Im Bezirk Hermagor sind insgesamt 38 Mitarbeiter für die Räumung von rund 480 km Landesstraßen verantwortlich. Dafür stehen ihnen sieben LKW und fünf Unimog zur Verfügung. Seit 2018 wurden insgesamt vier Winterdienstfahrzeuge für den Bezirk neu angeschafft. Die sechs Salzsilos der beiden Straßenmeistereien haben zusammengerechnet eine Kapazität von rund 1.225 Tonnen Streusalz. Eine 24-Stunden Bereitschaft in den Straßenmeistereien und eine enge Kooperation mit der ZAMG, um punktgenaue Wetterinformationen zu erhalten, sind eine wichtige Basis dafür, den Winterdienst gut planen zu können. Im Bezirk Hermagor sind es vier eigene Wetterkameras.
Winterdienst effizienter gestalten
Weil es in Tallagen immer öfter niederschlagsarme Winter gibt, verändert sich auch die Streutechnik. „Wir versuchen den Winterdienst noch effizienter zu gestalten. Deshalb setzen wir vermehrt auf die Verwendung von Feuchtsalz“, hebt Gruber hervor. Sole besteht aus Wasser und einem Salzanteil von circa 20%. Direkt am Streuteller des Winterdienstfahrzeugs werden Sole und Trockensalz vermischt, wodurch Feuchtsalz entsteht, das eine längere Liegedauer und bessere Haftung auf der Fahrbahn hat. Das erleichtert die Präventivstreuung, schont die Umwelt und ist auch kostengünstiger.
Zusätzlich sind langfristig Einsparungen von 30% im Vergleich zur Trockenstreuung zu erwarten – Auch weil man im Vorjahr damit begonnen hat, eigene Solemischanlagen an vier zentralen Standorten zu errichten. Mittlerweile können alle Straßenmeistereien mit selbst produzierter Sole versorgt werden. Dafür stehen landesweit 33 Soletanks mit einem Fassungsvermögen von 938.000 Liter Sole zur Verfügung. Im Bezirk von Hermagor können die zwei Soletanks insgesamt 64.000 Liter Sole fassen.
Budget von 10 Millionen Euro vorgesehen
Ein einzelner Räumtag schlägt kärntenweit im Schnitt mit 300.000 Euro zu Buche. „Der Winterdienst ist nach den Bauagenden einer der größten Kostenfaktoren im Straßenbaureferat. Wir haben daher auch heuer wieder ein Budget von 10 Millionen Euro vorgesehen“, informiert Gruber. Auf den Bezirk Hermagor entfallen davon nach einer ersten Kostenschätzung rund 828.000 Euro, wobei das Budget je nach Bedarf und Wetterlage erhöht werden kann.
Gruber will auch die enge Kooperation mit den Kärntner Gemeinden fortführen, etwa bei Salzsilostandorten, die gemeinsam bewirtschaftet werden. Eine gut funktionierende Kooperation gibt es derzeit mit Lesachtal und St. Stefan im Gailtal. Auch in diesem Winter werde man die Gemeinden im Bedarfsfall wieder unbürokratisch unterstützen: „Denn schlussendlich haben wir alle das gleiche Ziel, die Sicherheit, aber auch die Erreichbarkeit der Kärntner Bevölkerung zu gewährleisten“, so Gruber.