Pro-Kopf Emissionen des Verkehrs seit 2005 um 430 Kilogramm verringert

Verkehr ist Kärntens größter Verursacher von Treibhausgasen

Kärnten -

Mit zuletzt 1,56 Millionen Tonnen pro Jahr verursachte in Kärnten der Verkehr mehr klimaschädliches CO2 als Gebäude, Energiesektor und Landwirtschaft zusammen, macht der VCÖ aufmerksam. Gegenüber dem Jahr 1990 sind die CO2-Emissionen des Verkehrs um 54 Prozent gestiegen, aber gegenüber dem Jahr 2005 konnte ein Rückgang erreicht werden. Der Ausbau der Rad-Infrastruktur und mehr öffentliche Verkehrsangebote sind wichtige Maßnahmen, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen. Zudem gibt der VCÖ Tipps, wie jeder und jede Einzelne zum Erreichen der Klimaziele beitragen kann – und dabei Geld spart.


In Kärnten ist der Verkehr der größte Verursacher von Treibhausgasen, weist die Mobilitätsorganisation VCÖ auf die Daten des Umweltbundesamts hin. Mit 1,566 Millionen Tonnen verursachte der Verkehr dreimal so viele Treibhausgase wie Kärntens Gebäude (509.000 Tonnen) und mehr als doppelt so viele wie die Landwirtschaft (683.000 Tonnen).

Emissionen um 1/2 reduziert

Beim Gebäudesektor konnten die Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 bereits um fast die Hälfte reduziert werden, bei der Landwirtschaft um ein Sechstel und im Energiesektor um drei Viertel. Der CO2-Ausstoß des Verkehrs war hingegen zuletzt um 54 Prozent höher als im Jahr 1990. “Die starke Zunahme des Lkw- und Auto-Verkehrs in den vergangenen 30 Jahren spiegelt sich in der Klimabilanz wider. Der Aufholbedarf ist groß. Aber das Positive ist, dass die Aufholjagd bereits begonnen hat”, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest.

CO2-Ausstoß des Verkehrs gesunken

Gegenüber dem Jahr 2005 ist der CO2-Ausstoß des Verkehrs um 226.000 Tonnen gesunken. Während im Jahr 2005 der Verkehr pro Kärntnerin und Kärntner noch 3.205 Kilogramm CO2 verursachte, waren es zuletzt mit rund 2.775 Kilogramm pro Person um 430 Kilogramm weniger, macht der VCÖ aufmerksam. “Dieser Weg ist mit mehr Tempo fortzusetzen. Der Vorteil ist, dass mit vielen Klimaschutz-Maßnahmen in der Mobilität nicht nur CO2 vermieden wird, sondern sich die Haushalte auch einiges an Geld sparen können”, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Wer beispielsweise zum Bäcker zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto fährt, spart Sprit und CO2. Gerade bei Kurzstrecken ist der Verbrauch hoch, pro Kilometer zwei bis viermal so hoch wie der Durchschnittsverbrauch. Das Sparpotenzial ist groß: Jede 10. Autofahrt ist in Gehdistanz, rund die Hälfte der Autofahrten in Radfahrdistanz, erinnert der VCÖ. Auch der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel vermeidet viel CO2, wie die Daten des Umweltbundesamts zeigen. Wer statt einem Diesel- oder Benzin-Pkw den Linienbus nimmt, reduziert den CO2-Ausstoß pro Personenkilometer im Schnitt um 75 Prozent, wer mit der Bahn fährt sogar um 94 Prozent. Gleichzeitig kann auch einiges an Geld gespart werden. Beispielsweise ersparen sich Pendlerinnen und Pendler auf der Strecke Villach – Klagenfurt mit dem Klimaticket Kärnten, das 399 Euro pro Jahr kostet, allein im Vergleich zu den Spritkosten rund 1.500 Euro pro Jahr.

CO2 und Geld sparen

Auch beim Autofahren kann sowohl CO2 als auch Geld gespart werden. Ein spritsparender Fahrstil kann den Spritverbrauch und damit die Spritkosten um rund 20 Prozent reduzieren. “Konkret heißt das unter anderem gleiten statt rasen, rasch in den nächsthöheren Gang schalten und vorausschauend fahren”, erklärt VCÖ-Expertin Mosshammer. Wer zudem auf Freilandstraßen 80 statt 100 km/h fährt und auf der Autobahn 100 statt 130 kann den Verbrauch noch weiter reduzieren. Große Einsparungen lassen sich auch mit Fahrgemeinschaften erzielen. Betriebe können wiederum mit Mobilitätsmanagement es ihren Beschäftigten erleichtern, mit Bahn, Bus oder Fahrrad zur Arbeit zu kommen.

Wer beim Einkauf regionalen Produkten den Vorrang gibt, hilft mit, den Lkw-Verkehr zu reduzieren und stärkt zudem die regionalen Landwirte und Hersteller. Auch langlebige Produkte statt Wegwerfware sowie reparieren statt wegwerfen, vermeidet Lkw-Verkehr und stärkt die Wertschöpfung in der Region. “Viele kleine Maßnahmen bewirken in Summe Großes. Klimaschutz zahlt sich für uns alle aus”, stellt VCÖ-Expertin Mosshammer

VCÖ: Verkehr ist Kärntens größter Verursacher von Treibhausgasen (Treibhausgas-Emissionen in Vorarlberg im Jahr 2021, in Klammer Änderung zum Jahr 1990)

  • Verkehr: 1,566 Millionen Tonnen (plus 551.000 Tonnen)
  • Industrie: 966.000 Tonnen (plus 145.000 Tonnen)
  • Landwirtschaft: 683.000 Tonnen (minus 141.000 Tonnen)
  • Gebäude: 509.000 Tonnen (minus 466.000 Tonnen)
  • Fluorierte Gase: 157.000 Tonnen (plus 37.000 Tonnen)
  • Abfallwirtschaft: 137.000 Tonnen (minus 216.000 Tonnen)
  • Energie: 102.000 Tonnen (minus 373.000 Tonnen)

Gesamt: 4,118 Millionen Tonnen (minus 464.000 Tonnen)

Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2023