Verheerende Unwetter in Kärnten und weltweit: Zukunft aus den Trümmern für Schulkinder in Kenia

Kenia -

Neben den aktuellen Unwettern in Kärnten, wo die Caritas tatkräftig hilft, sieht die Organisation die Auswirkungen der Klimakrise besonders in ihren Projektländern des globalen Südens. Bei den Menschen nämlich, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen, deren Auswirkungen durch Dürre oder Überflutungen aber am stärksten spüren. So haben die Fluten in Kenia, einem Projektland der Caritas Kärnten, die oft letzte Lebensgrundlage – Häuser, Ackerflächen und Schulen – vieler Menschen zerstört.

Ein Bild aus guten Tagen: In der Schule in Madoya erhalten Kinder eine warme Mahlzeit, meist Mais und Bohnen 

Hilfe für Schule in Nairobi: Caritas bittet um Unterstützung für Wiederaufbau nach Zerstörung

Hunderttausende stehen vor dem Nichts – so auch die Kinder und Jugendlichen einer Schule in den Slums von Nairobi/Madoya. Die Schule, in der die Kinder die oft einzige warme Mahlzeit des Tages erhalten, muss nach ihrer kompletten Zerstörung neu gebaut werden. „Gemeinsam schaffen wir das! Um den Kindern Bildung und somit die Hoffnung auf eine gute Zukunft zu ermöglichen, brauchen wir dringend Ihre Unterstützung“, appelliert Caritasdirektor Ernst Sandriesser an die Solidarität der Kärntnerinnen und Kärntner: „Bitte spenden Sie unter http://www.caritas-kaernten.at/hunger“.

“Mother Kevin Community School“ in Nairobi nach Überschwemmungen zerstört

Die „Mother Kevin Community School“ liegt mitten in den Slums von Madoya/Nairobi, inmitten von Menschen, die in bitterster Not leben. Sie bietet mehr als 300 Straßenkindern von der Vorschule bis zur achten Klasse, die in ärmlichsten Verhältnissen aufwachsen, die oft einzige warme Mahlzeit am Tag und mit dem Erwerb von Bildung vor allem die Hoffnung auf ein besseres Leben außerhalb der Slums. Doch die Schule, die einst von Caritas Kärnten-Pionier Peter Quendler und der Südtiroler Schwester Lydia Pardeller ins Leben gerufen wurde, ist nach den verheerenden Überschwemmungen im Mai 2024 komplett zerstört.

Hilfe dringend benötigt

Schwester Pauline, die die Schule zurzeit leitet, ist besorgt. „Die Situation bleibt angespannt. Es herrscht überall Angst. Nach den Überschwemmungen kam der Abriss der Schule. Hoffentlich werden wir in der Lage sein, eine neue zu bauen und für die Kinder eine saubere und sichere Umgebung zu schaffen“, bittet die Franziskanische Missionsschwester für Afrika von „Hands of Care and Hope“ (HCH) Alexandra Blattnig-Rull als Leiterin der Auslandshilfe der Caritas Kärnten um Hilfe. Die Caritas und die karitative Organisation HCH arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen.

Schwester Pauline von der Partnerorganisation HCH der Caritas Kärnten übergibt den von der Überschwemmung betroffenen Schüler*innen Decken (c) HCH/Caritas

Mit Lebensmitteln & Co versorgt

Blattnig-Rull sagt: „Unseren Projektpartnerinnen ist es gelungen, in einer sofortigen Nothilfe die Überschwemmungsopfer mit Lebensmitteln, Wasser, Decken und Schulsachen zu versorgen. Jetzt geht es mit unserer Hilfe darum, langfristig Maßnahmen zu treffen und die Schule neu aufzubauen, damit die Kinder weiterhin mit warmen Mahlzeiten versorgt werden können und Bildung erfahren, die der Schlüssel dafür ist, um der bitteren Armut zu entkommen. Die Schwestern haben mittlerweile ein Grundstück gefunden, das nicht in der Überschwemmungs-Gefahrenzone liegt. Darauf wollen wir die neue Schule bauen!“ 

Essensausgabe im Rahmen der Nothilfe an betroffene Schüler*innen (c) HCH/Caritas

Zunahme der Wetterextreme

Blattnig-Rull ist in regelmäßigen Abständen in Kenia, um zu schauen, wie es den Partner*innen und den von der Caritas Kärnten unterstützten Projekten geht und zu überprüfen, dass die Spendengelder aus Kärnten tatsächlich ankommen. Sie weiß: „Es gibt immer wieder lokale Überschwemmungen, aber eine Naturkatastrophe in diesem Ausmaß habe ich in all den Jahren noch nie gesehen. Auf extreme Dürre folgen verheerende Überschwemmungen. Die Intensität der Wetterextreme hat zugenommen. Der Unterschied zu früher ist, dass es keine Erholungsphasen zwischen den Unwettern gibt. Die Klimakrise wirkt hier wie ein Brandbeschleuniger.“

Glockenläuten gegen Hunger als Weckruf am 26. Juli 

Die Klimakrise ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass weltweit mehr als 783 Millionen Menschen nicht genug zu essen haben und unterernährt sind. Immer öfter vernichten Dürren, Stürme und Überflutungen die Ernten und somit die Fähigkeit von Menschen, sich zu ernähren. Allen voran die Ernten der ärmsten Menschen. Jene, die am wenigsten zur Entstehung der Krise beitragen, sind am stärksten betroffen.

Das fünfminütige Kirchenglockenläuten als Weckruf, um an den Hunger in der Welt zu erinnern: Caritasdirektor Sandriesser (re), Bischofsvikar Premur und Caritas Auslandshilfe-Bereichsleiterin Blattnig-Rull (c) Caritas

Globale Gerechtigkeit und Klimaverantwortung

Hans-Peter Premur, Bischofsvikar für Schöpfungsverantwortung, sieht die Gesellschaft gefordert: „Wir, die hochtechnologisierte Welt, die auf Ressourcen weltweit zurückgreift, ist Mitschuld an vielen untragbaren Situationen des Elends. Durch unsere Lebensweise bewirken wir Klimaveränderungen, Kinderarbeit und Migrationsströme.“ Um darauf aufmerksam zu machen, dass tagtäglich Menschen an Hunger sterben, werden nach einem neuerlichen Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz am Freitag, 26. Juli 2024, um 15 Uhr – zur Sterbestunde Jesu – in ganz Österreich in den Pfarrgemeinden die Kirchenglocken fünf Minuten lang läuten. Premur: „Glockengeläut hat zumeist eine feierliche Bedeutung. Aber das Sturmläuten am 26. Juli will uns nicht in feierliche Stimmung versetzen, sondern uns alarmieren und wachrütteln. Hungerläuten ist ein Weckruf an uns, unseren Überfluss zu teilen und neue Wege für einen weltweiten Ausgleich zu finden.“

Dramatischer Hilfsappell

Die Caritas Kärnten bittet im Rahmen ihrer heurigen Hungerhilfe um Spenden für ihre Hilfsprojekte in Kenia und Uganda. Caritasdirektor Ernst Sandriesser ist alarmiert: „Gerade in unserem Projektland Kenia erleben die Menschen zurzeit die verheerenden Folgen der Klimakrise hautnah. Die extremen Wetterbedingungen führen zu einem Teufelskreis von Ernteausfällen und Hungersnöten. Überschwemmungen haben im Mai das Leid Hunderttausender Menschen verschärft: Familien haben alles verloren, tausende Nutztiere sind verendet, landwirtschaftliche Nutzflächen waren überschwemmt. Die Schule in Madoya muss nach ihrer kompletten Zerstörung wiederaufgebaut werden. Sorgen wir dafür, dass die Kinder nicht hungrig zu Bett gehen müssen, ermöglichen wir ihnen Bildung und schenken wir ihnen eine gute Zukunft. Meine eindringliche Bitte: Helfen Sie JETZT! Jeder Beitrag zählt!“

So können Sie helfen!

  • Mit 25 Euro können Sie im „Wir helfen Shop“ beim Aufbau eines Klassenzimmers in der Schule in Madoya helfen. https://wirhelfen.shop/wiederaufbau-schule-kenia/
  • Mit 40 Euro kann sich eine Familie in Kenia für einen Monat mit Lebensmitteln versorgen
  • Mit 100 Euro helfen Sie schwer betroffenen Familien, die Folgen der Überschwemmung in Kenia zu lindern.

Bitte spenden Sie:

Weitere Infos 

Alle Informationen rund um die Hungerhilfe und die unterstützten Projekte finden Sie auf http://www.caritas-kaernten.at/hunger