Ausstellung setzt starkes Zeichen für Demokratie
Begrüßt wurden die Ehrengäste von Wolfgang Muchitsch, der an das „besonderen Jahr der Jubiläen, Erinnerungen und Gedenken“ erinnerte und darauf verwies, wie aktuell die Wanderausstellung sei, da in Europa Krieg herrsche und laufend Kulturgüter zerstört würden. Daher sei es für das kärnten.museum selbstverständlich gewesen, diese Ausstellung aufzunehmen, auch weil wir für die liberale Demokratie einstehen und weil der Schutz und Erhalt von kulturellem Erbe unser Anliegen ist“, so Muchitsch.


Kulturgüter sind Identität
„Kulturgüter sind Zeugen der Geschichte der Menschheit, sind sichtbare Symbole für die unterschiedlichen Kulturkreise, Lebensformen, den Glauben, die Gesellschaftsformen. Kulturgüter sind schlichtweg Identität. Auf sie zu achten, sie zu schützen, bewahrt sichtbare, erlebbare Geschichte für die Gegenwart und die Zukunft. Besonders in Kriegszeiten mussten wir im Laufe der Geschichte viel Zerstörung von Kunst und Kultur, auch bewusster Zerstörung, in Kauf nehmen“, fasste Kaiser in seinem Statement zusammen.

Kulturgutschutz im Zeichen der Geschichte: Von der Haager Konvention bis heute
Der Schutz von Kulturgütern vor allem während bewaffneter Konflikte hat ihren Ursprung in der Haager Konvention, die 1954 mit diesem Inhalt beschlossen worden ist und auf die weitere Beschlüsse zum Schutz von Kulturgut folgten, zuletzt 2003 die Unesco Konvention zum Schutz von immateriellem Kulturgut. Diese Ausstellung sei damit laut Kaiser auch ei Ausdruck des Erinnerungsjahres, in dem 80 Jahre Kriegsende, 70 Jahre Staatsvertrag und 30 Jahre EU-Beitritt Österreichs in verschiedenen Ausprägungen in Erinnerung gerufen werden. „Auch als Mahnung auf Grund gegenwärtiger Radikalismen“, so Kaiser.
Kulturgüter oft Zielscheibe in bewaffneten Konflikten
Militärkommandant Philipp Eder verwies auf die Geschichte dieser Wanderausstellung, die in Kärnten ihre vorletzte Station im kärnten.museum gefunden hat. „Täglich übermittelte Bilder und Videos zeigen, wie aktuell die Notwendigkeit, Kulturgüter zu schützen, nach wie vor ist. Die Realität während eines Kriegsgeschehens lehrt uns, dass kulturelle Bauten oft als Schutz aufgesucht werden, aber damit auch zur Zielscheibe werden.

Schutz von Kulturgut als Friedensauftrag
„In bewaffneten Konflikten der Vergangenheit wurden Kulturgüter beschädigt oder zerstört. Das müssen wir in Zukunft verhindern, weil Kulturgüter für Menschen und für die Gesellschaft wichtige Funktionen einnehmen“, so Sapper. Zum 70. Bestandsjubiläum der Haager Konvention tourt die Wander-Ausstellung seit dem Vorjahr durch Österreich. Sapper, der an der Organisation mitgewirkt hat, hat die Ausstellung heute persönlich präsentiert. „Im Bundesheer werden seit Jahrzehnten Maßnahmen zum Kulturgüterschutz gesetzt“, so Sapper, der am Stiftsgymnasium in St. Paul Biologie, Physik und Chemie unterrichtet. Kulturgüter haben in Österreich als Träger von Wissen und Information und als Anker für Erinnerungen, Tradition und Geschichte eine wichtige Bedeutung. Deshalb nehme der Schutz von Kulturgut in der Konfliktprävention und Friedensförderung eine zunehmend bedeutende Rolle ein.

136 Kulturgüter in Szene gesetzt
Gezeigt werden in der Ausstellung 136 schutzwürdige Bauwerke vom Schloss bis zum Bildstock, in Kärnten sind es 23. Mit QR-Codes holt sich der Betrachter die nötige Information zum Gebäude. Sapper bietet auch Führungen an, die mit der aktuellen Präsentation „Hinschau’n! Poglejmo!“ im kärnten.museum kombiniert werden können.
