Laubhölzer machen Wälder klimafit  

Hermagor -

Eine von mehreren Organisationen getragene Laubholz-Exkursion fand am Donnerstag 11. April 2024 im Raum Egg/Hermagor statt.

Insgesamt etwa 70 Teilnehmer nahmen an der interessanten Forst-Veranstaltung teil

Organisiert wurde die Veranstaltung vom „Kärntner Forstverein“ unter der Leitung von Mag. Thomas Brandner, Land Kärnten, Abt.10, Land- und Forstwirtschaft, Ländlicher Raum. Der Verein hat den Zweck, das Kärntner Forstwesen in allen seinen Zweigen zu fördern. Er verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke und ist nicht auf Gewinn ausgerichtet. Präsident ist aktuell Johannes Thurn-Valsassina.

Thematisch stand der durch den Klimawandel sehr geforderte Wald-Umbau für die nachfolgenden Generationen im Fokus.

Seminare am Vormittag

Referenten DI Wilfried Strasser, Dipl. VW Antje Güttler, Ing. Christian Müller, Michael Drug, DI Marian Tomazej, DI Dr. Starlinger, Wien
Veranstalter, Referenten und Ehrengäste nach der Rotbuchen-Besichtigung in Egg

Als Referenten und Fach-Experten konnte Bezirksforstinspektor DI Wilfried Strasser zur Veranstaltung im Gemeinschaftshaus Egg namhafte Persönlichkeiten begrüßen: Dipl.FW. Antje Güttler von den Österreichischen Bundesforsten, als Leiterin der Forstbetriebe Kärnten-Lungau, Ing. Christian Müller, Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Völkermarkt, Michael Drug vom Kärntner Waldpflegeverein, DI Marian Tomazej, Bezirksforstinspektor Völkermarkt, DI Dr. Franz Starlinger vom Institut für Waldökologie Wien, DI Harald Zollner, Bundesforste, Leiter der Forstaufsichtsstation Hermagor West, Bezirksförster Ing. Martin Grafenauer, Forstwirt und Ex-Landesrat DI Christian Benger sowie zahlreiche Mitarbeiter der Bezirksforstinspektiion Hermagor und der Bundesforste.

Themenkreis

Der Klimawandel sorgt in weiten Teilen Kärntens dafür, dass die Themen Baumarten-Wahl, Wertschöpfung mit Edelbaum-Arten sowie prinziepielle strategische Ausrichtung des Waldbaues auf Laubwaldbewirtschaftung topaktuelle Fragestellungen sind.

Durch den Pioniergeist engagierter Waldbesitzer und der Tätigkeit des Arbeitskreises Mischwald des Landesforstdienstes sind viele gute Ansätze bereits vorhanden. Einige waren Ziel der Exkursion, bei der auch praktische Arbeiten auf der Fläche demonstriert wurden.

Österreich ist zu etwa 48 % mit Wald bedeckt. Der Ertragswald aus diesem Gesamt-Segment besteht wiederum zu ca. 50 % in der Baumart Fichte, der allerdings im aktuellen Klimawandel keine glänzende Zukunft vorhergesagt wird. Eine realistische und praktikable Lösung ist der Wald-Umbau in Form von Baumarten-Mischungen, die ihrem jeweiligen Standort angepasst sind. Welche Baumarten nun in welchem Gebiet die passenden sind, ist von Region zu Region unterschiedlich, allerdings zählen bekannte Laubholz-Arten wie Buche, Eiche, Ahorn, Nuss usw. zu den Top-Favoriten.

Über die gelungene Veranstaltung freuten sich DI Harald Zollner, Mag.Thomas Brandner, DI Wilfried Strasser

Praxis am Nachmittag

Der Exkursions-Nachmittag brachte für die etwa 70 Teilnehmer interessante Praxis-Einblicke im Umgang mit Laubholz-Arten. Im Raum Egg und Eggforst (Reviergröße ca 305 Hektar), präsentiert durch Bundesforste-Revierleiter DI Harald Zollner, konnten die verschiedenen Phasen der Laubholz-Bewirtschaftung mit Vorführungen u.a. durch Förster Ing.Martin Grafenauer und seinem Team verfolgt werden. Begriffe wie Zielbaum, Verbiss-Monitoring, Trupp-Aufforstung etc. wurden durch Experten erklärt und vor Ort diskutiert. Ein weiterer Exkursions-Punkt war die Beispielsfläche HE6, nahe der Ortschaft Kühweg, wo an vorhandenen sonnseitigen Schwarznuss-Beständen Baumbeschnitt, Kronenpflege. Kronenfreistellungen etc. beeindruckend praktiziert wurden.

Bilder: