Europaweit haben – das geht aus einer Erhebung aus dem Jahr 2014 hervor – bereits mehr als ein Drittel aller Frauen Erfahrungen mit Gewalt gemacht, die ganz überwiegend im sozialen Nahraum – in der Familie, im Bekanntenkreis oder am Arbeitsplatz – stattfindet. In Österreich wurden allein 2019 beispielsweise rund 20 000 Personen durch die Gewaltschutzzentren unterstützt. Auch wenn diese Zahlen bereits alarmierend sind, handelt es sich vermutlich nur um die Spitze eines Eisbergs, da mit einer erheblichen Dunkelziffer zu rechnen ist. Insbesondere bei verdeckter oder verheimlichter Gewalt können medizinische Institutionen wie Krankenanstalten, einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung der Opfer leisten. „Mitarbeiter sämtlicher Fachabteilungen sind dabei gefordert, auch verdeckte Gewaltfolgen zu erkennen und die Opfer bei der Bewältigung der Gewalterfahrung zu unterstützen“, erklärt Prim. Dr. Christa Rados, Leiterin der Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin und Mitglied der Opferschutzgruppe am LKH Villach. Die Sensibilisierung dafür steht, ebenso wie die Vermittlung dafür erforderlicher Kompetenzen, einen wichtigen Aufgabenbereich der in den Krankenanstalten tätigen Opferschutzgruppen dar.
„Orange the World“
Die Kampagne „Orange the World“ setzt weltweit durch das Beleuchten öffentlicher Gebäude ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Das Landeskrankenhaus Villach bedankt sich in diesem Zusammenhang bei der Stadt Villach, dass das Verwaltungsgebäude des Landeskrankenhauses auch heuer wieder in die Gruppe der orange angestrahlten Gebäude der Stadt aufgenommen wurde. Ab 25.11. soll das orange leuchtende Krankenhausgebäude symbolhaft sichtbar machen, dass der entschlossene Einsatz gegen Gewalt ein ganz wesentliches Anliegen des Krankenhauses Villach darstellt.