Hauptursachen: Abstandsmangel und zu hohes Tempo
Die Analyse der Unfälle zeigt klare Risikofaktoren: zu geringer Abstand zum Vordermann und überhöhtes Tempo zählen zu den Hauptursachen. Frisch erklärt den sogenannten Lemming-Effekt: „Viele Lenker:innen hängen sich instinktiv an das Rücklicht des vorausfahrenden Fahrzeugs. Das vermittelt Sicherheit, ist aber trügerisch und kann auf Freilandstraßen schnell zu gefährlichen Auffahrunfällen führen.“ Die Zahlen unterstreichen das Problem: 62 Prozent der Nebelunfälle passierten 2024 auf Freilandstraßen, 38 Prozent innerhalb von Ortschaften.
Sicher durch den Nebel
Um Unfälle zu vermeiden, gibt die ÖAMTC Fahrtechnik folgende Empfehlungen:
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Abstand halten: Mindestens zwei Sekunden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sind Pflicht.
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Tempo reduzieren: Bereits vor einer Nebelbank das Tempo verringern, um Blindflug und Auffahrunfälle zu vermeiden. Bei nassen Straßen verlängert sich der Bremsweg zusätzlich.
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Rechts fahren und Überholen vermeiden.
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Besondere Vorsicht beim Links-Abbiegen und in Baustellenbereichen.
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Sichtbarkeit erhöhen: Abblendlicht, Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten kombinieren. Fernlicht ist tabu, da es reflektiert und zur Selbstblendung führt. Nebelschlussleuchten bei aufklarender Sicht ausschalten, um nachfolgende Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden.
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Lichtanlage prüfen: Funktionstest der Lichter selbst durchführen, professionelle Einstellung der Scheinwerfer durch Experten. ÖAMTC-Mitglieder können einen kostenlosen Licht-Check an Stützpunkten durchführen lassen.
Blick verschwommen, Gefahr erhöht
Im Jahr 2024 ereigneten sich in ganz Österreich 427 Unfälle bei Nebel. Besonders betroffen waren Oberösterreich mit 107 Vorfällen, gefolgt von Niederösterreich (98) und der Steiermark (69). Auch in Salzburg (38), Vorarlberg (36) und Kärnten (31) kam es zu zahlreichen Unfällen. Etwas geringere Zahlen meldeten Tirol (27), das Burgenland (11) und Wien (10). Die Statistik zeigt, dass Nebelunfälle in allen Bundesländern vorkommen, auf Freilandstraßen besonders häufig, und dass auch in Kärnten Autofahrer:innen ihre Geschwindigkeit und den Abstand an die Sichtverhältnisse anpassen müssen.








































