Weltgedenktag für Straßenverkehrsopfer: VCÖ warnt vor steigenden Verkehrstoten in Kärnten

Kärnten/ Österreich -

Seit dem Jahr 1995 wird der dritte Sonntag im November als Weltgedenktag für Straßenverkehrsopfer begangen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist anlässlich dieses Tages darauf hin, dass in Kärnten seitdem 1.552 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen sind. Während die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu 1995 mit 30 im Vorjahr um 66 Prozent gesunken war, zeigt sich heuer wieder ein Anstieg: Seit Jahresbeginn sind 33 Menschen im Straßenverkehr getötet worden – acht mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr.

Seit 1995 sind in Kärnten mehr als 1.500 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen.

Kärnten im Bundesländer-Vergleich

Mit 1.552 Verkehrstoten seit 1995 liegt Kärnten im Bundesländer-Ranking an fünfter Stelle, hinter Niederösterreich (5.665), Oberösterreich (3.978), Steiermark (3.397) und Tirol (1.771). Die niedrigste Zahl verzeichnet Vorarlberg mit 671 Verkehrstoten.

Die Entwicklung der letzten 30 Jahre zeigt die Wirksamkeit gezielter Verkehrssicherheitsmaßnahmen. Während 1995 noch 88 Menschen im Straßenverkehr ums Leben kamen, waren es im Vorjahr nur 30. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem die Senkung des Alkohol-Limits von 0,8 auf 0,5 Promille, die Einführung des Mehrphasenführerscheins und des Vormerksystems sowie Verkehrsberuhigung in Städten und Gemeinden, Tempo-30-Zonen und mehr Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger. Auch verbesserte Kontrollen, Alkovortestgeräte und Section-Control-Systeme haben die Sicherheit auf Kärntens Straßen deutlich erhöht.

Alarmierende Trends in diesem Jahr

Trotz dieser Fortschritte ist die Zahl der Verkehrstoten heuer in Kärnten wieder gestiegen. 33 Menschen verloren seit Jahresbeginn ihr Leben bei Verkehrsunfällen, acht mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. „Wichtig für die Reduktion schwerer Verkehrsunfälle sind mehr unfallvermeidende Maßnahmen und ein konsequentes Vorgehen gegen die Hauptunfallursachen: Ablenkung und zu hohes Tempo“, so Jaschinsky. Dazu gehöre unter anderem die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem, die Reduktion von Höchstgeschwindigkeiten auf Freilandstraßen sowie verstärkte Verkehrsberuhigung in Städten und Gemeinden. Die Sicherheit für Radfahrende lässt sich besonders durch den Ausbau und die Verbesserung der Radinfrastruktur erhöhen. Positiv: Im Vorjahr gab es auf baulich getrennten Radwegen in ganz Österreich keinen tödlichen Radunfall.

Österreichweite Entwicklung und internationaler Vergleich

Auch auf nationaler Ebene ist die Zahl der Verkehrstoten heuer gestiegen. Mit 348 Todesopfern liegt die Zahl 42 höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zum Vergleich: Die Schweiz, die Österreich in Bezug auf Straßenverkehr und Mobilität gut vergleichbar ist, verzeichnete im gesamten Vorjahr 250 Verkehrstote, deutlich weniger als in Österreich. Der VCÖ appelliert daher an Politik, Verwaltung und Verkehrsteilnehmer, die Unfallprävention konsequent weiterzuführen, um Menschenleben zu retten und die Straßen sicherer zu machen.