Tödliche Fußgängerunfälle in Kärnten: Starker Anstieg im vergangenen Jahr erkennbar

Kärnten -
Fünf Fußgängerinnen und Fußgänger kamen im Vorjahr im Kärntner Straßenverkehr ums Leben, um drei mehr als im Jahr 2023, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Vier der fünf Todesopfer waren älter als 65 Jahre. Der VCÖ spricht sich für verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem aus, wie mehr Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet.

Tempo 30 km/h im Ortsgebiet soll laut VCÖ die Verkehrssituation für Seniorinnen und Senioren erheblich verbessern.

Zahl der Todesopfer steigt, besonders unter älteren Menschen

Im Jahr 2024 starben fünf Fußgängerinnen und Fußgänger bei Verkehrsunfällen in Österreich – eine erschreckende Zunahme im Vergleich zu den zwei Todesopfern im Jahr 2023. Die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger erreichte damit den höchsten Stand seit Jahren, nachdem 2020 nur ein einziger Fußgänger ums Leben gekommen war. Besonders alarmierend: Vier der fünf Todesopfer waren Seniorinnen und Senioren.

Forderung nach einem seniorengerechten Verkehrssystem

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert eine stärkere Rücksichtnahme auf die Schwächsten im Verkehr. Besonders ältere Menschen sind in der Regel langsamer beim Überqueren von Straßen und haben aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands ein höheres Risiko, bei einem Unfall tödlich verletzt zu werden. Katharina Jaschinsky, VCÖ-Expertin, betont: „Es braucht verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem, damit die Sicherheit älterer Fußgänger erhöht wird.“

Tempo 30 als lebensrettende Maßnahme

Ein wichtiger Vorschlag zur Unfallvermeidung ist die Reduzierung der Geschwindigkeit im Straßenverkehr. Ein Tempo von 30 km/h anstatt 50 km/h könnte den Anhalteweg drastisch verkürzen und das Risiko tödlicher Verletzungen bei einem Unfall signifikant senken. Laut Jaschinsky könnte dies insbesondere älteren Menschen helfen, sicherer über die Straße zu kommen.

Handy am Steuer: Ein immer größeres Risiko

Ablenkung durch Smartphones ist eine weitere Gefahr im Straßenverkehr. Der VCÖ fordert, dass die Nutzung von Handys am Steuer endlich in Österreich ins Vormerksystem aufgenommen wird. Besonders bei höheren Geschwindigkeiten sind die Folgen von Ablenkung dramatisch: Wird ein Fußgänger bei 50 km/h angefahren, steigt das Risiko tödlicher Verletzungen um das Vier- bis Fünffache im Vergleich zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h.

Fehlertoleranz im Verkehrssystem als Schlüssel

Der VCÖ plädiert zudem für ein fehlertolerantes Verkehrssystem, das so gestaltet ist, dass Fehler im Straßenverkehr nicht fatale Folgen haben. Dazu gehört auch, die Sichtverhältnisse an Straßenübergängen zu verbessern und etwa durch Ausweitung von Parkverboten vor Zebrastreifen die Sicherheit zu erhöhen. Nur durch umfassende Maßnahmen könne die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle in Zukunft gesenkt werden.