Zulassungsgebühr steigt um fast 50 Prozent: ÖAMTC fordert Abschaffung statt Erhöhung

Österreich -

Ab dem 1. Juli 2025 steigen die Gebühren für die Ausstellung verschiedener Dokumente deutlich an, wir haben berichtet (Hier zum Beitrag) – darunter auch die Kfz-Zulassung, die künftig insgesamt 270 Euro kosten wird. Diese Erhöhung um fast 50 Prozent sorgt beim ÖAMTC für deutliche Kritik. Verkehrsjurist Matthias Wolf betont, dass die Gebühr nicht nur bei der Neuanmeldung eines Fahrzeugs, sondern auch bei jedem Wohnsitzwechsel fällig wird. Dabei gebe es keinerlei Gegenleistung für die Zulassungsbesitzer:innen, was die Forderung nach einer Abschaffung der Gebühr umso dringlicher macht.

ÖAMTC fordert Abschaffung statt Erhöhung der Zulassungsgebühr - Gebührenerhöhung kann dringend notwendige Reform nicht ersetzen.

Keine Leistung für die Gebühr – Digitalisierungspotenzial ungenutzt

Der ÖAMTC kritisiert vor allem, dass der Aufwand für die Behörden bei der Änderung der Adresse heutzutage kaum mehr vorhanden sei. Die notwendigen Daten zur Wohnsitzänderung stehen bereits im Zentralen Melderegister zur Verfügung und könnten automatisiert im Hintergrund verarbeitet werden. Stattdessen müssen Fahrzeughalter:innen jedoch weiterhin persönlich zur Zulassungsstelle gehen, um jedes Mal neue Kennzeichen, Prüfplaketten und Zulassungsscheine zu erhalten. Matthias Wolf bezeichnet diese Vorgehensweise als überholt und fordert die Modernisierung der Prozesse durch eine konsequente Nutzung digitaler Möglichkeiten.

Vorschläge für eine nachhaltige Reform im Zulassungswesen

Als Alternative zur bloßen Erhöhung der Gebühr schlägt der ÖAMTC vor, bei einem Hauptwohnsitzwechsel mit Bezirksveränderung die Pflicht zum Kennzeichenwechsel vollständig zu streichen. Damit entfiele auch die entsprechende hohe Gebühr. Zudem fordert der ÖAMTC eine umfassende Reform im Zulassungswesen, die finanzielle Hürden beim Wohnsitzwechsel abschafft und die Menschen nachhaltig entlastet. Beispielsweise könnte eine bereits vorhandene elektronische Mautvignette bei einem Wohnsitzwechsel weiter gelten, um zusätzliche Kosten und bürokratischen Aufwand zu vermeiden.