Kärntens Nachtgastronomie blickt mit Sorgen auf das bevorstehende Wochenende: Die verschärfte 2G-Regelung werde voraussichtlich zu heftigen Umsatzeinbußen führen. Schuld daran sei vor allem die kurze Vorlaufzeit von einer Woche, die es den Betrieben kaum ermöglicht habe, sich auf die neue Regelung einzustellen. Erschwerend komme hinzu, dass Kärnten im Bundesländervergleich eines der Schlusslichter ist. „Dabei fordern wir schon seit Wochen die Umsetzung einer PCR-Teststrategie“, sagt Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie.
“Verantwortung wird auf Apotheken übertragen”
Weder Kostenaspekte noch das kurze Zeitfenster seien als Argumente für die mangelnde Organisation zulässig. „Schon vor dem Sommer war klar, dass ein flächendeckendes PCR-Testangebot benötigt wird – vor allem für die Rückreise unserer Gäste“, kritisiert Sternad. Nun stehe man vor einem Dilemma: Während in den vergangenen Tagen aus beinahe allen anderen Bundesländern bereits Angebote für kostenlose PCR-Tests von der öffentlichen Hand vermeldet wurden, gebe es dazu in Kärnten offenbar keine konkreten Überlegungen.
Die Verantwortung für Testungen werde vollständig an Apotheken übertragen. „Wir sind den heimischen Apotheken dankbar, aber dieses Angebot kann nur eine zusätzliche Maßnahme sein“, gibt der Kärntner Wirtesprecher zu bedenken.
Gurgeltests als erste Sofortmaßnahme
Die Lösung könne nur sein, so schnell als möglich eine kostenlose PCR-Teststrategie in ganz Kärnten auszurollen. Hier seien Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin Beate Prettner gefordert. In diesem Zusammenhang unterstützt Sternad die Forderung von WK-Präsident Jürgen Mandl an das Land Kärnten nach einem schnellstmöglichen flächendeckenden Einsatz kostenloser „Alles gurgelt”-PCR-Tests. Als erste Sofortmaßnahme könne durchaus die Umsetzung anderer Bundesländer in Betracht gezogen werden.
„Gurgeltests wären die ideale Lösung, um in den kommenden Wochen gut über den Sommer zu kommen. Im September könnte man über eine Ausschreibung den Bestbieter eruieren“, schlägt Stefan Sternad vor. Auf jeden Fall brauche man so rasch als möglich eine funktionierende Teststrategie. „Jeder Tag, an dem unsere Betriebe weniger Umsatz machen und das Land an Wertschöpfung verliert, kostet langfristig gesehen mehr als die Organisation der PCR-Tests“, rechnet er abschließend vor.