD Kärnten/ Helge Bauer

Oberste Priorität sei es, Menschenleben zu schützen. Weiters gehe es darum, Spitäler und Spitalsbedienstete zu entlasten. Dies sei nur mit einer deutlichen Steigerung der Impfquote zu erreichen. „Ansonsten wird sich die Bundesregierung nach dem Motto ‘und täglich grüßt das Corona-Murmeltier’ weiter von einem Lockdown zum nächsten hanteln“, kündigt Kaiser an.

 

Hohe Inzidenz bei nicht geimpften Personen

Dass es bisher nicht gelungen sei, die Impfquote zu erhöhen, und daher immer mehr Menschen schwer an Covid19 erkranken und sterben, sei auch eine Folge einer gefährlichen Doppelmühle: „Einerseits ist die Pandemie fälschlicherweise mehrmals für beendet erklärt worden. Auf der anderen Seite gibt es einen Partei-Obmann, der den Leuten weismachen will, ein überdosiertes Pferdeentwurmungsmittel und oder Aspro seien wirksame alternative Heilmittel“, macht Kaiser neuerlich deutlich. Die Zahlen würden klar belegen, dass die Impfung alternativlos ist: Bei ungeimpfte Menschen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren beträgt die Inzidenz über 1700, bei Geimpften 383.

“Forderungen sollten Lebensrealität entsprechen”

Kaiser wie auch die anderen Landeshauptleute mahnten in aller Deutlichkeit, dass sowohl die Expertinnen und Experten des Nationalen Impfgremiums als in weiterer Folge auch die Bundesregierung klare Vorgaben zu machen haben, die die Länder dann auch in der Realität umsetzen können: „Zu sagen, testet mehr, impft mehr ist zu wenig. Es braucht Antworten auf die Fragen dritte Impfung für alle nach vier Monaten, Impfung für Kinder ab fünf Jahren, wie lange wirkt die Impfung wirklich …“

„Forderungen der Expertinnen und Experten dürfen nicht nur auf dem Papier gut aussehen, sie müssen auch der Lebensrealität entsprechen“, so Kaiser. In der Frage der Impfpflicht für den Gesundheitsbereich warnten Kaiser und seine Landeshauptleutekollegen vor der Gefahr einer weiteren Verschärfung der Personalsituation.